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Frauen in der Sozialpolitik- und Armutsforschung
In: Der halbierte Staat: Grundlagen feministischer Politikwissenschaft, S. 206-222
In diesem Beitrag wird die Debatte um die sozialpolitische Situation von Frauen anhand verschiedener Forschungen, die zum Thema Armut vorliegen, einer näheren Betrachtung unterzogen. Die Autorin skizziert den Stand der feministischen Armutsforschung, stellt das innovative Erklärungspotential von Geschlechterforschung dar und korrigiert zugleich traditionelle Sichtweisen der feministischen Armutsforschung. Hierbei kommt die Verfasserin zu dem Ergebnis, daß die feministische Kritik am Mainstream der Armutsforschung berechtigt ist, wenn sie den Mangel an strukturellen Erklärungen für die Benachteiligung von Frauen und deren hohes Armutsrisiko kritisiert. Überzogen hingegen sei die These, daß in der Armutsforschung die soziale Situation von Frauen weder erkannt noch benannt wird. Ebenfalls solle die These, daß die derzeitige Sozialpolitik Frauen durchweg ausgrenzt und diskriminiert, mit Vorsicht behandelt werden. (ICE)
Abschied von der 24-Stunden-Mutter?: zur Lage alleinerziehender Sozialhilfeempfängerinnen
In: Auf die Kitaplätze, fertig, los: Auswirkungen der Politik öffentlicher Kinderbetreuung, S. 116-128
Ausgehend von der Erwartung vieler alleinerziehender Mütter, daß sich Beruf und Kind(er) vereinbaren lassen und daß sich die öffentliche Kinderbetreuung auf die spezifischen Möglichkeiten der einzelnen Frau einstellt, werden Unterstützungsformen informeller sozialer Netze und das Entlastungspotential von öffentlichen Einrichtungen dargestellt und analysiert. Es zeigt sich, daß sich die bisherige öffentliche Kinderbetreuung einschließlich der vorhandenen institutionellen Rahmenbedingungen an den Bedürfnissen der herkömmlichen Familienformen wie der arbeitsteiligen Gattenehe orientiert. Der Bedarf an einer flexiblen Angebotsstruktur öffentlicher Kinderbetreuung sowie verschiedenartiger sozialpolitischer Unterstützungsleistungen, die den unterschiedlichen Lebenslagen von Müttern gerecht wird, setzt ein Umdenken und veränderte Prioritäten in der bisher einseitigen Sozialpolitik voraus. (ICB)
"Getrennt innerhalb einer Wohnung leben, das ist das Schlimmste, was es gibt": Wohnsituation und Wohnbedarf alleinerziehender Sozialhilfeempfängerinnen
In: Frauenforschung: Informationsdienst d. Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, IFG, Band 10, Heft 1/2, S. 19-38
ISSN: 0724-3626
Die Studie analysiert die Wohnsituation Alleinerziehender. Wohnungsgröße und -ausstattung sowie Mietbelastung werden übersichtartig dokumentiert. Es folgt eine Untersuchung der Wohnformen, die gelebt und favorisiert werden, sowie der Bedeutung des Wohnumfelds im Alltag von Frauen. Anschließend werden Überlegungen angestellt zu spezifischen Problemen Alleinerziehender hinsichtlich Zugang zu und Erhalt von Wohnungen und zu Möglichkeiten sozialstaatlicher Intervention zur Verbesserung der Wohnsituation. Es werden ein sozialstaatlich finanzierter, preiswerter Wohnungsbau, der auch ausstattungsmäßig die Bedürfnisse Alleinerziehender berücksichtigt sowie die Unterstützung von genossenschaftlichen Projekten und von Selbsthilfeprojekten jedweder Form gefordert. Bei den politischen Planungs- und Umsetzungsprozessen sollten betroffenen Frauen mitwirken. Primär- und Sekundärquellen wurden verwertet. (ICB)
Armut im vereinigten Deutschland - Umbruch und Kontinuität
In: Gesellschaften im Umbruch: Verhandlungen des 27. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Halle an der Saale 1995, S. 903-915
"Geteiltes Land - geteilte Armut? Die neunziger Jahre brachten der Bundesrepublik eine doppelt neue Armut: die Armut in der Transformationsgesellschaft Ostdeutschlands und im Westen einen weiteren Anstieg der 'neuen' Armut der achtziger Jahre. Armut Ost und Armut West sind nicht unverbunden. Die Sozialstruktur Ostdeutschlands ist westlich eingefärbt, auch wenn sie von DDR-Zeiten geprägt bleibt. Die Einigung hat neue soziale Risikostrukturen geschaffen, die für die überkommenen sozialstaatlichen Regulierungsmechanismen zum Problem geworden sind. Bezogen auf diese historische Konstellation der doppelt neuen Armut wenden wir uns einer Frage zu, die Georg Simmel in seinem Essay 'Der Arme' im Jahre 1908 gestellt hat: Was ist Armut in einem sozialen Sinne? In erster Annäherung stellt sich Armut in Deutschland dar als Überlagerung sozial heterogener Formen: 'kollektive' und 'regionale Armut' überlagert 'individuelle' und 'Gruppenarmut', die wiederum sozialstaatlich konstituiert sind ('bekämpfte Armut'); 'relative Armut' fächert sich in einem vereinten Land nach unterschiedlichsten Referenzgruppen auf. Individuelle Armutslagen sind sowohl durch 'neue' soziale Strukturen wie auch durch das doppelte Erbe der Zeit vor 1989 geprägt. Vorstellungen einer dauerhaft abgespaltenen Unterklasse oder, bezogen auf die neuen Bundesländer, eines deutschen 'Mezzogiorno' werden in Frage gestellt." (Autorenreferat)