This paper provides evidence that banks cut lending to US borrowers as a consequence of a trade shock. This adverse reaction is stronger for banks with higher ex-ante lending to US industries hit by the trade shock. Importantly, I document large heterogeneity in banks' reaction depending on their sectoral specialisation. Banks shield industries in which they are specialised in and at the same time reduce the availability of credit to industries they are not specialised in. The latter is driven by low-capital banks and lending to firms that are themselves hit by the trade shock. Banks' adjustments have adverse real effects.
Syndicated loan data provided by DealScan has become an essential input in banking research over recent years. This data is rich enough to answer urging questions on bank lending, e.g., in the presence of financial shocks or climate change. However, many data options raise the question of how to choose the estimation sample. We employ a standard regression framework analyzing bank lending during the financial crisis to study how conventional but varying usages of DealScan affect the estimates. The key finding is that the direction of coefficients remains relatively robust. However, statistical significance seems to depend on the data and sampling choice.
We examine how banks manage carbon transition risk by selling loans given to polluting borrowers to less regulated shadow banks in securitization markets. Exploiting the election of Donald Trump as an exogenous shock that reduces carbon risk, we find that banks' securitization decisions are sensitive to borrowers' carbon footprints. Banks are more likely to securitize brown loans when carbon risk is high but swiftly change to keep these loans on their balance sheets when carbon risk is reduced after Trump's election. Importantly, securitization enables banks to offer lower interest rates to polluting borrowers but does not affect the supply of green loans. Our findings are more pronounced among domestic banks and banks that do not display green lending preferences. We discuss how securitization can weaken the effectiveness of bank climate policies through reducing banks' incentives to price carbon risk.
We examine whether banks manage firms' climate transition risks via corporate loan securitization. Results show that banks are more likely to securitize loans granted to firms that become more carbon-intensive. The effect is more pronounced if banks have a lower willingness to adjust loan terms. Exploiting the election of Donald Trump as an exogenous shock that lowers transition risk, we show that banks respond by a lower securitization of loans given to firms that become more carbon-intensive. This is mainly driven by banks that have no or low preferences for sustainable lending and domestic lenders.
Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa drastisch verschlechtert. Die Preise für Rohstoffe und Energie und hier besonders für Erdgas sind stark gestiegen, die Sanktionen bringen den Handel mit Russland, der über Energielieferungen hinausgeht, nahezu zum Erliegen, und die Finanzmärkte werden von den eingetrübten Aussichten und der Möglichkeit russischer Zahlungsausfälle belastet. Im Fall eines Stopps der Gaslieferungen wäre für Deutschland mit einer Bewirtschaftung des Rohstoffs und einer scharfen Rezession vor allem im Verarbeitenden Gewerbe zu rechnen. Wenn, wie hier unterstellt, Gas weiter geliefert wird, ist der konjunkturelle Haupteffekt der Krise der Energiepreisanstieg, der zu Realeinkommenseinbußen der privaten Haushalte und zum Verlust an Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen führt, insbesondere wegen des in Europa besonders teuren Erdgases. Auch werden Wertschöpfungsketten, die durch die Ukraine oder Russland führten, zerrissen. Der in den meisten Weltregionen schon vor Kriegsbeginn hohe Inflationsdruck verstärkt sich weiter. In den USA werden die geldpolitischen Zügel gestrafft, damit geht das Risiko eines Konjunkturabschwungs im Land selbst, aber auch weltweit einher. Die deutsche Konjunktur trifft der Krieg in einer Erholungsphase, nachdem die Winterwelle der Pandemie den privaten Konsum und die wirtschaftliche Aktivität im Schlussquartal 2021 noch hatte schrumpfen lassen. Auch wenn die Pandemie noch keineswegs vorbei ist, dürfte die Erholung mit der Aufhebung vieler zur Pandemiebekämpfung erlassener Restriktionen im März an Schwung gewinnen. Denn die privaten Haushalte werden einen Teil ihrer während der Pandemie angesammelten Ersparnis in den kommenden Quartalen wohl zusätzlich verausgaben, was insbesondere den Dienstleistern zu Gute kommt. Die Produktion dürfte im zweiten Quartal deshalb recht kräftig expandieren. Freilich muss das Geld auch verwendet werden, um die höheren Lebenshaltungskosten zu bestreiten. Die Teuerung, Ausfälle von Exporten nach Osteuropa und eine allgemeine Verunsicherung sind Kanäle, über die der Ukrainekrieg den gesamtwirtschaftlichen Zuwachs in der zweiten Jahreshälfte deutlich dämpfen wird.
Zum Ende des Jahres 2021 belastet eine neue Infektionswelle die wirtschaftliche Aktivität in Europa. Zudem hat das Auftauchen der neuen Omikron-Virusvariante die konjunkturellen Aussichten eingetrübt. In den meisten anderen Weltregionen ist die Zahl der Todesfälle seit dem Sommer rückläufig, und entsprechend ist im Herbst die Stimmung im Dienstleistungsbereich global sogar gestiegen. Das Verarbeitende Gewerbe leidet allerdings weiter überall unter Knappheiten bei der Güterproduktion und hohen Rohstoffpreisen. Die hohen Inflationsraten werden die US-Zentralbank, vorerst aber nicht die EZB zu einer deutlichen Straffung der Geldpolitik veranlassen, auch weil sich in den USA anders als im Euroraum der Lohnauftrieb stark beschleunigt hat. Im Sommerhalbjahr 2022 dürfte die Weltkonjunktur im Zuge rückläufiger Lieferengpässe etwas an Schwung gewinnen. Jedoch ist nach wie vor der ungewisse Fortgang der Pandemie ein großes Risiko für die Weltwirtschaft im Jahr 2022. Während des Corona-Zwischentiefs im Sommer ließ die Erholung der privaten Konsumnachfrage die Produktion in Deutschland kräftig expandieren. Die gegenwärtige Pandemiewelle führt im Winter zu einem Rückschlag für das Gastgewerbe und in geringerem Maße auch für den Einzelhandel. Weil aber die Eindämmungsmaßnahmen vonseiten der Politik vermutlich nicht das Ausmaß des Lockdowns vom vorigen Winter erreichen werden, dürfte der Dämpfer für die Konjunktur geringer ausfallen als vor einem Jahr. Auch deutet sich für das Schlussquartal 2021 ein Ende des Produktionsrückgangs im Verarbeitende Gewerbe an. Insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im Jahr 2021 um 2,7% steigen. Ab dem Frühjahr dürften die Infektionszahlen jahreszeitlich bedingt weiter zurückgehen und der private Konsum wird wieder deutlich expandieren. Die Produktion dürfte im Jahr 2022 um 3,5% zulegen. Die Verbraucherpreisinflation ebbt nach dem Jahreswechsel etwas ab, bleibt aber deutlich höher als vor der Pandemie, weil die Unternehmen im Produzierenden Gewerbe weiter Preissetzungsspielräume haben und die Lohndynamik anziehen wird, auch wegen der geplanten deutlichen Erhöhungen des Mindestlohns.
Im Sommer 2021 dürfte die weltwirtschaftliche Produktion deutlich zugelegt haben, aber Schließungen von Produktionsanlagen und Häfen vergrößern den Stau im globalen Warenaustausch. Ansteigende Rohstoffpreise schlagen sich v. a. in den USA und im Euroraum in hohen Inflationsraten nieder, doch die Notenbanken werden sich mit dem Kurswechsel Zeit lassen. Dadurch erhält die Wirtschaft in den westlichen Industrieländern weiter Rückenwind seitens der Wirtschaftspolitik. Die Erholung der deutschen Wirtschaft kam im Sommerhalbjahr dank der Impfkampagne und des privaten Konsums gut voran. Wegen steigender Corona-Neuinfektionen und Produktionsengpässen ist dennoch nur mit einem recht schwachen Jahresschlussquartal zu rechnen. Das BIP wird 2021 um 2,2% und 2022 um 3,6% zunehmen. Die Erholung der deutschen Wirtschaft ist im Sommerhalbjahr gut vorangekommen, denn dank der Impfkampagne konnten viele Einschränkungen von Dienstleistungsangeboten gelockert werden, und die privaten Haushalte konsumierten im zweiten Quartal wieder deutlich mehr. Dennoch liegt der private Konsum noch weit unter dem Vorkrisenniveau, und ein rasches Aufholen ist nicht in Sicht, denn Neuinfektionen nehmen wieder zu, was die Erwartungen von Unternehmen und Verbrauchern eintrübt. Zudem ist deutlich geworden, dass sich die Produktionsengpässe im Verarbeitenden Gewerbe in den kommenden Monaten kaum auflösen werden. Alles in allem ist mit einem recht schwachen Jahresschlussquartal zu rechnen. Für die Zeit danach stehen die Chancen gut, dass die Wirtschaft ihren Weg in die Normalität wiederaufnimmt, auch weil sich die Situation auf den Arbeitsmärkten stetig bessert. Ende 2022 dürften die Kapazitäten wieder normal ausgelastet sein. Risiken für die Konjunktur in Deutschland ergeben sich daraus, dass das deutsche Verarbeitende Gewerbe in besonderem Maß in internationale Produktionsketten eingebunden und deshalb von den derzeitigen Störungen der Produktionsketten besonders betroffen ist. Ferner ist nicht auszuschließen, dass durch neue Mutationen des Coronavirus Eindämmungsmaßnahmen notwendig werden könnten, die auch den wirtschaftlichen Erholungsprozess erneut verzögern.
Im Sommer 2021 expandiert die weltwirtschaftliche Produktion kräftig. Hauptgrund ist der Rückzug der Pandemie aus den fortgeschrittenen Volkswirtschaften des Westens, wo die Impfkampagnen rasch voranschreiten. Allerdings ist die Weltindustrieproduktion zuletzt nicht mehr weiter gestiegen. Die Ursachen liegen an vielerlei Engpässen bei der Produktion und an fehlenden Transportkapazitäten. Höhere Preise, zumal für Rohstoffe, haben die Inflationsraten zuletzt deutlich steigen lassen. Die Geldpolitik bleibt aber, ebenso wie die Finanzpolitik, in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften expansiv. Während die konjunkturelle Dynamik dort auch in den kommenden Quartalen hoch sein wird, ist das Bild anderswo differenzierter: In China ist der Aufholprozess schon abgeschlossen, Rohstoffexportländer profitieren von den höheren Preisen, aber in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern wird die Pandemie das ganze Jahr 2021 über noch auf der Wirtschaft lasten.In Deutschland sind die konjunkturellen Aussichten günstig, denn es darf damit gerechnet werden, dass die Restrik-tionen, die die Aktivität in vielen Dienstleistungsbranchen behindert haben, nach und nach aufgehoben werden. Dabei haben sie noch bis in den April die wirtschaftliche Aktivität stark gedämpft. Eine neuerliche Ausweitung der Kurzarbeit verhinderte einen Anstieg der registrierten Arbeitslosigkeit. Auch deshalb liegen die real verfügbaren Einkommen, anders als der private Konsum, kaum unter Vorkrisenniveau. Mit dem Rückgang der Corona-Restriktionen istfür den Sommer mit einem kräftigen Schub bei den privaten Käufen zu rechnen. Davon werden insbesondere der Einzelhandel, das Gastgewerbe und andere Anbieter von Freizeitaktivitäten profitieren. Von der Auslandsnachfrage nach Produkten des Verarbeitenden Gewerbes kommen ebenfalls kräftige Impulse. Ende 2022 dürften die Kapazitäten wieder normal ausgelastet, sein. Ein Risiko für die Konjunktur in Deutschland ist die Möglichkeit, dass sich das Leben zu einem Zeitpunkt normalisiert, an dem die Herdenimmunität noch nicht erreicht ist und die Pandemie in der Folge im Sommer noch einmal aufflammt.
Die globale Produktion hat nach dem Einbruch vom vergangenen Frühjahr wieder deutlich zugelegt. Rasch ist die Erholung vor allem in Ostasien in Gang gekommen, wo die Pandemie seit längerem weitgehend unter Kontrolle ist. Als Folge einer neuen Infektionswelle ist dagegen im Euroraum das Bruttoinlandsprodukt im Schlussquartal 2020 erneut leicht zurückgegangen. Allerdings geben die anlaufenden Impfkampagnen Hoffnung, dass die Pandemie im Lauf des Jahres ihren Schrecken verliert. Auch deshalb sind die Rohstoffpreise zuletzt steil angestiegen. Von Seiten der Wirtschaftspolitik sind die Bedingungen für eine rasche Erholung der Weltwirtschaft gut. Die besonders expansive Finanzpolitik in den USA hat zuletzt sogar zu Inflationssorgen geführt. Wenn die Restriktionen wirtschaftlicher Aktivitäten in den einzelnen Weltregionen nach und nach aufgehoben werden, ist mit einem globalen Konsumschub zu rechnen. In Deutschland ist aufgrund des Lockdowns die Wertschöpfung im Dienstleistungsbereich Ende 2020 gesunken, in der Industrie und am Bau nahm sie dagegen deutlich zu. Ein Großteil der personennahen Dienstleistungen unterliegt trotz der Anfang März beschlossenen Lockerungen weiterhin Beschränkungen. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im ersten Quartal 2021 deutlich zurückgehen. Darüber hinaus sind die Aussichten aber günstig, denn mit Fortschreiten der Impfkampagne ist damit zu rechnen, dass die Lockdown-Maßnahmen Schritt für Schritt aufgehoben werden. Für eine rasche Erholung der Nachfrage spricht, dass die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte, auch dank staatlicher Stützungsmaßnahmen wie dem Kurzarbeitergeld, insgesamt stabil geblieben sind. Das exportorientierte Verarbeitende Gewerbe profitiert weiter von der Erholung der Weltwirtschaft. Allerdings werden die Unternehmen ihre Investitionen zunächst nur vorsichtig ausweiten. Die Kapazitäten sind im Prognosezeitraum noch unterausgelastet, zudem wächst das Produktionspotenzial langsamer als zuvor. Das Hauptrisiko für die Konjunktur in Deutschland wie überall auf der Welt liegt in der Ungewissheit darüber, wie schnell das Pandemiegeschehen durch die Impfkampagnen eingedämmt werden kann.
Im Jahr 2020 zieht die Weltwirtschaft wieder etwas an, weil der Gegenwind von den Handelskonflikten nachlässt. Die jüngsten Produktionsdaten deuten allerdings noch nicht auf eine durchgreifende Besserung der internationalen Konjunktur hin. Auch wegen der niedrigen Preisdynamik ist die Geldpolitik im Lauf des Jahres vielerorts noch einmal expansiver geworden. Wenn weitere Zollerhebungen im Wesentlichen ausbleiben, dürfte der Abschwung im Verarbeitenden Gewerbe um die Jahreswende 2019/2020 zu Ende gehen. Allerdings bleibt die Zukunft der politischen Rahmenbedingungen für den internationalen Handel unsicher. Das ist ein wichtiger Grund, warum mit einem kräftigen weltwirtschaftlichen Aufschwung für den Prognosezeitraum nicht zu rechnen ist. Zudem dürfte die Expansion der Nachfrage aus China weiter nachlassen. Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter im Abschwung. Ursache ist im Wesentlichen die schwache Auslandsnachfrage nach Produkten des Verarbeitenden Gewerbes, bedingt durch die von den USA ausgehenden protektionistischen Tendenzen und den bevorstehenden Brexit. Als weiterer Faktor kommen die Probleme im Automobilbau hinzu, denn die Branche steht mit am Beginn eines drastischen Strukturwandels. Im Jahr 2020 dürfte eine leichte Belebung der internationalen Konjunktur den deutschen Export wieder anziehen lassen. Der Anstieg wird aber nicht allzu hoch ausfallen, nicht zuletzt, weil die Lohnstückkosten seit einiger Zeit deutlich zugenommen haben. Auf der anderen Seite stabilisieren die recht deutlichen Lohnzuwächse die binnenwirtschaftliche Nachfrage. Zudem wirkt die Finanzpolitik expansiv, und die günstigen Finanzierungsbedingungen werden zusammen mit der Wohnungsknappheit in Ballungsräumen den Bauboom am Leben halten. Das Bruttoinlandsprodukt wird im Jahr 2020 wohl um 1,1% zunehmen, auch dank einer hohen Zahl an Arbeitstagen. Der Produktionszuwachs in Ostdeutschland dürfte mit 1,3% höher ausfallen als in Gesamtdeutschland. Die Verbraucherpreisinflation bleibt moderat, die Beschäftigung nimmt nur noch wenig zu.
Die internationale Konjunktur hat sich zur Jahresmitte 2019 weiter abgekühlt. Im ersten Halbjahr stagnierte die Industrieproduktion in etwa, und der Güterhandel ist schon seit Herbst 2018 rückläufig, im Wesentlichen aufgrund der von den USA ausgehenden Handelskonflikte. Weil aber die Dienstleistungen fast überall noch recht deutlich expandierten, hat sich die Dynamik der gesamtwirtschaftlichen Produktion global nur moderat verlangsamt. Im zweiten Halbjahr 2019 dürfte sich der Abschwung im Euroraum fortsetzen. In der vorliegenden Prognose wird unterstellt, dass es Ende Oktober zu einem Brexit ohne Vertrag kommt, pragmatische Regelungen einen Zusammenbruch der wirtschaftlichen Transaktionen zwischen Großbritannien und der EU aber verhindern und auch das europäische Finanzsystem stabil bleibt. In Deutschland ist das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2019 um 0,1% gesunken. Die Rezession im Verarbeitenden Gewerbe hat sich fortgesetzt. Die wesentliche Ursache dafür ist eine schwächere Nachfrage nach deutschen Exportgütern, während die Binnennachfrage bislang nur moderat an Dynamik verloren hat. Allerdings deuten gesunkene Auftragseingänge darauf hin, dass Ausrüstungsinvestitionen vor einer Schwächephase stehen. Dass es trotzdem zu keiner schweren Rezession kommen dürfte, dafür sprechen die weiter sehr günstigen Finanzierungsbedingungen und die immer noch gute Arbeitsmarktlage, welche die Arbeitnehmereinkommen deutlich steigen lässt. Zudem gibt die Finanzpolitik der Wirtschaft in diesem Jahr einen expansiven Impuls im Umfang von 0,7% in Relation zum Bruttoinlandsprodukt; im kommenden Jahr ist der finanzpolitische Impuls geringer. Alles in allem liegt die Produktion nach vorliegender Prognose im Jahr 2019 um 0,5% höher als im Vorjahr, im Jahr 2020 steigt die Rate auch wegen der höheren Zahl an Arbeitstagen auf 1,1%. Die Wirtschaft in Ostdeutschland expandiert in diesem Jahr mit 1,0% und im Jahr 2020 mit 1,3% etwas stärker als in Westdeutschland.
Im Winterhalbjahr 2018/2019 hat sich die Weltkonjunktur deutlich abgekühlt. Allerdings divergiert die Lage zwischen den Regionen erheblich: Der Aufschwung in den USA hat nur wenig an Fahrt verloren, im Euroraum ist er dagegen zum Erliegen gekommen. Auch in China ist die Wirtschaft ins Stocken geraten. Ein wichtiger Grund für die weltwirtschaftliche Schwächephase dürfte in der Unsicherheit darüber liegen, welche Wendung die Streitigkeiten der US-Regierung mit China und der Europäischen Union nehmen. Zudem sind alle Fragen um den Brexit weiterhin offen. In Deutschland hat die gesamtwirtschaftliche Produktion im Schlussquartal 2018 stagniert, nach einem Rückgang um 0,2% im Quartal zuvor. Zur Produktionsschwäche trugen mit dem neuen Abgas-Prüfverfahren für Automobile und dem niedrigen Rheinwasser zwei Sondereffekte bei. Mehr ins Gewicht fällt, dass sich die Auslandsnachfrage, vor allem aus den EU-Partnerländern, verlangsamt hat. Die Unternehmen bauen dennoch weiter Beschäftigung auf. Offensichtlich wird die gegenwärtige Schwächephase vielfach als vorübergehend eingeschätzt. Die Folge ist allerdings ein deutlicher Anstieg der Lohnstückkosten. Auch für das erste Halbjahr 2019 ist wenig mehr als Stagnation zu erwarten. Dennoch dürfte der private Konsum robust expandieren, nicht zuletzt wegen steigender Reallöhne. Zudem stützen die niedrigen Zinsen und eine expansive Finanzpolitik. Das reale Bruttoinlandsprodukt liegt nach vorliegender Prognose im Jahr 2019 um 0,5% höher als im Vorjahr, im Jahr 2020 steigt die Rate auch wegen der höheren Arbeitstagezahl auf 2,0%. Die ostdeutsche Wirtschaft expandiert in diesem Jahr um 0,7% und im Jahr 2020 um 1,7%.
Im Sommer 2019 deutet vieles darauf hin, dass die neuerliche Verschärfung der amerikanischen Handelspolitik den Welthandel und die internationale Konjunktur schwächt. Auf chinesische Waren sollen neue Zölle erhoben werden, und der weltwirtschaftlich stark verflochtene IT-Sektor wird durch die Genehmigungspflicht von Geschäften mit wichtigen chinesischen Anbietern der Telekommunikationstechnik belastet. Konjunktursorgen haben die Preise für wichtige Industriemetalle sowie für Erdöl sinken lassen. Mittlerweile erwarten die Finanzmärkte, dass die US-Notenbank ihren Leitzins im Herbst senken wird. Trotzdem dürfte der US-Aufschwung im Sommerhalbjahr zu Ende gehen, und für die Produktion im Euroraum ist für diesen Zeitraum mit einer Expansion unterhalb der Potenzialrate von knapp 1½% zu rechnen. Von der Schwäche des Welthandels ist die international stark vernetzte deutsche Industrie besonders betroffen. Der deutliche Rückgang der Industrieproduktion im April lässt erkennen, dass die Belebung vom Jahresanfang vor allem auf temporäre Faktoren zurückging und die Grundtendenz der Konjunktur weiterhin schwach ist. Was die deutsche Konjunktur in diesem und wohl auch im nächsten Jahr stützen wird, ist die nach wie vor robuste Binnennachfrage. So bleibt der Zuwachs des privaten Konsums kräftig, denn die Einkommensentwicklung ist weiter positiv. Dazu trägt auch bei, dass von der Finanzpolitik in diesem Jahr ein expansiver Impuls im Umfang von 0,7% in Relation zum Bruttoinlandsprodukt ausgeht. Deutliche Lohnsteigerungen bei anhaltendem Beschäftigungsaufbau lassen die Lohnstückkosten stark steigen. Hohe Preissteigerungen bleiben aber auf die Bauwirtschaft beschränkt. Alles in allem liegt die Produktion nach vorliegender Prognose im Jahr 2019 um 0,5% höher als im Vorjahr, im Jahr 2020 steigt die Rate auch wegen der höheren Zahl an Arbeitstagen auf 1,8%. Die ostdeutsche Wirtschaft expandiert in diesem Jahr um 0,8% und im Jahr 2020 um 1,7%.
Im zweiten Halbjahr 2018 ist der Aufschwung der deutschen Wirtschaft ins Stocken geraten. Dabei geht der leichte Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal vor allem auf Probleme der Automobilbranche zurück: Viele Fahrzeugtypen waren nicht lieferbar, weil die Zertifizierung nach dem neuen Abgas-Prüfverfahren fehlte. Allerdings schwächt sich das Auslandsgeschäft schon seit Beginn des Jahres ab, denn die internationale Konjunktur hat den hohen Schwung des Jahres 2017 nicht halten können, vor allem wegen der hohen politischen Unsicherheiten, welche die Handelskonflikte, der nahende Brexit und der Konflikt um den italienischen Staatshaushalt mit sich bringen. Binnenwirtschaftlich dürfte sich aber der Aufschwung in Deutschland im Lauf des Jahres kaum verlangsamt haben. Ein Hauptgrund dafür sind die weiter sehr günstigen Finanzierungsbedingungen. Sie werden aufgrund der expansi-ven Geldpolitik der EZB auch im Jahr 2019 günstig bleiben. Allerdings ist zu erwarten, dass das weniger freundliche außenwirtschaftliche Umfeld nicht nur die Exporte dämpft, sondern bald auch auf Investitionsentscheidungen und Personalpolitik der Unternehmen durchschlagen wird; zunächst wohl im Verarbeitenden Gewerbe, dann auch bei den Dienstleistern. Weiter bremsend wirkt zugleich der Fachkräftemangel am Bau, aber auch in anderen Branchen. Alles in allem ist damit zu rechnen, dass die Produktion im Jahr 2019 nur noch in etwa so stark zulegt wie die Pro-duktionskapazitäten: Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im Jahr 2018 um 1,5% und im Jahr 2019 um 1,4% steigen. Der gesamtstaatliche Haushaltsüberschuss beträgt im Jahr 2018 60 Mrd. Euro. Im Jahr 2019 verringert er sich auf 42 Mrd. Euro. Die ostdeutsche Wirtschaft dürfte in den Jahren 2018 und 2019 in etwa so schnell expandieren wie die gesamtdeutsche.