Brüchige Sichtbarkeiten. Medienmechanismen amerikanischer Bildpolitik nach 9/11
In: Hillarys Hand
9 Ergebnisse
Sortierung:
In: Hillarys Hand
In: Digitale Bildkulturen
In: Bildwelten des Wissens Band 16
Technische Bildzensur ist omnipräsent und gleichzeitig unsichtbar. Content Moderation in sozialen Medien und automatische Löschungen durch Algorithmen schaffen einen neuartigen Zusammenschluss menschlicher und nicht-menschlicher Akteure, die bildethische und juridische Verschiebungen im Feld der Sichtbarkeit anstoßen. Hatten tradierte Institutionen der Zensur durch gesetzliche und religiöse Normen den Wirkungskreis gefährlicher Bilder reguliert, sind es heute automatisierte, von internationalen Konzernen kontrollierte Mechanismen, die sozio-technische Skripte der Bildlöschung steuern. In der Öffentlichkeit technischer Bildwelten werden Sichtbarkeitsmarker der Löschung – wie Zensurbalken oder Verpixelung – von Upload-Filtern, Content Moderatoren oder Deepfakes abgelöst. In dieser Experimentalphase der Digitalmoderne wird in technischer, sozialer, juridischer und bildtheoretischer Hinsicht noch einmal neu verhandelt, welche Bilder im Datenstrom zirkulieren, aus dem Blickfeld verschwinden oder nie ins Licht der Öffentlichkeit gelangen.
Der Zauber der Medien speist sich aus ihrem Geheimnis: Den Usern von heute sind Laptop, Smartphone oder Tablet eine Blackbox, die ihre Sinne im Bann hält und die Techniktricks im Inneren hinter einer opaken Oberfläche verbirgt. Doch solche Verzauberung ist nicht neu. Um ihr auf die Spur zu kommen, nähert sich dieses Buch der Mediengeschichte der Zauberei an der Schwelle zwischen magischem Moment und Ent-Täuschung. Nicht seltenfolgt einer geradezu ub̈ernatur̈lich wirkenden Zaubervorfuḧrung die wissenschaftliche Erklärung und Offenlegung ihrer Tricks. Ein solcher Akt der Entzauberung mag zwar magische Momente als faulen Zauber demaskieren. Er ruc̈kt dafur̈ jedoch die Technologien der Täuschung ins Rampenlicht: Erst die Ausnutzung physikalischer Gesetze, das Konstruieren mechanischer Zauberapparate und das Spiel mit der Wahrnehmung der Zuschauer machen deren ,Verzauberung' möglich. Sie erlaubt, die Frage nach Wissen, dem medialen Zugriff auf unsere Sinne und dem sinnlichen Zugriff auf unsere Welt erneut zu stellen
"Der Zauber der Medien speist sich aus ihrem Geheimnis: Den Usern von heute sind Laptop, Smartphone oder Tablet eine Blackbox, die ihre Sinne im Bann hält und die Techniktricks im Inneren hinter einer opaken Oberfläche verbirgt. Doch solche Verzauberung ist nicht neu. Um ihr auf die Spur zu kommen, nähert sich dieses Buch der Mediengeschichte der Zauberei an der Schwelle zwischen magischem Moment und Ent-Täuschung. Nicht selten folgt einer geradezu übernatürlich wirkenden Zaubervorführung die wissenschaftliche Erklärung und Offenlegung ihrer Tricks. Ein solcher Akt der Entzauberung mag zwar magische Momente als faulen Zauber demaskieren. Er rückt dafür jedoch die Technologien der Täuschung ins Rampenlicht: Erst die Ausnutzung physikalischer Gesetze, das Konstruieren mechanischer Zauberapparate und das Spiel mit der Wahrnehmung der Zuschauer machen deren 'Verzauberung' möglich. Sie erlaubt, die Frage nach Wissen, dem medialen Zugriff auf unsere Sinne und dem sinnlichen Zugriff auf unsere Welt erneut zu stellen." (Autorenreferat)
In: Schriftenreihe Band 11059
Bunte Bildzeichen in Form von Emojis prägen unseren Alltag, digitale Kunstwerke bzw. deren Eigentumszertifikate erzielen Millionensummen, und die spektakulären Bildwelten der Gaming-Industrie begeistern ein Massenpublikum: Durch die Digitalisierung sind Bilder, die in einem zuvor unvorstellbaren Ausmaß online geteilt und verbreitet werden, zu einer mächtigen Kommunikationsform geworden. Das wirft zugleich Fragen der Regulierungsmechanismen im digitalen Raum auf: Wer bestimmt nach welchen Kriterien, welche Bilder unterdrückt werden? Welche Konflikte ergeben sich bei der urheberrechtlichen Regulierung der digitalen Bildkommunikation zwischen den Rechteinhaberinnen und -inhabern, den Nutzerinnen und Nutzern sowie den Plattformbetreibern? Wie digitale Bildkulturen unser Verhältnis zu Bildern verändern und welche gesellschaftlichen Risiken und Potenziale sich daraus ergeben, untersuchen die Autorinnen und Autoren in fünf Beiträgen.
In: Bildwelten des Wissens Band 16
Frontmatter --Editorial --Was tun mit der Macht der Bilder? Über Identität und Zensurbegehren --Blockieren, Moderieren, Projizieren. Anmerkungen zur technischen Kontrolle digitaler Bildinformation --Diskrete Operationen: Formen präemptiver Bildzensur in der KI-gestützten Fotografie --Das zensierte Auge --Zur Anziehungskraft eines Gewaltvideos --Antikolonialismus, Aktivismus und Zensur. Bemerkungen zu René Vautier --Nicht löschbare Bilder --Hitler abstempeln. Drei Defacements --Faksimile. Paul Brakmann Post aus Rochester. Qualitätskontrollen im Fotofinishing --Bildbesprechung. Lea Hilsemer: Die (Un)Sichtbarkeit der Löschung --Interview. Bildzensur und Recht. Sabine Müller-Mall und Elisabeth Niekrenz im Gespräch mit Katja Müller-Helle --Bildnachweis --Autorinnen und Autoren