This book shows how accessible communication, and especially easy-to-understand languages, should be designed in order to become instruments of inclusion. It examines two well-established easy-to-understand varieties: Easy Language and Plain Language, and shows that they have complementary profiles with respect to four central qualities: comprehensibility, perceptibility, acceptability and stigmatisation potential. The book introduces Easy and Plain Language and provides an outline of their linguistic, sociological and legal profiles: What is the current legal framework of Easy and Plain Language? What do the texts look like? Who are the users? Which other groups are involved in the production and use of Easy and Plain Language offers? Which qualities are a hazard to acceptability and, thus, enhance their stigmatisation potential? The book also proposes another easy-to-understand variety: Easy Language Plus. This variety balances the four qualities and is modelled in the present book.
Barrierefreie Kommunikation umfasst alle Maßnahmen zum Abbau von Hindernissen für die Verständigung in verschiedenen Situationen und Handlungsfeldern. Durch Behinderungen, Erkrankungen, unterschiedliche Bildungschancen oder einschneidende Lebensereignisse haben Menschen höchst unterschiedliche Bedarfe, wie Texte bzw. Kommunikate für sie aufbereitet sein müssen, um ihren individuellen Anforderungen und Zugangsvoraussetzungen zu entsprechen. In diesem Handbuch wird das Themenfeld Barrierefreie Kommunikation in interdisziplinärer Breite beleuchtet und kritisch reflektiert. Aktuelle Erkenntnisse, Lösungsvorschläge sowie Desiderate der Forschung stehen dabei neben Berichten von Praktiker(inne)n und Nutzer(inne)n, die Einblicke in ihren Umgang mit Barrierefreier Kommunikation gewähren und gegenwärtige und zukünftige Erfordernisse und Probleme aufzeigen.
Barrier-free communication includes all measures to reduce obstacles to communication in various situations and fields of action. Due to disabilities, illnesses, different educational opportunities or drastic life events, people have very different needs in terms of how texts or communications must be prepared for them in order to meet their individual requirements and access prerequisites. In this handbook, the topic of accessible communication is examined in interdisciplinary breadth and critically reflected upon. Current findings, proposed solutions and desiderata from research are juxtaposed with reports from practitioners and users who provide insights into how they deal with accessible communication and highlight current and future requirements and problems. Christiane Maaß, University of Hildesheim, is Professor of Media Linguistics at the Institute for Translation Studies and Specialised Communication and Head of the Research Centre for Easy Language. Isabel Rink, University of Hildesheim, is managing director of the Research Centre for Easy Language, programme coordinator of the Master's programme in Accessible Communication and a lecturer at the Institute for Translation Studies and Specialised Communication.
Die Dudenredaktion und die Autorinnen legen das erste umfassende Handbuch zum Thema Leichte Sprache vor. Es richtet sich an Wissenschaftler(innen), fortgeschrittene Studierende, Mitarbeiter(innen) in öffentlichen Verwaltungen, Übersetzer(innen) und andere Personen, die sich mit dem Thema Leichte Sprache beschäftigen. Im ersten Teil des Bandes wird Leichte Sprache definiert und ihre Genese dargestellt. Es werden die gesetzlichen Grundlagen aufgezeigt sowie die Adressat(inn)en von Texten in Leichter Sprache benannt. Weiterhin werden die existierenden Regelwerke zum Übersetzen in Leichte Sprache kritisch gewürdigt und die Strukturen von Leichter Sprache auf allen Ebenen des Sprachsystems beschrieben. Im zweiten Teil wreden die existierenden Regeln für Leichte Sprache auf wissenschaftlicher Grundlage präzisiert und Forschungsdesiderate formuliert. Als Ergebnis werden Prinzipien Leichter Sprache formuliert, die gleichzeitig die Grundlage für das Verständnis des Übersetzens in Leichte Sprache sind.
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Zusammenfassung Hintergrund Digitale Gesundheitsinformationen vermitteln fachliches Wissen über gesundheitsrelevante Themen an fachliche Lai:innen und unterstützen bspw. eine informierte Entscheidung. Funktionale Gesundheitsinformationen müssen verständlich, verknüpfungsfähig und handlungsorientierend sein. Gesundheitsinformationen weisen oft eine geringe Verständlichkeit auf, was ihre Nutzung erschwert. Bisherige Forschungsergebnisse fokussieren die messbare Verständlichkeit anhand von Lesbarkeitsindices. Der vorliegende Beitrag erweitert die Verständlichkeitsprüfung um weitere verdeckte Einflussfaktoren.
Methodik Die Verständlichkeit von fünf digitalen Gesundheitsinformationen wurde softwaregestützt und manuell analysiert. Die Texte stammen aus dem Online-Gesundheitsportal der Apotheken Umschau. Sie informieren über chronische Erkrankungen und richten sich an medizinische Lai:innen. Es handelt sich um eine textseitige Verständlichkeitsanalyse, die Eigenschaften wie die Wort- und Satzlänge, Fachterminologie und Nominalstil berücksichtigt. Darüber hinaus wird explorativ der Umgang mit Fachwörtern analysiert, um daraus verdeckte Einflussfaktoren auf die Verständlichkeit zu ermitteln.
Ergebnisse Der Hohenheimer Verständlichkeitsindex (HIX) weist auf eine mittlere bis geringe Verständlichkeit der Texte hin. Obwohl sie sich an fachliche Lai:innen richten, haben sie eine hohe Fachlichkeit, erkennbar an nominalen Strukturen, einer hohen Anzahl von Fachtermini sowie einer komplexen syntaktischen Struktur. Der Umgang mit Fachtermini setzt Fachwissen bei den Nutzer:innen voraus. Daraus resultiert eine geringe Verständlichkeit der Texte, was das Risiko erhöht, dass sie insbesondere von Nutzer:innen mit geringer Gesundheitskompetenz nicht verstanden und in Folge nicht angewendet werden können.
Schlussfolgerung Gesundheitsinformationen müssen, damit sie von den Nutzer:innen verstanden werden können, verständlich sein. Texteigenschaften wie der Einsatz von Fachsprache und die Bezugnahme auf vorausgesetztes Wissen verringern die Verständlichkeit. Produzent:innen von Gesundheitsinformationen sollten Texte an die Sprach- und Wissensvoraussetzungen der Nutzer:innen anpassen, z. B. durch Übersetzungen in Einfache Sprache.
This volume presents new approaches in Easy Language research from three different perspectives: text perspective, user perspective and translation perspective. It explores the field of comprehensibility-enhanced varieties at different levels (Easy Language, Plain Language, Easy Language Plus). While all are possible solutions to foster communicative inclusion of people with disabilities, they have varying impacts with regard to their comprehensibility and acceptability. The papers in this volume provide insights into the current scientific activities and results of two research teams at the Universities of Hildesheim and Mainz and present innovative theoretical and empirical perspectives on Easy Language research. The approaches comprise studies on the cognitive processing of Easy Language, on Easy Language in multimodal and multicodal texts and different situational settings as well as translatological considerations on Easy Language translation and interpreting.