Die Macht der Institution: zum Staatsverständnis Arnold Gehlens
In: Staatsverständnisse Band 149
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In: Staatsverständnisse Band 149
In der gegenwärtigen Literaturwissenschaft spielt die politische Theorie eine untergeordnete Rolle. Eine Ausnahme kann in den postcolonial studies gesehen werden, mit denen eine am Britischen Empire modellierte Theorie weitgehend umstandslos auf andere geopolitische und kulturelle Einheiten angewandt wird. Der vorliegende Band hinterfragt den Stellenwert des postkolonialen Modells für ein differenziertes Verständnis des Zusammenspiels literarischer und politischer Ordnung und stellt als Alternative die Theorie Herfried Münklers vor. Am Beispiel der Literatur des habsburgischen Mythos wird in fünf aufeinander aufbauenden Studien die Theorie Münklers in ihren für die Literatur- und Kulturwissenschaften relevanten Momenten erfasst und exemplifiziert. Münklers Imperientheorie, aber auch seine Schriften zum Krieg sowie zum Mythos und zum Narrativen erweisen sich dabei nicht nur als ein komplexes und kohärentes Theoriegebäude, das es ermöglicht, Fragen der Herrschaft und der Legitimation auf einem hohen Abstraktionsniveau zu verhandeln, sondern auch als eine Theorie mit hoher Relevanz für die Erfassung literarischer und politischer Welten des 20. Jahrhunderts.
Intro -- Inhaltsverzeichnis -- Kapitel-1 -- Einleitung: Die Virulenz der Boheme oder wie die Lebenskunst zum Massenphänomen wird -- Kapitel-2 -- Ambivalenzen der flüchtigen Moderne -- 2.1 Was ist die flüchtige Moderne? -- 2.1.1 Die flüchtige Moderne als Beginn eines Neuen -- 2.1.2 Die flüchtige Moderne als tendenzielle Fortsetzung der Moderne -- 2.2 Zwischen Freiheit und Sicherheit: Risikoleben -- 2.2.1 Freiheit als Entgrenzung: soziale Bindungen, Arbeit, Politik -- 2.2.2 Entgrenzung als Risiko: Fahrstuhleffekt und Orientierungsprobleme -- 2.2.3 Freiheit als Chance: Möglichkeitsräume und Reflexionsprozesse -- 2.3 Zwischen Individualisierung und Gemeinschaft: Leitbild Kultur oder "Erlebe dein Leben!" -- 2.3.1 Individualisierung als Gemeinschaftsauflösung: Individualisierte Gesellschaft -- 2.3.2 Individualisierung und ästhetisches Anlehnungsbedürfnis: Lebensstil -- 2.3.3 Wegweiser zur Boheme: Spannungsschema und "Neue Kulturszene" -- 2.4 Zwischen Bürger und Künstler: Leitbild Kunst oder "Sei kreativ!" -- 2.4.1 Kreativgesellschaft als Einfangen des Flüchtigen -- 2.4.2 Motoren der Kreativität I: Stadt und Netzwerke -- 2.4.3 Motoren der Kreativität II: Industrie und Medien -- 2.4.4 Entgrenzung der Kunst als Aufstieg der Boheme -- 2.5 Lebensstrategien nach dem Ende der Eindeutigkeit -- 2.5.1 Vagabunden, Flaneure, Touristen -- 2.5.2 Spieler und Künstler -- 2.5.3 Lebenskünstler und Boheme -- Kapitel-3 -- Meister der Ambivalenz: Die Boheme -- 3.1 Was ist die Boheme? -- 3.1.1 Antagonistisches Komplementärphänomen der bürgerlichen Gesellschaft -- 3.1.2 Breitenphänomen der postmodernen Gesellschaft -- 3.2 Boheme des Geistes: Lebenskünstler um 1900 -- 3.2.1 Ankunft in der Stadt als Entgrenzung und Neuerfindung -- 3.2.2 Neue Eingrenzungen: Individualisierte Erlebnisgemeinschaft -- 3.2.3 Neue Entgrenzung: Boheme trifft Bürger.
Spätestens seit Zygmunt Baumans The Art of Life ist die These in der Welt, dass das Leben des Menschen in der flüchtigen Moderne unvermeidlich ein Werk der Kunst ist. Bauman erklärt uns alle, wenn nicht zu Künstlern, so doch zu Lebenskünstlern, deren Existenz sich dem von Ambivalenzen gekennzeichneten Leben des Künstlers annähert. Welche Ambivalenzen aber sind es, die den Lebenskünstler kennzeichnen und ihn in Einklang mit den Konditionen der flüchtigen Moderne versetzen? Um eine Antwort zu finden, richtet die Studie ihren Blick auf die aus dem Kunstleben des 19. Jahrhunderts geborene Bohème und entfaltet die These, dass die Lebensform der Bohème insofern als prototypisch gelten kann, als sie die Widersprüche der Moderne in einer Weise gelebt und kultiviert hat, die sie vom Rand der Gesellschaft und ihrer Theorie in die Mitte rückte. Der Inhalt Die Virulenz der Bohème - Wie die Lebenskunst zum Massenphänomen wird • Ambivalenzen der flüchtigen Moderne • Bohème - Meister der Ambivalenz Die Zielgruppen SozialwissenschaftlerInnen • LiteraturwissenschaftlerInnen • KulturwissenschaftlerInnen Die Autorin Dr. Christine Magerski lehrt als Ao. Professorin für neuere deutsche Literatur- und Kulturgeschichte an der Germanistischen Abteilung der Universität Zagreb
In: Reihe Pamphletliteratur Bd. 2
Nicht ohne Häme bemerkte Arnold Gehlen 1966, dass es einmal eine wissenschaftliche Kunstlehre als wesentlichen Bestandteil der Philosophie gegeben habe, die als Ästhetik für Phänomene wie den Avantgardismus zuständig gewesen sei. Doch scheinen diese Bemühungen eingestellt, was Gehlen zum Anlass nimmt, den Avantgardismus aus der Perspektive der Soziologie schärfer in den Blick zu nehmen. Damit, so die These der Studie, eröffnet er eine neue, kultursoziologisch geprägte Phase der Auseinandersetzung mit moderner Kunst, die von Gehlen über Bürger bis zu Bourdieu und Luhmann reicht. Ihre Theorien moderner Kunst werden hier als Antworten auf zentrale, vom komplexen Phänomen der Avantgarde aufgeworfene Fragen gelesen: Wie institutionalisiert sich ein arbiträres Gebilde wie die Kunst, nach welchen Regeln funktioniert sie und wie steht es um ihren Fortbestand im Zeichen des Postavantgardismus?.
In: Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur 101
In: Soziopolis: Gesellschaft beobachten
Tara Semple: Hipsterism: A Paradigm for Modernity. Wiesbaden: Springer VS 2022. 978-3-658-39535-3
In: Soziopolis: Gesellschaft beobachten
Moritz Baßler: Populärer Realismus: Vom International Style gegenwärtigen Erzählens. München: Verlag C.H. Beck 2022. 978-3-406-78336-4
In: Thesis eleven: critical theory and historical sociology, Band 173, Heft 1, S. 127-136
ISSN: 1461-7455, 0725-5136
In: Soziopolis: Gesellschaft beobachten
In: Soziopolis: Gesellschaft beobachten
David Roberts: History of the Present - The Contemporary and its Culture. London: Routledge 2020. 978-0-367-53095-2
In: Soziopolis: Gesellschaft beobachten
In: Journal of Austrian studies, Band 51, Heft 2, S. 51-71
ISSN: 2327-1809
Im Sommer 1914 immatrikulierte sich Joseph Roth an der Wiener Germanistik, wo er gedachte, eine Universitätslaufbahn einzuschlagen. Der Plan scheiterte am Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Statt einer Professur widmete sich Roth fortan dem Versuch, literarisch zu begreifen, was sich ereignet hatte. Vergleichbares unternimmt einhundert Jahre später der Politikwissenschaftler Herfried Münkler. Was beide verbindet, so die These, ist der Zweifel an der »Erzählung der Zwangsläufigkeit des Krieges« (Münkler). Wie detailliert gezeigt wird, liegt dem Konvergieren von Literatur und Wissenschaft eine Öffnung beider für die Kontingenz der Ereignisse und der kontrafaktischen Geschichte zugrunde.
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