Wilfried Skreiner – Peter Weibel – Christa Steinle : Kuratorinnen und Kuratoren der Neuen Galerie Graz und ihre Ausstellungskonzepte für den österreichischen Pavillon der Biennale in Venedig
Die Biennale in Venedig findet seit 1895 statt und ist auch heute noch eine der bedeutendsten internationalen Großveranstaltungen zeitgenössischer Kunst. Einen maßgeblichen Teil der Ausstellungen stellen die nationalen Beiträge dar, die in den Länder-Pavillons präsentiert werden. Nationale Selbstinszenierung auf internationaler Bühne ist die logische Folge eines solchen Ausstellungskonzepts umso wichtiger erscheint die Auswahl der Kommissärinnen bzw. der Kommissäre, die für die Künstlerwahl, die Organisation und den geregelten Ablauf der Ausstellungsbeiträge Obsorge tragen. Ab Mitte der 1950er-Jahren war es üblich, vorwiegend Personen aus kuratorischen oder leitenden Positionen der Wiener Bundesmuseen zur Biennale nach Venedig zu entsenden. Im Gegensatz dazu stehen zwei Kommissäre und eine Kommissärin, die aus einem steirischen Landesmuseum der Neuen Galerie Graz stammen und insgesamt sechs Ausstellungsbeiträge organisierten: Wilfried Skreiner 1972, Peter Weibel 19931999 und Christa Steinle 2017. Die vorliegende Arbeit beleuchtet, welchen Einfluss Skreiner, Weibel und Steinle durch geschickte Kulturpolitik auf die Entwicklung der Neuen Galerie Graz einerseits und auf die österreichischen Beiträge der Biennale in Venedig andererseits ausübten. Analysiert werden außerdem ihre Ausstellungskonzepte, die Künstlerwahl und die Ausführung der jeweiligen Beiträge in Venedig. Die Reaktionen der Öffentlichkeit werden anhand von zahlreichen Zeitungsberichten verdeutlicht. Weiters konnte der Schriftverkehr von Skreiner für die Biennale 1972, ein Interview mit dem Künstler Oswald Oberhuber und die Eindrücke der Autorin, die 2017 in Steinles Organisationsteam für den österreichischen Pavillon arbeitete, als Quelle für die Arbeit herangezogen werden. ; The Venice Biennale has been taking place since 1895 and is still one of the most important international events in the contemporary art world. A major part of the exhibitions are the contributions of the participating countries, which are staged in the respective national pavilions. The logical consequence of this exhibition concept is the opportunity for national self-representation on an international platform. This makes the selection of the commissioners, who are responsible for the choice of artists as well as the organization and the execution of the exhibitions, all the more important.From the mid-1950s, it was common to send mainly people from curatorial or managerial positions of Viennas Federal Museums to the Venice Biennale. This practice is contrasted by the three commissioners who came from a Styrian federal state museum the Neue Galerie Graz and organized a total of six exhibition contributions: Wilfried Skreiner 1972, Peter Weibel 19931999 and Christa Steinle 2017. The thesis highlights the influence that Skreiner, Weibel and Steinles skillful cultural policy had on the development of the Neue Galerie Graz on the one hand and on Austrian contributions at the Venice Biennale on the other hand. The analysis also includes their exhibition concepts, their selection of artists and the execution of the respective contributions in Venice. Numerous newspaper articles are quoted in order to reflect the reactions of the public. Furthermore, Skreiners correspondence for the 1972 Biennale, an interview with the artist Oswald Oberhuber and the impressions of the author of the thesis, who worked in Steinle's organizational team for the Austrian pavilion in 2017, are used as resources. ; vorgelegt von Petra Maier ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Masterarbeit Karl-Franzens-Universität Graz 2020 21563 ; Zusammenfassung auf Deutsch und Englisch