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Die Legitimität der Kontingenzkultur: Eine Antwort auf Axel T. Paul: Kontingenzen der Geschichte zwischen 'Urmensch und Spätkultur'
In: Soziopolis: Gesellschaft beobachten
Zum Begriff der Möglichkeit bei Helmuth Plessner
In: Zeitschrift für Kulturphilosophie: Journal for cultural philosophy, Band 2018, Heft 2, S. 163-181
ISSN: 2366-0759
Über den Begriff der »Krise«: Eine historisch-semantische Skizze
In: Indes: Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, Band 2, Heft 1, S. 13-20
ISSN: 2196-7962
Crisis and contingency: Two categories of the discourse of classical modernity
In: Thesis eleven: critical theory and historical sociology, Band 111, Heft 1, S. 9-18
ISSN: 1461-7455, 0725-5136
The text reconstructs central theoretical positions in the discourse of modernity in the Weimar Republic in the double semantic context of crisis and contingency. On the one hand, these categories ground the dialectic of destruction and construction, which provides hegemonial evidence for the political and aesthetic concepts of totality in classical modernity. On the other hand, these categories also ground the openness of a thinking in possibilities, which remained marginal in the Weimar Republic but has become dominant in the postmodern critique of modernity.
Crisis and contingency: Two categories of the discourse of classical modernity
In: Thesis eleven: critical theory and historical sociology, Band 111, Heft 1, S. 9-19
ISSN: 0725-5136
Krise und Kontingenz: zwei Kategorien im Modernitätsdiskurs der Klassischen Moderne
In: Die Krise der Weimarer Republik: zur Kritik eines Deutungsmusters, S. 45-76
Der Verfasser skizziert ein alternatives Bild der Weimarer Republik jenseits gängiger historiographischer Vorstellungen. Er sieht die Krisenhaftigkeit der 1920er Jahre in einer bis dahin unbekannten Offenheit der Gegenwart, in dem Verlust einer sicheren Wirklichkeit in Folge des Ersten Weltkriegs. Wirklichkeit steigert sich in der Klassischen Moderne zur Pluralität von Wirklichkeiten, phänomenologisch präsent in der Großstadt von metropolitanen Dimensionen und der ihr entsprechenden urbanen Lebensform, historisch in Deutschland erstmals im Berlin der Weimarer Republik. In einer solchen Diagnose stimmten Intellektuelle unterschiedlicher Provenienz überein. Der entscheidende Unterschied bestand nicht im Gegensatz zwischen linken und rechten Positionen, sondern im Umgang mit Kontingenz. Während Georg Lukßcs, Carl Schmitt und die Vordenker der architektonischen Moderne diese Kontingenz gedanklich aufhoben oder eliminierten, war eine Minderheit - wie Robert Musil oder Helmuth Plessner - bereit, sie zu tolerieren oder sie durch die Instrumente des Staates zu verwalten. Die verschiedenen Optionen der dominierenden Seite im Modernitätsdiskurs der Klassischen Moderne konvergieren in der Strategie der Kontingenzaufhebung. (ICE2)
Die infrastrukturelle Konstruktion der "Volksgemeinschaft": Aspekte des Autobahnbaus im nationalsozialistischen Deutschland
In: Vernunft - Entwicklung - Leben: Schlüsselbegriffe der Moderne ; Festschrift für Wolfgang Eßbach, S. 185-203
Die Reichsautobahn war ursprünglich kein nationalsozialistisches Projekt, ihr Bau diente nicht der Arbeitsbeschaffung, und ihr weit verzweigtes Netz wurde auch nicht für den Krieg geplant. Realisiert wurde das Projekt, das 1927 im Wesentlichen und bis 1932 detailliert ausgearbeitet war, jedoch erst im Dritten Reich - und es wurde sofort in jenem eminenten Sinne ein nationalsozialistisches Projekt, in dem ein infrastrukturelles Architekturprojekt mehr als alle Repräsentations- und Herrschaftsbauten vom Gestaltungswillen des totalitären Regimes zeugt. Es ging dieser symbolischen Politik um die definitive Kultivierung der menschlichen und außermenschlichen Natur durch ihre technisch betriebene und ästhetisch finalisierte - und deshalb totalitäre - Optimierung. Als immanente Sphäre des Absoluten wurde das Ästhetische im Kontext schrankenloser Optimierung zur Matrix einer zwangsförmigen Perfektionierung der Wirklichkeit, die alles Imperfekte und vor allem alles Perfektionswidrige beseitigen muss, weil sie als auf Perfektion gerichtete prinzipiell nicht mit ihm koexistieren kann. Das nationalsozialistische Projekt der technisch forcierten und ästhetisch finalisierten Optimierung zielte letztendlich auf eine diesseitige Korrektur der Schöpfung und es war damit eine Kriegserklärung an die Unvollkommenheit der Schöpfung; ihre ultima ratio war der Massenmord. (ICA2)
Aspekte massenkultureller Vergesellschaftung
In: Mittelweg 36: Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Band 13, Heft 1, S. 65-87
ISSN: 0941-6382
Der Autor skizziert die Umrisse einer allgemeinen Theorie der Massenkultur, welche sich auf die bestimmende Funktion von Massenkultur für die Konstitution moderner Gesellschaften bezieht. Seiner theoretischen Annäherung liegen drei allgemeine Thesen zugrunde: (1) Massenkultur ist das funktionelle Medium für die gesellschaftliche Aneignung artifizieller Wirklichkeiten, wie sie durch die technologische Entwicklung in modernen Zeiten hervorgerufen werden; (2) Massenkultur ist das funktionelle Medium für die Entstehung einer ausgesprochen konstruktivistischen Kultur der Kontingenz; (3) Massenkultur ist das funktionelle Medium für die soziale Integration dieses allgemeinen "Möglichkeitssinns" (Robert Musil) durch ihre kommunikative Normalisierung als einer universellen Matrix spezifischer moderner Erfahrung. (ICIÜbers)
Pars Pro Toto der Moderne: Diskursanalytisch und semiologisch
In: Ästhetik & Kommunikation, Band 33, Heft 116, S. 115-119
ISSN: 0341-7212
Potsdamer Platz: soziologische Theorien zu einem Ort der Moderne
Spätestens mit seiner spektakulären Neubebauung ist der Potsdamer Platz in Berlin vollends zum geschichtlichen, gegenwärtigen und zukünftigen Ort einer realen wie imaginären Topologie der Moderne geworden. Der Band verfolgt ein Gedankenexperiment: Dieses sozio-kulturelle Artefakt, das wie kaum ein anderes verdichtete Urbanität verkörpert und deshalb exemplarischen Rang für die Polyvalenz der Moderne hat, aus verschiedenen theoretischen Perspektiven heraus zu erschließen. Die Komposition der Beiträge (Rational-Choice-Theorie, Kritische Theorie, Cultural Studies, Systemtheorie, Gender Studies, Diskursanalyse und Philosophische Anthropologie) hat zwei Ziele, die über einen bloßen Theorienvergleich hinausgehen. Die polyperspektivische Deutung soll zum einen an einem gemeinsamen Gegenstand Modernität je verschieden sehen lassen. Zum anderen geht es darum, die voneinander isolierten Theorieperspektiven an einem Fall als differente Theorien der Moderne zu bewähren.
Architektur und Konsum als Medien objektvermittelter Vergesellschaftung
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 3942-3951
"Eine weitere Besonderheit konsumvermittelter Vergesellschaftung ist der Bezug auf Objekte, jedenfalls wenn es sich im klassischen Sinne um materielle Güter, also Waren handelt, was zumindest in historischer Perspektive lange Zeit ausschlaggebend gewesen ist. Das charakteristische und kulturkritisch oft hervorgehobene Moment der Unverbindlichkeit des Konsums erwächst aus der Warenform, also der Dekontextualisierung der Konsumobjekte, die somit auf Märkten disponibel werden. Aber auch die von der Soziologie früh bemerkte symbolische Dimension des Konsums (aus der soziale Mechanismen wie Mode oder Distinktion abzuleiten sind) ist objektvermittelt: Es sind die konsumierten oder begehrten Objekte, welche sozial wirksam werdende Bedeutungen transportieren. Vor diesem Hintergrund steht in Michael Makropoulos' Vortrag der Vergleich des Konsums mit einem weiteren, für die Moderne charakteristischen Medium objektvermittelter Vergesellschaftung - der Architektur." (Autorenreferat)
Kulturbegriff und Materialitätskonzept
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 1822-1830
"Was heißt eigentlich 'Materialität'? Und was 'Materialität der Kultur'? 'Materialität' ist eine Metapher für sozial verpflichtende Qualitäten. Wer die 'Materialität' eines Sachverhaltsins Feld führt, spekuliert auf die bindende Kraft, die von artifiziellen Wirklichkeiten im Sinne einer 'datensetzenden Macht' (Heinrich Popitz) ausgeht und als unverfügbares Regulativ individuellen und kollektiven Verhaltens wirkt. In diesem Sinne steht der Begriff der 'Materialität' nicht nur im epistemologischen, sondern auch impolitisch-sozialen Horizont des Materialismus des 19. Jahrhunderts und insbesondere im Horizont verdinglichungstheoretischer Konzepte der artifiziellen Wirklichkeiten der Moderne. Der theoretische Rekurs auf 'Materialität' setzt mithin die Annahme voraus, die Reifizierung metaphysischer Qualitäten schaffe transsubjektive Verbindlichkeiten. 'Materialität der Kultur' präfiguriert dem entsprechend einen Kulturbegriff, der 'Kultur' mit der Gesamtheit der Artefakte in Deckung bringt. Dem gegenüber soll ein Kulturbegriff entfaltet werden, der sich nicht um Artefakte im Sinne dingontologischer Objekte, sondern um artifizielle Verhältnisse im Sinne modalontologischer Dispositive zentriert und der entsprechend nicht auf die sozial bindende Dimension kulturellet Wirklichkeiten zielt, sondern auf die entgrenzende." (Autorenreferat)
Zweierlei Differenzierung - Heterogenität und Komplexität bei Robert Ezra Park
In: 27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - Gesellschaften im Umbruch: Sektionen und Arbeitsgruppen, S. 712-716
"Zwei Konzepte von Robert Ezra Park stehen im Zentrum meiner Überlegungen: der 'marginal man', der Mensch auf der Grenze zweier Kulturen einerseits, die moderne Großstadt als 'Mosaik' oder 'cluster' verschiedener, aber funktional aufeinander bezogener Welten andererseits. Hinter diesen beiden Konzepten, die von Park weder hierarchisiert, noch synthetisiert worden sind, steckt die Erfahrung moderner Gesellschaft als Einwanderergesellschaft, die je nach Perspektive als heterogene oder als komplexe Gesellschaft gefaßt werden kann. Man kann nun diese Perspektivität panoptisch nach der einen oder nach der anderen Seite auflösen. 'Heterogenität' ist dann in Richtung eines tendenziell unvermittelbaren 'Multikulturalismus' akzentuierbar, 'Komplexität' dagegen in Richtung einer tendenziell homogenen 'Weltgesellschaft'. Unter der Voraussetzung, daß diese Perspektiven monistisch konzeptualisiert werden, sieht 'Heterogenität' für die Dramatisierung von Differenz, 'Komplexität' hingegen für deren Verharmlosung - und beide geben in dieser exkludierenden Konstellation, unbeschadet ihrer wechselnden Dominanzen, vortreffliche konzeptuelle Spielpartner ab. Vermeidbar wäre beides, Dramatisierung wie Verharmlosung der Differenz, wenn man die Perspektivität nicht auflöste, sondern in Anlehnung an die Unbestimmtheitsrelation theoretisch offenhielte." (Autorenreferat)