"Kennen und interessieren sich junge Kinder für politische Themen? Welche Wahrnehmung haben Mädchen und Jungen von Parteien und Politikern? Verfügen Kinder bereits über grundlegende Kenntnisse des politischen Systems? Diese Fragen beantwortet das Projekt 'Demokratie Leben Lernen' (DLL). In diesem Arbeitspapier werden erste Ergebnisse der dritten Kinderbefragung des DLL-Projekts vorgestellt, bei der über 750 Mannheimer Grundschüler der vierten Klasse mit einem standardisierten Erhebungsinstrument zu ihren politischen Orientierungen schriftlich befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Kinder nicht nur mit politischen Themen vertraut sind, sie zeigen auch Interesse an den zentralen gesellschaftlichen Fragen. Der Großteil der Viertklässler verfügt zudem über grundlegende politische Kenntnisse und zeigt eine große Unterstützung für sozial wünschenswerte Verhaltensweisen. Allerdings sind die Chancen, mit politischen Themen in Berührung zu kommen und politisches Wissen zu erwerben, nicht für alle Schüler gleich. Insbesondere Kinder nicht-deutscher Herkunft und Schüler, die in sozioökonomisch schwächeren Stadtteilen aufwachsen, zeigen eine geringere politische Involvierung. Dies trifft zum Teil auch auf Mädchen zu." (Autorenreferat)
"In this paper I combine a theoretically developed construction of the school to work transition literature, namely the stratification and standardization dimensions of the education system, and the more data oriented inequality of opportunity research of the economics of education. I collect several possible indicators for both dimensions to compare the countries: utilizing the PISA 2003 data and some other OECD sources I run multilevel analysis to test the effect of the collected country level stratification and standardization indicators on the inequality and on the effectiveness of education. Inequality of opportunity is indicated by the size of the parental background effect on the PISA literacy scores, while effectiveness is the literacy score adjusted for parental background and other individual characteristics. The results show that stratification associates strongly and positively with the inequality of educational opportunity, while standardization in general seems to enhance equality. I reject that stratification would increase effectiveness, and the association between standardization and effectiveness is not straightforward. The most robust finding of the study is that the early age of selection links closely with high inequality of opportunity." (author's abstract)
"Im Rahmen großangelegter internationaler Schulleistungsmessungen werden häufig auch Leistungsdifferenzen zwischen Jungen und Mädchen festgestellt. Dies zeigt sich vor allem in den Fächern Mathematik, Naturwissenschaften und Deutsch. Die Forschung zu mathematischen Geschlechtsunterschieden besteht bereits seit einigen Jahrzehnten, dennoch konnte sich bisher keine Erklärung etablieren. Eine mögliche Ursache könnte darin liegen, dass die Datenlage gerade für junge Kinder in Deutschland noch große Mängel aufweist. Daher widmet sich das vorliegende Arbeitspapier der Frage, ob auch bereits bei 3-5jährigen Kindern Geschlechtsunterschiede bei mathematischen Fertigkeiten festzustellen sind. Es soll untersucht werden, ob es frühe Unterschiede gibt, ob diese nur in bestimmten Sektoren existieren und ob auch Differenzen in der Lerngeschwindigkeit der Kinder existieren. Der Beitrag gibt zunächst einen Überblick über den Stand der Forschung und über bisherige Erklärungsansätze. Dabei werden exemplarisch internationale Ergebnisse und Ergebnisse aus Schulleistungsstudien herangezogen. Die Hauptfragestellung des Beitrags wird mit den Daten des Projekts 'Erwerb von sprachlichen und kulturellen Kompetenzen von Migrantenkindern in der Vorschulzeit' bearbeitet. Die Ergebnisse zeigen, dass es erstens bei sehr jungen Kindern noch keine generellen Geschlechtsunterschiede im Umgang mit Zahlen gibt. Zweitens, dass es auf den Themenbereich der Aufgabenstellung ankommt. Es gibt Aufgabenstellungen und mathematische Themengebiete, in denen Jungen den Mädchen und auch Bereiche, in denen Mädchen den Jungen überlegen sind. Und schließlich zeigt sich, dass weder Mädchen noch Jungen zwischen den beiden Wellen der Längsschnittstudie bisher einen stärkeren Leistungsfortschritt erzielt haben. Bei Berücksichtigung der kognitiven Entwicklung zwischen den Wellen zeigt sich jedoch ein marginal signifikant positiver Effekt für Jungen, so dass tendenziell vermutet werden kann, dass bei ähnlich kognitiv entwickelten Kindern die Jungen etwas größere Fortschritte im Rechnen erzielen." (Autorenreferat)
"Dieser Aufsatz diskutiert die Arbeitstechniken zur politikfeldspezifischen Auswertungen von Wahlprogrammen. Hierbei wird zunächst der Frage nachgegangen, wie sich aus der Rohfassung eines Wahlprogramms ein Datensatz konstruieren lässt, der politikfeldspezifische Auswertungen erlaubt. In diesem Zusammenhang wird ein eigenständiges Verschlüsselungsschema dargestellt, auf dessen Basis im nächsten Schritt Parteipositionen ermittelt werden sollen. Um auf aufwendige Hand-Vercodungen, Expertenumfragen oder Referenztexte verzichten zu können, wird diesbezüglich auf den R-Algorithmus Wordfish (Slapin/ Proksch 2008) zurückgegriffen. In diesem Zusammenhang soll weniger die Diskussion um die geeignete Methodik zur Schätzung von Parteipositionen im Vordergrund stehen, als vielmehr die Bereitstellung und Diskussion von Hinweisen und Techniken für Anwender dieses computergestützten inhaltsanalytischen Verfahrens. Abschließend wird am Beispiel der Hamburger Bürgerschafts- und der hessischen Landtagswahlen von 1991 bis 2008 diskutiert, welche Problemsituationen bei anschließenden Analysen auftreten können und wie man ihnen am besten begegnen kann." (Autorenreferat)
"Kinder beginnen ihre Schullaufbahn mit unterschiedlichen Voraussetzungen, wobei die Fähigkeiten und der Wissensbestand der Kinder zu diesem Zeitpunkt vor allem von den in den Familien vorhandenen bildungsrelevanten Ressourcen abhängen. Dies ist auch der Hauptgrund, weswegen man bereits vor Beginn der Schulzeit ethnische Unterschiede bei verschiedenen Kompetenzmessungen feststellen kann. Als geeignete Möglichkeit zur Kompensation erscheint der frühzeitige Besuch einer qualitativ guten institutionellen vorschulischen Einrichtung, da solche Einrichtungen positive Effekte auf verschiedene Kompetenzbereiche ausüben können und möglicherweise bei benachteiligten Kindern sogar besonders positiv wirken. Jedoch ist es zweifelhaft, ob Migrantenkinder wirklich die für sie vorteilhaftesten vorschulischen Einrichtungen nutzen (und dies auch noch möglichst frühzeitig). Wenn Migrantenkinder jedoch gar keine oder weniger förderliche Einrichtungen nutzen (oder förderliche Einrichtungen für eine kürzere Zeitdauer), so könnte sich der Kompetenzunterschied zu den einheimischen Kinder sogar noch vergrößern. Es stellt sich daher die Frage nach der Selektion der Kinder in verschiedene vorschulische Einrichtungen, d.h. welche Kinder ab wann und wie lange welche vorschulische Einrichtung besuchen. Das Arbeitspapier gibt einen allgemeinen Überblick über die wichtigsten Determinanten der Wahl einer institutionellen vorschulischen Einrichtung. Dabei werden vor allem ökonomische Faktoren, aber auch Einstellungen und Qualitätserwartungen, Informationen und schließlich Netzwerke und kulturelle Modelle angesprochen. Schließlich werden ethnische Unterschiede bei der Wahl vorschulischer Betreuungseinrichtungen dargestellt, wobei internationale und deutsche Studien vorgestellt werden." (Autorenreferat)
"Im Fokus dieses Beitrags steht die Frage, ob in Westdeutschland die Erwerbsbeteiligung von Frauen einen Einfluss auf den Übergang zum ersten Kind hat. Datengrundlage für die Analysen ist der Familiensurvey 2000. Eine multivariate Ereignisdatenanalyse zeigt, dass erwerbstätige Frauen deutlich geringere Übergangsraten zum ersten Kind haben als nicht erwerbstätige Frauen. In weiteren Analysen wird untersucht, ob es sich bei diesem Effekt tatsächlich um einen kausalen Effekt handelt - ob also die Erwerbsbeteiligung die Ursache für die geringere Übergangsrate erwerbstätiger Frauen ist oder ob der Unterschied lediglich auf Selbstselektion zurückzuführen ist. Hierzu werden zwei indirekte Kausalitätstests durchgeführt. Die Analysen liefern starke Hinweise darauf, dass der Effekt nicht oder zumindest nur teilweise kausal ist." (Autorenreferat)
This paper investigates determinants of roll call vote (RCV) request in the European Parliament (EP) since studies on voting behaviour based on the RCV sample have proved to be vulnerable to selection bias. At first I argue that party group leaders, who mainly initiate RCVs, cannot be regarded as parliamentary principals of MEPs who use the RCV to discipline their parliamentarians. Owing to the organisational structure of the board of political groups which mainly consists of leaders of (larger) national delegations, it is impossible to clearly differentiate between the party group leader and the leaders of national delegations. As the former do not possess instruments to enforce party group discipline they should not be considered as principals of MEPs but rather as their agents. Party group leaders, I argue, will therefore use RCVs only if they anticipate cohesion to express their group's policy position. Based on this assumption I develop and test a theoretical model of RCV request. Therefore I gathered data that comprise all votes from the first year of the sixth EP election period. The findings are in line with the theoretical expectations: RCV request is likely if the national delegations are united along the group line and group cohesion can be ensured. Moreover, the misconceptualisation of party group leaders as principals of MEPs and the structure of the RCV sample has led to overestimating the power of political groups in existing studies. My findings suggest that studies based on RCVs need to be interpreted with caution as they do not seem to represent the EP legislative process adequately.' (author's abstract)
"In dem Aufsatz wird die Stabilität der großen Koalition im Bundestag nach den Wahlen 2005 untersucht und überprüft, welche Chancen Alternativkoalitionen besitzen, die große Koalition abzulösen. Zur Beantwortung dieser Forschungsfrage werden zwei einfache Distanzmaße, das political heart sowie eine Modellierung mit der zweiteiligen Sened-Nutzenfunktion herangezogen. Die Distanzmaße beschreiben die große Koalition und die Linkskoalition als wahrscheinlichste Regierungsbündnisse. Ampel und Jamaika-Koalition sind etwa gleich wahrscheinlich, während Konstellationen mit der Linkspartei und der Union und/ oder der FDP als unwahrscheinlich eingestuft werden können. Das Konzept des political heart führt zu dem Ergebnis, dass große Koalition, Linkskoalition und Jamaika-Koalition an die Zyklusmenge angrenzen und somit strategisch gesehen die wahrscheinlichsten Koalitionen sind. Die Ampelkoalition wird hier als unwahrscheinlich eingestuft. Gleichzeitig bedingt das Gesamtsystem, dass alle Koalitionen als instabil einzustufen sind, da kein nicht-leerer Kern bzw. lediglich ein strukturell instabiler Kern existiert. Unter der Berücksichtigung von Ämter- und Politikmotivation der Parteien erscheint die große Koalition bereits als deutlich stabiler, als dies bei der Analyse des political heart der Fall ist. Lediglich die Linkskoalition kann die große Koalition ernsthaft bedrohen. Ampel und Jamaika-Koalition sind zwar grundsätzlich möglich, scheinen aber keine Gefahr für die große Koalition darzustellen." (Autorenreferat)
"Built upon a methodological assumption that conventional theory of democracy and party politics after some modifications can be applied to analysing the EU politics, this article offers a case study of the European Green Party (EGP) by focusing on its three aspects-political programme, organisational structure and political participation. As the main conclusion, the author argues that the EGP has evolved into a Euro-party by the end of the EP's fifth term in terms of certain standards, yet its roles as a system-maker for the EU's democratic transformation are still very limited." (author's abstract)
Politische Einstellungen und Verhaltensweisen im Hinblick auf den demographischen Wandel.
Themen: Beurteilung der nationalen wirtschaftlichen Lage (retrospektiv, aktuell, prospektiv); Besorgnis hinsichtlich des demographischen Wandels; erwartete Probleme durch die älter werdende Gesellschaft; wahrgenommene Altersgrenze von älteren und jüngeren Menschen; Wissenstest: Anteil der Bevölkerung im Land über 65 Jahre; Wahrnehmung von Gemeinsamkeiten in der eigenen Altersgruppe; wahrgenommene Häufigkeit von Medienberichten über Generationenkonflikte; politisches Interesse; Beurteilung der eigenen wirtschaftlichen Lage (retrospektiv, aktuell, prospektiv); Wahlbeteiligung (Sonntagsfrage); Parteipräferenz (Wähler und Nichtwähler); Perzeptionen gesellschaftlicher Konflikte zwischen ausgewählten gesellschaftlichen Gruppen (Menschen mit und ohne Kinder, politische links und rechts Stehende, Junge und Alte, Arme und Reiche, Erwerbstätige und Rentner, Deutsche und Ausländer, Ostdeutsche und Westdeutsche); wichtigste politische Ziele (Postmaterialismus, Inglehart-Indikatoren); Meinung zu ausgewählten Aussagen zu Alt und Jung (häufiger Missbrauch von Sozialleistungen in Deutschland, Bewertung der Repräsentation der Interessen Jüngerer in der Politik, Bewertung der Repräsentation Älterer in politischen Ämtern, Ältere sollten sich in eigener Partei organisieren, Ältere sollten Jüngere unterstützten und Jüngere Ältere); wahrgenommene Stärke der allgemeinen intergenerationalen Unterstützung; finanzielle Unterstützung eines Familienmitglieds einer anderen Generation bzw. Häufigkeit selbst erhaltener finanzieller Unterstützung (intergenerationelle Transfers); Häufigkeit der Unterstützung einer Person im Alltag, die einer anderen Generation angehört bzw. Häufigkeit selbst erhaltener Unterstützung; Demokratiezufriedenheit; politisches Vertrauen (Bundestag, Politiker, Bundesverfassungsgericht, Bundesregierung, Medien); Meinung zu ausgewählten Aussagen zu Jung und Alt (Wichtigkeit des Kontakts mit deutlich jüngeren Personen, Bewertung der Repräsentation der Interessen von Älteren in der Politik, Ältere leben auf Kosten der nachfolgenden Generationen, Ältere haben das aufgebaut, wovon die Jüngeren heute zehren, Wichtigkeit des Kontakts mit deutlich Älteren, Bewertung der Repräsentation Jüngerer in politischen Ämtern); political efficacy; Wahlnorm (Wahlbeteiligung als Bürgerpflicht); Sympathie-Skalometer politischer Parteien (CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne, Linke); Zufriedenheit mit ausgewählten Politikbereichen (Verringerung der Arbeitslosigkeit, Gesundheit, Bildung, finanzielle Alterssicherung, Familie, Pflege im Alter); präferierter Umfang der Staatsausgaben in den vorgenannten Bereichen; präferierte staatliche Verantwortung in den vorgenannten Bereichen; kompetenteste Partei zur Lösung der Probleme in den vorgenannten Bereichen (Problemlösungskompetenz); Salienz der vorgenannten Politikbereiche; Selbsteinstufung auf einem Links-Rechts-Kontinuum; Bewertung der Interessenrepräsentation Älterer durch politische Parteien (CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne, Linke); Bewertung der Interessenrepräsentation Jüngerer durch politische Parteien (CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne, Linke); Recall Bundestagwahl 2013 (Wahlbeteiligung, Wahlentscheidung); erwartetes Eintreffen verschiedener Zukunftsszenarien (Konflikte zwischen Älteren und Jüngeren, Weigerung von Jüngeren für die Renten der Älteren aufzukommen, Älteren werden ihre politischen Interessen eher als Jüngere durchsetzen, zunehmende Altersarmut, Weigerung von Jüngeren die medizinische Versorgung der Älteren zu bezahlen, Deutschland wird sich heutige Rentenhöhe nicht mehr leisten können, Ältere werden nicht mehr alle verfügbaren medizinischen Leistungen erhalten); Verlass im Hinblick auf die eigene Altersversorgung am ehesten auf den Staat, die Familie oder auf sich selbst; Wissenstest: Jahr der schrittweisen Einführung der Rente mit 67; bürgerschaftliches Engagement; Wochenstunden des ehrenamtlichen Engagements; Wahrnehmung gesellschaftlicher Gerechtigkeit; allgemeine Lebenszufriedenheit; Parteineigung und Stärke der Parteiidentifikation; Sorgen im Hinblick auf die eigene Altersabsicherung (finanziell/medizinisch) bzw. befürchtete Arbeitslosigkeit; Religionszugehörigkeit; Religiosität; Salienz ausgewählter Lebensbereiche (Familie und Freunde, Gesundheit, Freizeit, Politik, Einkommen, Bildung, Arbeit und Beruf); Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit; Wohnortbeschreibung.
Demographie: Alter (gruppiert) und Geburtsjahr; Geschlecht; Haushaltsgröße; Personenzahl unter 18 Jahren im Haushalt; Haushaltszusammensetzung (eine, zwei oder drei Generationen); Anzahl der Kinder und Enkel; Bedauern über eigene Kinderlosigkeit; Partnerschaft; Zusammenleben mit dem Partner; verheiratet mit dem Partner; deutsche Staatsangehörigkeit; deutsche Staatsbürgerschaft seit Geburt bzw. Jahr des Erwerbs der deutschen Staatsbürgerschaft; Geburtsland (in den alten Bundesländern (Westdeutschland, in den neuen Bundesländern (Ostdeutschland bzw. ehemalige DDR) oder im Ausland); höchster Schulabschluss; Hochschulabschluss; derzeitige und frühere Erwerbstätigkeit; derzeitiger und früherer Beruf.
Zusätzlich verkodet wurde: Bundesland; Gebiet; Region West Ost; Gewichtungsfaktoren; Interviewdatum.
Ziel des Beitrags ist es, Determinanten für die Häufigkeit, mit der Eltern entwicklungsfördernde Aktivitäten mit ihren Kindern unternehmen, zu untersuchen. Da gerade solche Aktivitäten nachhaltig die Entwicklung der Kinder und deren schulische Karriere beeinflussen, ist es interessant zu wissen, welche Faktoren für Unterschiede in der Häufigkeit, mit der diese Eltern-Kind-Interaktion stattfindet, verantwortlich sind. Neben den aus bisherigen Studien zum elterlichen Engagement bekannten Determinanten, wie der Bildung der Eltern, dem Alter des Kindes und der Erwerbstätigkeit der Hauptbetreuungsperson, werden mit den Daten des Projekts "Erwerb von sprachlichen und kulturellen Kompetenzen von Migrantenkindern in der Vorschulzeit" die Einflüsse der elterlichen Bildungsaspirationen sowie des elterlichen kulturellen Kapitals auf die Häufigkeit entwicklungsfördernder Eltern-Kind-Aktivitäten untersucht. Wie angenommen, erweisen sich die bislang bekannten Einflussfaktoren auch in dieser Arbeit als bedeutend. Auch die neu eingeführten Variablen der elterlichen Bildungsaspirationen und des kulturellen Kapitals der Eltern besitzen starke Erklärungskraft. Neben dem direkten Einfluss der Bildungsaspirationen und des kulturellen Kapitals auf das elterliche Engagement wird der Effekt der elterlichen Bildung nach Aufnahme des kulturellen Kapitals, wie im zuvor entwickelten theoretischen Modell angenommen, abgeschwächt und verliert hier sogar seinen eigenständigen Effekt auf die Häufigkeit entwicklungsfördernder Aktivitäten. Demnach wird der Einfluss der Bildung der Eltern auf die häuslichen Aktivitäten durch deren kulturelles Kapital und deren Bildungsaspirationen vermittelt.
'This article uses data from the European Union Labour Force Survey (EULFS) 2004 for a comparative analysis of individual and contextual determinants of temporary employment contracts in Central and Eastern European (CEE) countries. Descriptive analyses reveal that temporary contracts are more often involuntary by nature and associated with relatively lower occupational status than permanent contracts in CEE countries compared to Western European average. Individual-level logistic regressions show that the general determinants of temporary employment are rather similar in both parts of Europe, but vary in their strength between countries. To evaluate the impact of macro-level influences on these cross-country differences in temporary employment risks, we focus on the risk of young people as one group of potential labour market outsiders. In general, young persons have a higher temporary employment risk, but their relative risk varies between countries. We use multi-level models implemented in a two-step estimation procedure and try to explain this cross-country variation with the intervening role of institutional influences under control of macro-structural conditions. Comparing CEE countries and Western European countries shows that neither employment protection of regular contracts nor its interaction with the level of employment protection of temporary contracts affects the young people's risk. Instead, we find a positive association between collective bargaining coverage as a measure of insider-outsider cleavages and the relative temporary employment risk of young persons.' (author's abstract)
"While previous research on temporary employment has shown that certain labour market groups are more likely than others to enter this kind of inferior employment, there has been only little research on the question to what extent these allocation patterns have changed over time. Against the background of pervasive structural and institutional changes that affected the German labour market since the beginning of the 1990s there are reasons to believe that allocation patterns have changed as well. However, on a theoretical level there are different views regarding the quality of these changes. Whereas some scholars argue that social inequality is enhanced along the existing lines of social division, others maintain that risks are less and less socially structured. To evaluate this question empirically we use data from the German Mikrozensus for the period from 1989 to 2005. The analysis reveals that, first, on the aggregate level the overall share of temporary employment has only slightly increased during that time period. Second, as indicated by the results, particularly those individuals belonging to groups that already have had a weak labour market position were increasingly allocated to temporary jobs. Third, contrary to the thesis of a de-structuration of social inequality, the findings reveal no decline in the overall importance of 'classical' determinants of temporary employment relationships." (author's abstract)
"Regulating patients' access to healthcare has been used in several countries as a way of controlling patients' consumption levels. In some countries, provider choice is directly limited through legal regulations such as gatekeeping, whereas in other countries patients' behavior is primarily governed by financial incentives like co-payments to doctor visits. However, empirical studies, mostly conducted in the United States, do not provide a clear answer whether institutional access regulations actually accomplish a reduction of used health services. The objective of this paper is to assess the impact of access regulations on healthcare utilization in a cross-national framework comparing eleven European countries. While access restrictions are assumed to have an effect on the overall level of utilization, they can also have an impact on the equity of utilization between different socio-economic groups. Our analyses combine institutional indicators on the country level and number of doctor visits on the micro-level from the first wave of SHARE. The results show that access regulations and especially gatekeeping systems are associated with a lower level of overall service usage. Gatekeeping systems also reduce inequity in specialist visits across groups with different levels of education. Contrary to theoretical expectations but in line with earlier studies cost sharing could not be related to inequity patterns across income groups." (author's abstract)
"In der theoriegeleiteten Forschung zum Anstieg der Scheidungsraten betonen ökonomische Erklärungsansätze vor allem Veränderungen des mit der Ehe verbundenen Nutzens im Verlauf der Beziehung, während kulturell-normative Ansätze Unterschiede bzw. den Wandel in Wertvorstellungen und normativen Orientierungen dafür verantwortlich machen. Mithilfe des Modells der Frame-Selektion wird dieser Gegensatz überwunden. Stabil sind Beziehungen demnach insbesondere dann, wenn eine starke 'Rahmung' als unverbrüchliche 'Institution' mit dazugehörenden gut internalisierten Normen vorliegt. Ist diese Rahmung jedoch gestört, können Anreizvariablen einen Einfluss auf die Beziehungsstabilität haben. Die Autoren überprüfen hier zwei aus dem Modell der Frame-Selektion abgeleitete Hypothesen: erstens, dass stark gerahmte Beziehungen unabhängig von ihrer Qualität stabil sind und zweitens, dass signifikante Störungen der Rahmung deren Wirkung auf die Beziehungsstabilität moderieren. Die Analysen zeigen deutlich, dass einfache Rational-Choice-Modelle ebenso wie rein normative Erklärungen der Stabilität jeweils alleine unzureichend sind und wichtige Wirkmechanismen der Stabilisierung von Beziehungen vernachlässigen. Die Ausblendung von Anreizen bei stark verankerter Unauflöslichkeitsnorm findet sich jedoch nur bei Ehen, am deutlichsten, wenn sie zusätzlich kirchlich institutionalisiert sind. Die Unwirksamkeit der Norm in nichtehelichen Lebensgemeinschaften deutet auf ihre fehlende Verknüpfung mit den hier geltenden Beziehungsmodellen hin." (Autorenreferat)