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In Deutschland und um Deutschland herum: ein Glossar
In: Die andere Bibliothek 131
Rule, Britannia!: wie einmal der Realismus den Idealismus besiegte
In: Merkur: deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Band 59, Heft 9/10, S. 867-873
ISSN: 0026-0096
Der Essay kommentiert "rise and fall" des britischen Empirie durch eine kritische Auseinandersetzung mit dem Buch von Niall Ferguson "Empire. How Britain Made the Modern World" (London: Penguin 2004). Die jüngste Neubeschreibung von Großbritanniens Weg zum ausgedehntesten und mächtigsten Kolonialreich aller Zeiten rekapituliert noch einmal, wie alles anfing: mit einer rücksichtslosen Freibeuterökonomie. Fergusons "über vierhundertseitiges Sündenregister" zeigt, dass die Amerikaner heute da weiter machen, wo die Briten aufhören mussten. Äußerungen Tony Blairs und seines politischen Mitstreiters Robert Cooper entnimmt Ferguson, dass durch diese Tradition einer Schicksalsgemeinschaft mit den Amerikanern "bei diesen Engländern der Idealismus den Sieg über den Realismus davongetragen hat". In Anlehnung an Ferguson zeigt der Autor, dass egoistische persönliche Motive mit höchsten Verdiensten um die Menschheit, materielle Interessen der krudesten Art mit Gedanken und Taten zum Wohle der Allgemeinheit, extreme Selbstsucht mit Entwürfen zur Beförderung der Wohlfahrt aller in der britischen Politik zusammen bestehen können. Seit Mandeville und Adam Smith ist es ein "britisches", das heißt realistisches Konzept, private Laster und öffentliche Tugenden - "private vices, public benefits" - zusammenzudenken. Der wirkliche Vorreiter dieser Art von Geschichtsschreibung ist der Whig-Historiker Macaulay. (ICA2)