The introduction of a common monetary policy in eleven European countries increased the need for leading indicators for that area. A reliable leading indicator should possess the following properties: (1) The movements in the indicator series should resemble those in the business cycle reference series. (2) The relation between the reference series and the indicator should be statistically significant and stable over time. (3) The inclusion of the indicator in out-of-sample forecasting procedures should improve the predictive power. Our analysis deals with tests for these requirements applied to Euroland data. We use frequency domain analysis, Granger-causality tests and out-of sample forecasts. Only a few indicators pass all tests, while the non-monetary indicators perform best. ; Die Einführung einer gemeinsamen Geldpolitik in elf europäischen Ländern erhöhte die Bedeutung von konjunkturellen Frühindikatoren für dieses Gebiet. Brauchbare Frühindikatoren sollten folgende Eigenschaften besitzen: (1) Die konjunkturellen Bewegungen des Frühindikators sollten denen der Referenzreihe folgen. (2) Die Beziehung zwischen den Reihen sollte stabil und signifikant sein. (3) Die Einbeziehung des Indikators sollte die Out-of-sample-Prognose verbessern. Unsere Untersuchung testet diese Anforderungen für Euroland-Daten. Dazu werden Methoden der Spektralanalyse, verschiedene Granger-Kausalitäts-Tests und Out-of-sample-Prognosen verwendet. Nur wenige Indikatoren bestehen die Tests auf die geforderten Eigenschaften, wobei die nichtmonetären Indikatoren besser abschneiden.
Die Präzision ökonomischer Prognosen und die Qualität politischer Handlungsempfehlungen hängen in entscheidendem Ausmaß von der Qualität des zugrunde liegenden Verhaltensmodells ab. Nur ein empirisch gut fundiertes Modell ökonomischen Handelns erlaubt es, die Konsequenzen politischer Maßnahmen präzise abzuschätzen. In der wirtschaftswissenschaftlichen Analyse ist das Konzept des Homo Oeconomicus als Entscheidungs- und Verhaltensmodell weit verbreitet. Empirische Ergebnisse aus der Verhaltensökonomik legen jedoch zwei grundsätzliche Abweichungen vom traditionellen Modell des Homo Oeconomicus nahe: Abweichungen vom Prinzip der uneingeschränkten Rationalität einerseits und die Infragestellung einer universellen Eigennutzorientierung andererseits. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über ausgewählte, wirtschaftspolitisch bedeutsame Abweichungen vom Rationalitätspostulat. Anschließend diskutieren wir am Beispiel so genannter nicht bindender Defaultoptionen, weshalb für eingeschränkt rationale Akteure politische Maßnahmen oder rechtliche Regelungen auch dann Verhaltenskonsequenzen haben können, wenn diese aus rationaler Sichtweise nicht zu erwarten wären und möglicherweise durch den Gesetzgeber auch nicht beabsichtigt sind. Abschließend stellen wir dar, wie nicht bindende Defaults selbst als Politikinstrument eingesetzt werden können: klug gewählt können sie dabei helfen, Entscheidungen zu verbessern ohne dabei individuelle Wahlfreiheit einzuschränken.
Many economic decisions involve a substantial amount of uncertainty, and therefore crucially depend on how individuals process probabilistic information. In this paper, we investigate the capability for probability judgment in a representative sample of the German population. Our results show that almost a third of the respondents exhibits systematically biased perceptions of probability. The findings also indicate that the observed biases are related to individual economic outcomes, which suggests potential policy relevance of our findings.