Die populären Milieus: wie "silent citizens" Europa beurteilen
In: Das Europa der Europäer: über die Wahrnehmungen eines politischen Raums, S. 261-284
Der Beitrag widmet sich den "silent citizens" in Frankreich, also den Leuten, die nicht wählen und nicht am aktiven politischen Leben teilnehmen. Insbesondere fallen hierunter jene, die wahrscheinlich auch an keiner Befragung teilnehmen, Personen aus dem populären Milieu. Der Begriff fasst Individuen zusammen, die sich in der Lage von Ausführenden befinden, die bei der Arbeit von anderen beherrscht werden und die außerdem sozial und ökonomisch angreifbar sind. Mittels qualitativer Interviews wird u. a. gefragt: Wann und mit wem sprechen diese Probanden über Europa? Für viele ist dies außerhalb des außergewöhnlichen Kontextes dieser Interviews niemals der Fall. Der Großteil der Befragten pflegt eine Bewertung aus der Distanz der europäischen Realitäten, die sehr schwach positiv und vor allem negativ ausgeprägt ist. Die Autoren unterscheiden innerhalb des populären Milieus drei Gruppen: die Politisierten, die mit einer ambivalenten Beziehung zu Europa und die Gruppe der Europa-Fremden, die kaum über Wissen verfügt und deshalb nicht in der Lage ist, Fragen zu Europa zu beantworten. (ICB2)