Was zeichnet schwierige Stellenbesetzungen bei der betrieblichen Personalsuche aus? Welche Rolle spielen dabei soziale Netzwerke - also Freunde, Verwandte und andere persönliche Kontakte? Sind Jobs, die über soziale Netzwerke gefunden wurden, tatsächlich "bessere" Jobs? Und welche Vorteile haben Betriebe, die ihr Personal über soziale Netzwerke rekrutieren? Diesen Fragen geht Martina Rebien in ihrer Dissertationsschrift nach. Sie legt dar, dass einige gängige Annahmen über Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung und über die Bedeutung sozialer Netzwerke am Arbeitsmarkt einer tieferen empirischen Überprüfung nicht standhalten.
What are the particular characteristics of difficult recruitment when an establishment is looking for personnel? What role do social networks play here - that is, friends, relations and other personal contacts? Are jobs that are found via social networks actually "better" jobs? And what advantages do establishments that recruit their personnel via social networks have? These are the questions that Martina Rebien follows up in her dissertation. She demonstrates that some established assumptions about difficulties in recruitment and the importance of social networks for the labour market do not stand up to a deeper empirical examination.
Abstract Ein-Euro-Jobs sind ein Instrument, das die Arbeitsfähigkeit von arbeitsmarkfernen Personen verbessern bzw. wiederherstellen soll. Die direkten Übergangschancen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in reguläre Beschäftigung sind dabei gering. Betriebliche Maßnahmeträger schätzen sie jedoch mehrheitlich als durchaus geeignet für eine reguläre Beschäftigung ein. Dieser Beitrag versucht Zu erklären, wie diese beiden gegensätzlich erscheinenden Befunde gleichzeitig existieren können. Dafür wird untersucht; welche persönlichen Eigenschaften der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für eine positive Beurteilung besonders relevant sind. Unsere Ergebnisse zeigen dass vor allem eine positive Bewertung der arbeitsbezogenen soft skills einer Person für eine positive Einschätzung der Eignung für reguläre Beschäftigung ausschlaggebend ist.
Das IAB äußert sich in dieser Stellungnahme zur Situation der Praktikantinnen und Praktikanten in Deutschland. Aus Sicht des IAB kommt letztlich dem Gesetzgeber die Aufgabe zu, die Vorteile nicht regulierter Praktika als Suchmöglichkeit gegen die potenziellen Nachteile bei den Arbeitsbedingungen für Praktikanten beziehungsweise für junge Berufsanfänger abzuwägen. Allerdings gibt es in geringem Maße Anhaltspunkte dafür, dass für Arbeitgeber zum Teil Anreize bestehen, Praktika nicht im eigentlichen Sinne als Einstiegshilfe für Berufsanfänger, sondern als Ersatz für regulär Beschäftigte zu begreifen. Würde sich dies durch empirisch gesicherte Informationen erhärten, wäre eine weitergehende Regulierung gerade bei Personen mit abgeschlossener Ausbildung beziehungsweise Studium sinnvoll. Alternativ stehen den Betrieben ohnehin eine Vielzahl anderer Einstiegshilfen wie Befristungen, Leiharbeit oder freie Mitarbeit zur Verfügung. Jedoch gibt es bei weiteren Regulierungen auch Grenzen: Bei einer allzu starken Beschränkung bestünde möglicherweise das Risiko, dass sich Arbeitgeber bei der Einstellung von Praktikanten fortan zurückhalten. Dabei ist zwischen Praktika während und nach der Ausbildungsphase klar zu unterscheiden. Bei Praktika während des Studiums oder der Ausbildung wäre eine zu restriktive Regulierung eher hinderlich. ; In this statement, IAB comments on the situation of interns in Germany. From IAB's perspective, the legislator is responsible for balancing out the advantages of non-regulated internships as a job searching device, and the potential disadvantages concerning working conditions for interns, respectively young professionals. However, a small amount of evidence suggests that employers face incentives to not perceive internships in their original sense, as a facilitation of entry into regular employment, but rather as a substitute for regular employment. If these indications were supported by empirical evidence, stricter regulation of internships could reasonably be called for, especially regarding persons holding a vocational or academic degree. Alternatively, anyway, establishments have various other means of facilitating entries to employment, such as fixed-term and temporary employment, or contracting with freelance workers. Further regulation also has its limits, however: Too strong restrictions inhibit the risk of employers retreating from the recruitment of interns. In this respect, internships during and after interns' formal education must surely be distinguished. For internships during education and training, respectively university studies, too strict regulation would be rather harmful.
"Die ungünstige Arbeitsmarktlage der Jahre 2001 bis 2005 in Deutschland und die Umsetzung der Hartz-Reformen könnten zu einer gestiegenen Konzessionsbereitschaft von arbeitslosen Bewerbern und Beschäftigten geführt haben. Dies war zumindest ein proklamiertes Ziel der Hartz-Reformen: mittels der verstärkten Aktivierung Arbeitsuchender zu einer schnelleren Besetzung freier Stellen zu kommen. Der Beitrag untersucht, ob und warum arbeitslose Bewerber und Beschäftigte konzessionsbereiter waren. Mit Daten der IAB-Erhebung des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots 2005 und 2006 wird anhand von logistischen Regressionsanalysen überprüft, inwiefern Betriebe das Verhalten beider Gruppen in den Jahren 2005 und 2006 als verändert wahrgenommen haben. Sowohl bei arbeitslosen Bewerbern als auch bei Beschäftigten wurde in den Untersuchungsjahren von betrieblicher Seite eine gestiegene Konzessionsbereitschaft beobachtet. Die Analysen geben Indizien dafür, dass neben der ungünstigen Arbeitsmarktlage und betriebsinternen Faktoren auch die Arbeitsmarktreformen zwischen 2003 und 2005 einen Einfluss auf diese Wahrnehmung hatten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Im Zuge der letzten Stufe der jüngsten Arbeitsmarktreformen wurden zum 01.01.2005 die Sozialen Arbeitsgelegenheiten eingeführt. Es handelt sich um eine öffentlich finanzierte und zeitlich befristete Beschäftigungsform, die erwerbsfähige Hilfebedürftige wieder an den Arbeitsmarkt heranführen soll. Eines der wesentlichen Ziele ist der Erhalt und die Verbesserung ihrer Beschäftigungsfähigkeit für den ersten (ungeförderten) Arbeitsmarkt. Inzwischen waren viele Personen in solchen Arbeitsgelegenheiten tätig, zahlreiche Betriebe haben entsprechende Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten. Der vorliegende Forschungsbericht beschäftigt sich mit den betrieblichen Einschätzungen Sozialer Arbeitsgelegenheiten und mit den gesamtwirtschaftlichen Effekten, die aus ihrem Einsatz resultieren können, unter anderem in Hinblick auf eine Verdrängung regulärer (ungeförderter) Beschäftigung. Daneben zeigt der Bericht Möglichkeiten der Arbeitsvermittlung auf, mit diesem Instrument auf individueller Ebene Hemmnisse für einen erfolgreichen Übergang in den ersten Arbeitsmarkt zu identifizieren. Dieses Potential bleibt bislang weitestgehend ungenutzt. Zugleich kümmert sich die Wirtschafts- bzw. Arbeitsmarktpolitik zu wenig um die gesamtwirtschaftlichen Risiken der Sozialen Arbeitsgelegenheiten. Beides ist dringend geboten, damit die Ziele des Instruments erreicht werden können, d.h. durch befristete Beschäftigung Personen an den Arbeitsmarkt heranzuführen, ohne die Arbeitslosigkeit an anderer Stelle zu erhöhen. Die vorgestellten Ergebnisse basieren auf einer Sonderbefragung im Rahmen der IAB-Erhebung des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots 2005.
Die IAB-Stellenerhebung ist eine quartalsweise durchgeführte Betriebsbefragung, die repräsentativ das gesamtwirtschaftliche Stellenangebot in Deutschland abbildet. Sie ermittelt die Gesamtzahl aller offenen Stellen am Arbeitsmarkt, einschließlich jener Stellen, die nicht der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldet werden. Der Hauptfragebogen enthält Informationen zu Zahl und Struktur offener Stellen, dem erwarteten künftigen Arbeitskräftebedarf, zur wirtschaftlichen Lage und zur Entwicklung der befragten Betriebe. Der Zusatzfragebogen enthält Fragen zum letzten Fall einer Neueinstellung und zum letzten Fall eines gescheiterten Rekrutierungsversuchs. Der Sonderfragebogen erfragt die betriebliche Einschätzung und Nutzung aktueller arbeitsmarktpolitischer Instrumente. Im Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit werden die Befragungswellen ab 2000 mit allen Fragebogenteilen einschließlich der Quartalsbefragungen für externe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler angeboten.
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie hat das Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth im vierten Quartal 2020 eine Bürgerbefragung dazu durchgeführt, wie die Corona-Pandemie das Leben verändert hat. 4275 Menschen haben teilgenommen. Sie gaben darüber Auskunft, wie sich die Pandemie auf ihren Alltag und ihr Arbeitsleben ausgewirkt hat. Vor allem Familien und jüngere Menschen belastet die Corona-Krise teilweise stark, nicht zuletzt, da sie einen deutlichen Einfluss auf die berufliche Situation der Menschen hat und die Organisation des Alltags, z. B. durch die Schließung von Schulen und Kindertageseinrichtungen, zu einer Belastungsprobe wird. Viele Nürnbergerinnen und Nürnberger wünschen sich zudem eine sensiblere Maßnahmenpolitik und bessere Prioritätensetzung, aber auch stärkere Kontrolle der Regeln.
The IAB Job Vacancy Survey is a quarterly establishment survey representing the entire un-filled labour demand in Germany. It identifies the entire number of vacancies on the German labour market, including those vacancies that are not reported to the Federal Employment Agency (FEA). The main questionnaire enquires information about the number and structure of vacancies, future personnel requirements, about the current economic situation and the expected development of participating establishments. The additional questionnaire enquires information about the last new hiring and the last case of a failed recruitment effort. The special questionnaire enquires employer attitudes and firm use of current labour market instruments. The Research Data Centre of the Federal Employment Agency offers the data sets from the survey waves 2000 on.
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"Die theoretische wie auch die empirische Netzwerkforschung beschäftigen sich seit geraumer Zeit auch mit dem Thema der Besetzung offener Stellen über Netzwerke. Die meisten empirischen Forschungsbeiträge untersuchen die Rolle von Netzwerken jedoch aus der Perspektive der Arbeitsuchenden. Dieser Aufsatz leistet einen Beitrag, diese Forschungslücke anhand von gesamtwirtschaftlich repräsentativen Daten aus der IAB-Erhebung des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots für die Jahre 2004 bis 2008 zu schließen. Es wird untersucht, welche Betriebe Netzwerke bei der Personalrekrutierung genutzt haben und um welche Art von Stellenangebot es sich jeweils handelte Die Ergebnisse zeigen eine Tendenz, dass die Stellenbesetzung über Netzwerke Einstellungskosten reduziert und dass es sich häufig um Stellen handelt, die mit schwierigen Arbeitsbedingungen verbunden sind. Die Positionen die auf diesem Wege besetzt werden sind häufig unbefristete Stellen und es werden entweder sehr hoch, oder sehr gering qualifizierte Personen auf diesem Wege eingestellt." (Autorenreferat)
"Im Zuge der letzten Stufe der jüngsten Arbeitsmarktreformen wurden zum 01.01.2005 die Sozialen Arbeitsgelegenheiten eingeführt. Es handelt sich um eine öffentlich finanzierte und zeitlich befristete Beschäftigungsform, die erwerbsfähige Hilfebedürftige wieder an den Arbeitsmarkt heranführen soll. Eines der wesentlichen Ziele ist der Erhalt und die Verbesserung ihrer Beschäftigungsfähigkeit für den ersten (ungeförderten) Arbeitsmarkt. Inzwischen waren viele Personen in solchen Arbeitsgelegenheiten tätig, zahlreiche Betriebe haben entsprechende Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten. Der vorliegende Forschungsbericht beschäftigt sich mit den betrieblichen Einschätzungen Sozialer Arbeitsgelegenheiten und mit den gesamtwirtschaftlichen Effekten, die aus ihrem Einsatz resultieren können, unter anderem in Hinblick auf eine Verdrängung regulärer (ungeförderter) Beschäftigung. Daneben zeigt der Bericht Möglichkeiten der Arbeitsvermittlung auf, mit diesem Instrument auf individueller Ebene Hemmnisse für einen erfolgreichen Übergang in den ersten Arbeitsmarkt zu identifizieren. Dieses Potential bleibt bislang weitestgehend ungenutzt. Zugleich kümmert sich die Wirtschafts- bzw. Arbeitsmarktpolitik zu wenig um die gesamtwirtschaftlichen Risiken der Sozialen Arbeitsgelegenheiten. Beides ist dringend geboten, damit die Ziele des Instruments erreicht werden können, d.h. durch befristete Beschäftigung Personen an den Arbeitsmarkt heranzuführen, ohne die Arbeitslosigkeit an anderer Stelle zu erhöhen. Die vorgestellten Ergebnisse basieren auf einer Sonderbefragung im Rahmen der IAB-Erhebung des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots 2005." [Autorenreferat]
Die IAB-Stellenerhebung ist eine quartalsweise durchgeführte Betriebsbefragung, die repräsentativ das gesamtwirtschaftliche Stellenangebot in Deutschland abbildet. Sie ermittelt die Gesamtzahl aller offenen Stellen am Arbeitsmarkt, einschließlich jener Stellen, die nicht der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldet werden. Darüber hinaus bietet sie Informationen über abgebrochene Suchvorgänge und die betrieblichen Einschätzungen aktueller arbeitsmarktpolitischer Entwicklungen.
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