Wie konsolidiert sind die neuen Demokratien in Osteuropa?: vom Zusammenwirken von Strukturen, Elitenprägung und Bevölkerungseinstellungen
In: Zusammenbruch des Sowjetsystems: Herausforderung für die Soziologie, S. 179-209
Ein umfassendes Verständnis der Möglichkeiten und Grenzen der Demokratisierung in Osteuropa ist nur mit einem mehrdimensionalen Forschungsdesign sinnvoll. Ziel ist nicht die vorhersagende Transformationstheorie, sondern das Zusammenfügen einzelner "Bausteine" zu einer empirisch gesicherten "Theorie mittlerer Reichweite", die mögliche Entwicklungsszenarien aufzeigt. Die Autorin stellt erste Ergebnisse einer entsprechenden Analyse der ost- und mitteleuropäischen Transformationsprozesse dar. Sie verwendet Datenmaterial aus sechs Ländern (Litauen, Polen, Rußland, Slowenien, Ungarn, Weißrußland), das detaillierte Informationen über den Stand des Demokratisierungsprozesses in drei Untersuchungsebenen gibt: Makrostrukturen von Politik und Wirtschaft, Mezoebene: lokale Eliten und auf der Mikroebene: Einstellungen der Bürger. Eine differenzierte Analyse der Realität und der Chancen der Demokratisierung der einzelnen Länder schließt den Beitrag. Bewertet werden insbesondere die gefundenen Kombinationen von Strukturen, Elitenprägung und Bevölkerungseinstellungen hinsichtlich ihrer Implikationen für den Grad der Konsolidierung der Demokratie. (rk)