Veränderung der Berichterstattungsqualität der Euro Stoxx 50 durch die RL 2014/95/EU
Ziel dieser Masterarbeit war es zu evaluieren, ob die Richtlinie (RL) 2014/95/EU die Qualität der nichtfinanziellen Berichterstattung innerhalb der EURO STOXX 50 Unternehmen erhöht hat. Den theoretischen Rahmen bildet der Neo-Institutionalismus. Die Untersuchung erfolgte in Form einer Berichterstattungsindex-Studie. Der Kriterienkatalog wurde auf Basis der Vorgaben der RL 2014/95/EU und der begleitenden Leitlinie eigens entwickelt. Die Operationalisierung erfolgte mittels GRI 2016 Standards. Je Unternehmen wurden 81 Kriterien in den Kategorien Geschäftsmodell, Konzepte & Due-Diligence, Wesentliche Risiken, Ergebnisse (zu den Themenfeldern Umwelt, Soziales, Arbeitnehmerbelange, Menschenrechte und Korruptionsbekämpfung) und Leistungsindikatoren bewertet. Die Bewertung erfolgte 3-stufig für die Berichterstattung der Geschäftsjahre 2016 (vor Inkrafttreten der RL) und 2018 (nach Inkrafttreten). Maximal konnten je Unternehmen und Jahr 150 Punkte erreicht werden. Die durchschnittlich erreichte Gesamtpunkteanzahl je Unternehmen stieg von 59 im Jahr 2016 auf 62 im Jahr 2018, wobei sich 14 von 23 Unternehmen positiv entwickelten. Heruntergebrochen auf die einzelnen Kategorien zeigen sich große Unterschiede. In der Kategorie Konzepte & Due-Diligence verbesserte sich die Berichtsqualität signifikant, während sie sich in der Kategorie Ergebnisse kumuliert über alle Themenfelder und untersuchten Unternehmen negativ entwickelte. Das ist vor allem auf eine Verschlechterung der Berichterstattung zur Umweltleistung zurückzuführen. Damit erbringt diese Arbeit einen Beweis dafür, dass die RL 2014/95/EU grundsätzlich wirkt. Gleichzeitig legen die ambivalenten Ergebnisse auf Ebene der einzelnen Kategorien weitere Untersuchungen und eine Überarbeitung der RL 2014/95/EU nahe. ; eingereicht von Petra Mayerhofer B.A., MA ; Universität Linz, Masterarbeit, 2020 ; (VLID)5370289