Ist unsere Erkenntnis ein Produkt unseres Erkenntnissystems? Oder informiert sie uns über die Beschaffenheit der Realität? Was bedeutet dies z.B. für die Frage nach wissenschaftlicher Objektivität oder die Notwendigkeit einer eigenständigen Methodologie der Sozialwissenschaften?
Das Einstellungskonzept zählt zu den am häufigsten verwendeten Konzepten in der sozialwissenschaftlichen Forschung. Bei der Einhaltung klar definierter methodischer Regeln verspricht es dem Forscher relativ leicht erhebbare, der statistischen Analyse zugängliche und in der Interpretation weitgehend unproblematische Daten. Diesem Vorteil stehen grundlegende Einwände gegenüber, die besonders in den letzten Jahren mit wachsendem Nachdruck erhoben worden sind. Besondere Aufmerksamkeit hat dabei die Beziehung zwischen sozialer Einstellung und sozialem Handeln auf sich gezogen, da in dem postulierten Handlungsbezug ein wesentlicher Grund für die Beliebtheit dieses Konzepts zu sehen ist, gerade hier aber auch eine Schwachstelle der Forschung liegt. Dieses Buch gibt einen Überblick über theoretische Ansätze in der Einstellungsforschung, zeigt die Grundlagen und Probleme der Einstellungsmessung auf, bespricht 25 zentrale empirische Studien über die Beziehung zwischen Einstellung und Handeln und analysiert die dort berichteten Ergebnisse hinsichtlich ihrer Verzerrung durch theoretische und methodische Faktoren. Auf dieser Analyse aufbauend versucht der Autor, eine empirisch begründete Aussage über den Handlungsbezug sozialer Einstellungen und damit über den Nutzen der Einstellungsforschung für die Handlungsanalyse zu machen. Abschließend wird die Möglichkeit einer Alternative zur Einstellungsforschung auf methodologischer Ebene diskutiert.
"Probleme im Umgang mit Gemeingütern Die natürliche Umwelt ist ein gefährdetes Kollektivgut. Am Beispiel alltäglichen Verhaltens werden die Probleme diskutiert, die einer Veränderung dieses Verhaltens trotz bestehender Einsicht in seine destruktive Wirkung entgegenstehen." (Autorenreferat)
"Online-Befragungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, insbesondere scheinen sie sich für Lehrevaluationen zu empfehlen. Die Zuverlässigkeit ihrer Ergebnisse aber ist kaum geprüft. In einem Vergleich der Ergebnisse einer Online-Befragung mit den Ergebnissen einer schriftlichen Befragung in denselben Veranstaltungen zeigen sich gravierende Mängel, die die Ergebnisse der Online-Befragung untauglich werden lassen: 1. ist die Beteiligung der Studierenden an der internet-basierten Erhebung wesentlich geringer als in der Veranstaltungsbefragung (in mehreren Veranstaltungen ist sie zu gering für eine Auswertung). 2. weichen ihre Ergebnisse in allen Veranstaltungen und allen analysierten Fragen von den Ergebnissen der (Voll-)Erhebung in den Veranstaltungen ab, sodass auf ihrer Basis gebildete Rangreihen und -gruppen zu unterschiedlichen Wertungen der Veranstaltungen führen. 3. gibt es Anhaltspunkte dafür, dass die Antworten in einer Online-Evaluation von geringerer Verlässlichkeit sind als in einer schriftlichen Befragung. Das unter arbeitsökonomischen Gesichtspunkten naheliegende Verfahren der Online-Befragung eignet sich daher nicht für eine zuverlässige Bewertung der Qualität der akademischen Lehre." (Autorenreferat)
Der Autor berichtet über den Berufsweg von Magister-Soziologen an der Universität Erlangen-Nürnberg auf der Grundlage der Ergebnisse einer schriftlichen Befragung der Absolventenjahrgänge 1988 bis 2000. Die Datenerhebung erfolgte im Januar und Februar 2001 im Rahmen eines Lehrforschungsprojektes, das eine zehn Jahre zuvor durchgeführte Erhebung zur beruflichen Situation von Erlanger Soziologie-AbsolventInnen fortschrieb. Es wird zunächst die berufliche Situation der AbsolventInnen dargestellt, um im Anschluss daran die Frage zu diskutieren, inwieweit dies als eine erfolgreiche Berufskarriere zu bewerten ist und von welchen Faktoren ein erfolgreicher Berufsstart und -verlauf abhängig ist. Dazu werden die Häufigkeit der Phasen von Arbeitslosigkeit sowie die Bedeutung von studienbezogenen Merkmalen, Zusatzqualifikationen und sozio-demografischen Merkmalen beschrieben. In diesem Zusammenhang wird festgestellt, dass - entgegen einer verbreiteten Annahme - nicht von einer größeren beruflichen Nähe des Diplomabschlusses im Vergleich zum Magisterstudium gesprochen werden kann. Von den einzelnen Bedingungsfaktoren des Berufserfolgs können insgesamt keine Faktoren identifiziert werden, die durchgängig einen wesentlichen Einfluss auf die Berufskarriere ausüben. Gemessen an den immer noch vorhandenen Vorurteilen über die auf Arbeitslosigkeit abonnierten und Taxi-fahrenden Soziologen ist die Situation als sehr gut einzuschätzen. (ICI)
Inhaltsanalyse von Aufsätzen mit empirischem Forschungsdesign hinsichtlich ihrer methodischen Berichterstattung.
Themen: Demographische Angaben über die Autoren; Angaben zu Umfang und inhaltlicher Struktur des Artikels; Finanzierungsquelle; Projektdauer; Gegenstandsbereich und Praxisbezug; theoretische Verankerung der Studie; verwendete Erhebungsmethode; gewählte Forschungsstrategie; Auswahlverfahren; Art der Vorbereitung der Studie; praktische Durchführung und kritische Reflexion der Datenerhebung; angewandte Analyseverfahren; Beurteilung der deskriptiven und schließenden Statistik durch den Erheber; kritische Diskussion der Studie; Analyseeinheiten.