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Die Analyse von ca. 60 Schulbuchtexten zum Thema DDR/Planwirtschaft/Systemvergleich BRD-DDR zeigt, daß ein erheblicher Teil der Texte von vornherein eine argumentativ nicht ausgewiesene negative Grundeinstellung gegenüber der DDR aufweist, der selbst Fakten untergeordnet werden. Diesem Feindbild entspricht ein idealisiertes Selbstbild der BRD. Die negative Grundeinschätzung der DDR wird dabei weniger durch die ausgewählten Materialien vermittelt als durch die gewählte Sprache (wertende Wortwahl, Formulierungen wie "sogenannt", distanzierende Anführungsstriche), die Ausstattung der Darstellungen mit Bildern bzw. Zusatztexten, die negative Gefühle hervorrufen und durch den Aufbau der Darstellung selbst. Das politische System der DDR wird als ein weitgehend monolithisch strukturiertes vorgestellt. Der dabei vorherrschende rein institutionelle Ansatz leitet die gesamte politische Struktur aus dem Machtanspruch der Partei ab, wobei die DDR-Gesellschaft als in sich differenziertes Gesellschaftssystem nie auftaucht. Das gilt auch für den Wirtschaftsbereich, wo die Annahmen der bürgerlichen Volkswirtschaftslehre als unbezweifelbare Grundtatsachen der Wirtschaft dargestellt werden. Zentraler Planwirtschaft werden Subordination, Zwang, Hierarchie zugeordnet, der "sozialen" Marktwirtschaft dagegen Koordination, Freiheit, Gleichheit. Eine sinnvolle Arbeit mit diesen Texten ist nur gegen den Strich möglich, so z.B., indem die Schüler anhand von Originalmaterialien aus der DDR und der BRD einen bestimmten Bereich der gesellschaftlichen Wirklichkeit analysieren und ihre eigenen Ergebnisse mit den Lehrbuchdarstellungen vergleichen. Weiterhin können die Texte als Material für eine Einheit über Feindbilder benutzt werden. Zum Abschluß werden Materialien vorgestellt, die sich um eine differenzierte Darstellung sozialistischer Systeme bemühen. (HH)