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Der vorliegende Beitrag widmet sich der Frage, inwieweit Wahlverfahren die Stabilität demokratischer Verhältnisse fördern können. Ausgehend von der Einsicht in die Unzulänglichkeiten etablierter Verfahren werden präferentielle Methoden dahingehend betrachtet, ob sie tendenziell zu Ergebnissen führen, die als Ausdruck des für Demokratien kennzeichnenden Strebens nach Kompromiss gelten können. Dabei zeigt sich allerdings, dass ein demokratisches Verlangen nach Interessensausgleich neben der Orientierung auf Konsens auch dem Ziel der fairen Repräsentation unterschiedlicher Positionen verpflichtet ist, dadurch aber in eine Spannung zwischen potenziell gegenläufigen Zielsetzungen gerät. Auch präferentielle Wahlverfahren können diese Spannung nicht auflösen. Genau darin sollte eine Chance für die Weiterentwicklung demokratischer Verfahren gesehen werden. ; The paper is concerned with the role of voting systems in stabilizing democratic governance. While established procedures will be found wanting throughout, preferential systems can be compared with respect to their orientation towards consensus or fair representation. Although both aspects are of some significance for a democratic regime, no voting procedure probably will fully combine them. This should be seen as an opportunity for a further development of democratic procedures. ; (VLID)4646285

Für die Gerechtigkeitstheorie stellt sich mit der Globalisierung auch die Frage nach den Kriterien globaler Gerechtigkeit. Der vorliegende Beitrag verfolgt hier zwei Anliegen. Zum einen wird die Schwierigkeit, welche die Globalisierung für eine tragfähige Konzeption von Gerechtigkeit darstellt, rekonstruiert. Weil dies vor dem Hintergrund einer Gerechtigkeitsauffassung geschieht, die in der Tradition des politischen Liberalismus steht, wird die Globalisierung dabei nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Das zweite Anliegen ist die Auseinandersetzung mit einem konkreten Vorschlag für einen egalitaristisch orientierten Gerechtigkeitsbegriff, der den Besonderheiten der Globalisierung Rechnung trägt: dem von Amartya Sen vertretenen Capability-Ansatz. Das primäre Ziel dieses Ansatzes ist es, einen Maßstab zu schaffen für die Beurteilung der Fairness von Lebenschancen, der auf einer bestimmten Auffassung von menschlichem Wohlergehen basiert. Diese Auffassung wiederum, welche Martha Nussbaum und Amartya Sen in unterschiedlichen Nuancen entwickelt und vertreten haben, setzt Wohlergehen mit der Verwirklichung von autonom bestimmten Lebensplänen, die Personen für sich als wertvoll erachten, gleich. Für das in den basic capabilities zum Ausdruck kommende Wohlergehen, das einen globalen Gerechtigkeitsbegriff orientieren soll, bilden, so die These, bestimmte öffentliche Güter, teils selbst globaler Natur, die unverzichtbare Grundlage. Die Schwierigkeiten, die sich der Bereitstellung öffentlicher Güter aber in aller Regel stellen, machen deutlich, dass globale Gerechtigkeit zuvörderst eine Frage internationaler Kooperation von politischen Institutionen ist. (ICA2)

Contemporary deep-reaching changes – whether in financial or real economy, in Europe's political conditions, in the context of scientific theories, in the field of global (environmental) security, or gender relations – are also a challenge to philosophy. The volume comprises cutting-edge scholarly articles from renowned philosophers with various geographical backgrounds and from different philosophical strands. Next to investigating general questions as to the relation of philosophy and critique (What is philosophical critique and which philosophical concepts of critique are of importance today? Where do we need it most? Where are its limits?), the articles focus on issues like theories of democracy and modes of election; the roles of emotions in the political realm; challenges from a widespread discontent in society to politics and science; changes to social identities and different theoretical approaches to social identity formation. The book is indispensable for all who are interested in what contemporary philosophy has to say on crucial issues of our time