Wirtschaftspolitische Reformen unter Joseph II. aus einer rechtshistorischen Perspektive
Die Analyse der Wirtschaftspolitik eines Herrschers oder eines bestimmten Zeitabschnittes aus einer rechtshistorischen Perspektive ist wohl nicht möglich, ohne sich mit den geistigen Grundlagen und insbesondere mit der Wirtschaftsauffassung jener Zeit auseinanderzusetzen. Diese Vorgehensweise wird auch in der vorliegenden Arbeit verfolgt, um die Wirtschaftspolitik unter der Mitregentschaft von Joseph II. (1765-1780) an der Seite seiner Mutter Maria Theresia (1740-1790) sowie unter seiner Alleinregentschaft (1780-1790) zu untersuchen. Die Wirtschaftspolitik dieser Zeitabschnitte (Epochen) war durch merkantilistische und physiokratische Gedanken geprägt. Es wird versucht, anhand von Statistiken, sofern geeignete Daten vorliegen, darzustellen, ob die jeweiligen Reformen durch Joseph II. auch zum gewünschten Erfolg führten. Die Zahlen sind mit Vorsicht zu betrachten, da ex-post nicht sichergestellt werden kann, ob die verwendeten Daten auch zuverlässig sind. Joseph II. war die Verbesserung der Lebenssituation der Bauern ein Anliegen, daher widme ich der Agrarpolitik ein besonderes Augenmerk, in Form der vertieften Ausarbeitung des Untertanenpatent (Leibeigenschaftspatent, 1781), des Untertanenstrafpatent (1781) sowie dem Steuer- und Urbarialpatent (1789). ; eingereicht von Josef Meusburger, BSc., MSc. ; Universität Linz, Diplomarbeit, 2018 ; (VLID)2749277