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Die durchgängig aktualisierte Neuauflage des etablierten Standardwerkes über "Funktionen, Strukturen und Entwicklungen" der Massenmedien in Deutschland ist geprägt von der Wahrnehmung einer Medienlandschaft, die in der tiefsten Krise der Nachkriegszeit steckt. Sinkende Verkaufsauflagen und dramatische Rückgänge der Werbeeinnahmen führten zu Konkursen, Fusionen und Massenentlassungen. Zahlreiche Hoffnungen, die die Branche noch zu Zeiten des Erscheinens der Vorauflage 2001 (BA 7/01) bspw. in Pay-TV und Online-Angebote setzte, haben sich als Illusion erwiesen. Hermann Meyn, der über eine Dekade lang Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands war und seit 2001 an der Uni Hamburg als Honorarprofessor lehrt, geht auch auf diese aktuellen Entwicklungen ein, die keinen Medienbereich unberührt ließen. (1 S) (LK/W: Thorn)

Die bundesrepublikanische Medienlandschaft hat sich in den letzten Jahren wesentlich veraendert: Mit Werbung finanzierte Fernsehsender, regionale private Hoerfunkprogramme, zunehmende Konkurrenzblaetter zur traditionellen Lokalpresse sowie beginnende Durchsetzung internationaler Multi-Media-Konzerne haben die Struktur der privatwirtschaftlichen Presse einerseits und der oeffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten andererseits aufgeloest. Nach einer Strukturanalyse der Presse und der oeffentlich- rechtlichen Rundfunkanstalten unter dem Druck der Veraenderungen wird festgestellt, dass trotz der quantitativen Steigerung keine Erhoehung der Programmvielfalt stattgefunden hat. Unterhaltungsprogramme verdraengen die Informationsqualitaet. Kleinere Verlage haben geringere Ueberlebenschancen, da sie die neuen Moeglichkeiten nicht in dem Mass wie groessere nutzen koennen. Dennoch ist die Moeglichkeit noch gegeben, sich aus unterschiedlichen Informationsquellen zu unterrichten.

Der Blick auf die Medienlandschaft in der Bundesrepublik trifft mitunter auf unübersehbare Problemfelder. In der Presseszene haben einige Verlage eine überaus dominierende Stellung, was den fortgeschrittenen Konzentrationsprozeß belegt. Es gibt vielfach wirtschaftliche Probleme bei auflagenschwachen Zeitungen und der Lokalpresse. Ein anderes Problem ist politisch bedingt. Parteien und Verbände üben einen zunehmenden Druck vornehmlich auf die öffentlichen Rundfunkanstalten aus, auch der Einfluß der Privatwirtschaft wächst. Die neuen Veranstalter im TV-Sektor erhöhen zwar die Vielfalt des Angebots, tragen jedoch auch maßgeblich zu einer qualitativen Nivellierung des Programms bei. Einige Anzeichen lassen Wettbewerbssituationen ahnen, in denen nur noch "Multi-Media- Konzerne" mithalten können. Wer wird in Zukunft überleben? Die Zeitung wird sicher nicht vom Markt verschwinden, da sie stets verfügbar ist und den Konsumenten nicht an die "Kette der Gleichzeitigkeit" legt. Der Aufschwung des Privatfernsehens wird sich durch ein Umdenken in den öffentlich-rechtlichen Anstalten relativieren. Allein die Ankündigung der Konkurrenz hat ARD und ZDF bereits stark mobilisiert. Letztlich wird ein freies Kommunikationssystem bestehen bleiben, aus dem - auch im Vergleich zu anderen westlichen Demokratien - ein breites Informationsangebot hervorgehen kann. (WEI)

Seit dreißig Jahren gibt es die von Verlegern und Journalisten repräsentierte Institution des Deutschen Presserats. Er hat die Aufgabe, die Pressefreiheit bewahren zu helfen, Mißstände im Pressewesen abzubauen und die Zeitungen gegenüber den politischen Institutionen und der Öffentlichkeit zu vertreten. In den Anfangsjahren ging es vor allem darum, Staatseingriffe abzuwehren. Ende der 60er Jahre geriet das Thema "Pressekonzentration" in den Mittelpunkt. Unlautere Methoden bei der Beschaffung und Verwertung von Informationen werden ebenfalls thematisiert. Streitigkeiten bei der Erteilung von "Rügen" - aufgrund von Interessenverflechtungen einiger Presseratsteilnehmer - lähmten die Institution zeitweise. Reformmaßnahmen und Verfahrensänderungen sollen nun erneut der Absicht Ausdruck verleihen, durch andauernde und beharrliche Arbeit die publizistische Ethik zu verbessern. (WEI)

Nach ausfuehrlichen Sachinformationen zum Thema Massenmedien, die neben den technischen Moeglichkeiten der neuen Speichermedien, des Bildschirm- und Videotextes, des Kabel- und Satellitenfernsehens insbesondere auch Probleme des Daten- und Jugendschutzes behandeln, werden im wesentlichen die moeglichen Auswirkungen der Neuen Medien thematisiert. Dabei wird die Problematik in folgenden Schritten aufgenommen: Nach einleitenden Erlaeuterungen zum aktuellen Stand der Wirkungsforschung werden die Auswirkungen der Medien auf den einzelnen, auf das soziale und politische System, auf die Wirtschaft untersucht und Prognosen ueber die zukuenftige Entwicklung des Mediensektors angestellt. In einem abschliessenden Kapitel diskutiert der Beitrag methodisch-didaktische Moeglichkeiten zur Erarbeitung der komplexen Thematik im Unterricht, wobei neben der Einfuehrung in den Aufbau einer Tageszeitung eine Unterrichtseinheit skizziert ist, die eine vergleichende Betrachtung der Informationsvielfalt und -breite in den verschiedenen Nachrichtenmedien vornimmt. Unterrichtsgegenstand: Massenmedien.