Das Ziel der UdSSR: eine afghanische Stabilität. Das Ergebnis: eine sowjetische Instabilität.
Als die Sowjetunion 1979 Soldaten nach Afghanistan verlegte, geschah dies im Geheimen – offizielle Bilder gab es nicht. Die Militärzeitung Krasnaja Zvezda sowie das Zentralorgan Pravda agierten zu Beginn der 1980er Jahre als Partner im Geiste. Die UdSSR als Friedensmacht stand den Genossen in Kabul auch visuell helfend zur Seite. Als die letzten sowjetischen Soldaten 1989 das Land am Hindukusch verließen, war das Ereignis im Fokus der medialen Öffentlichkeit. Was war geschehen? Der extern geführte Konflikt auf afghanischem Boden war zu einer innersowjetischen Auseinandersetzung über die mediale Deutungshoheit, die soziale Verantwortung sowie den Umgang mit den Ereignissen erwachsen. Die Studie betrachtet den strategischen Gebrauch fotografischer Bilder zum sowjetisch-afghanischen Konflikt und wertet sie als Impulse für eine gesellschaftliche Transformation.
Inhaltsangabe: Im vereinigungspolitischen Spektrum der RF haben sich nur wenige Konstanten herauskristallisieren können. Einer dieser Fixpunkte ist in der Kommunistischen Partei der Russländischen Föderation (KPRF) zu sehen. Die Vereinigung hatte es geschafft, wie ein Phönix aus der Asche aufzusteigen. Sich nicht nur über die Zeit des Putsches 1993 zu retten, sondern in der Folgezeit zur einzigen Vereinigung zu erwachsen, der es möglich war, sich gegen die rechtspopulistische Liberal-Demokratische Partei Russlands (LDPR), die 'Parteien der Macht', aber auch gegen JABLOKO und die Jelzin-Administration zu behaupten. Keine Vereinigung dieser Zeit schaffte es, so viele Mitglieder und Wähler an sich zu binden, wie es die kommunistische Partei unter G. A. Sjuganow vermochte. Letztendlich ist es der KPRF gelungen, mit G. A. Sjuganow den aussichtsreichsten Gegenkandidaten zu B. N. Jelzin aufzubauen. Die Präsidentschaftswahl von 1996 ist, wie keine nach ihr, denkbar knapp ausgefallen und erst in der Stichwahl entschieden worden. Gleichsam stellt das Jahr 1996 für die Vereinigung eine tief greifende Zäsur dar. Für die Erfolge und Niederlagen der KPRF ist es von Vorteil, die sie beeinflussenden Faktoren in exogene, der Makroebene 'politische System der RF' und in endogene, der Mikroebene 'KPRF' entstammende Faktoren zu unterteilen. Auf die exogenen Faktoren, wie beispielsweise die exponierte Stellung des Präsidenten, eine fehlende Parteiengesetzgebung, die marginale Stellung der Staatsduma, die Politikverdrossenheit und Sozialisierung der Wahlbevölkerung oder die geografischen Dimensionen der Föderation, konnte die Sjuganow-Vereinigung nur geringfügig Einfluss nehmen. Die endogenen Faktoren, wie das politische Programm, das Statut oder eine fehlende innerparteiliche Homogenität, lagen in den Händen der Vereinigung und konnten von ihr aktiv, aus ihr heraus gestaltet werden. Für den angestrebten Sieg zur Präsidentschaftswahl 1996 oblag es der KPRF, geeignete Strategien zu finden. Als für das Ziel positiv kann der Schwenk von der unversöhnlichen zur konstruktiven Opposition, eine breite Koalitionsbereitschaft, das Nutzen dichter Netzwerke und ein breites Angebot programmatischer Schwerpunkte, gekoppelt an den Passus 'Partei leninistischen Typs' gewertet werden. Dass G. A. Sjuganow in der Vereinigung umstritten war, der Vorwurf des fehlenden Charismas im Raum stand und es die Vereinigung nicht vermochte, ausreichend Mobilisierungspotential gegenüber Wählern außerhalb der KPRF-Stammwählerschaft zu erreichen, sind als dem Ziel abträglich zu betrachten. Ferner verfolgte die KPRF einen grauen, klassischen, aber z. T. unprofessionellen Wahlkampf, der der Kremladministration nicht gefährlich werden konnte und dem modernen, stark medialen Wahlkampf B. N. Jelzins nichts entgegenzusetzen hatte. Eine einseitige Ausrichtung auf russisch-nationale Themen kann ebenfalls als strategischer Fehler der KPRF gesehen werden, zeigten doch Umfragen, dass dem Großteil der Wahlbevölkerung mehr an der Verbesserung der sozial-ökonomischen Lage gelegen war, als an nationaler Rhetorik. Eine von exogener Seite geschürte Kommunismusangst und das Fehlen eines positiven Alternativprogramms von endogener Seite runden das Scheitern der KPRF zur Präsidentschaftswahl 1996 ab. Sowohl die endogenen, als auch die exogenen Faktoren leisteten ihren Betrag zum Scheitern der Vereinigung, doch muss festgehalten werden, dass die Einflussnahme der KPRF auf die hemmenden Faktoren im exogenen Bereich hätte stärker ausfallen können.
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The goal of the USSR: an Afghan stability. The result: a Soviet instability. When the Soviet Union moved soldiers to Afghanistan in 1979, it was secretly done - there were no official pictures. The military newspaper Krasnaya Zvezda and the central organ Pravda acted in the early 1980s as a partner in the spirit. The USSR as a peace force was also visually helping the comrades in Kabul. When the last Soviet soldiers left the country in the Hindu Kush in 1989, the event was the focus of the media public. What happened? The externally conducted conflict on Afghan soil had developed into an internal Soviet debate on media interpretive sovereignty, social responsibility and dealing with events.
Wahlen sind wichtige Bestandteile demokratischer Strukturen und werfen schon im Vorfeld ihrer Durchführung ihre Schatten voraus. Die Russländische Föderation (RF) stellt hierbei keine Ausnahme dar, aber können in ihrem Falle nur selten westeuropäische Maßstäbe angewandt werden. Russischen Uhren ticken anders. Für die RF gelten keine Schablonen, keine allgemein übertragbaren Parameter. Fragen der Sozialisierung, Mentalitätsfragen und Fragen nach der politischen Kultur spielen hierbei in der Realität eine entscheidende Rolle. Es ist wichtig, die Akteure im System selbst zu untersuchen, nicht aber, wie es in der Literatur stattfindet, mit dem Blick auf die Wirkung der Einzelakteure auf das Gesamtsystem, sondern des Gesamtsystems auf einen Einzelakteur. Hierbei analysiert die Arbeit die spezifischen Eigenarten des russländischen politischen Systems, verdeutlicht die Entwicklung des politischen Lebens in der RF, besonders der politischen Vereinigungen und streicht die rechtliche Stellung sowie die politischen Lager heraus. Im vereinigungspolitischen Spektrum der RF haben sich nur wenige Konstanten herauskristallisieren können. Einer dieser Fixpunkte ist in der Kommunistischen Partei der Russländischen Föderation (KPRF) zu sehen. Die Vereinigung hatte es geschafft, wie ein Phönix aus der Asche aufzusteigen. Sich nicht nur über die Zeit des Putsches 1993 zu retten, sondern in der Folgezeit zur einzigen Vereinigung zu erwachsen, der es möglich war, sich gegen die rechtspopulistische Liberal-Demokratische Partei Russlands (LDPR), die Parteien der Macht´, aber auch gegen JABLOKO und die Jelzin-Administration zu behaupten. Keine Vereinigung dieser Zeit schaffte es, so viele Mitglieder und Wähler an sich zu binden, wie es die kommunistische Partei unter G. A. Sjuganow vermochte. Letztendlich ist es der KPRF gelungen, mit G. A. Sjuganow den aussichtsreichsten Gegenkandidaten zu B. N. Jelzin aufzubauen. Die Präsidentschaftswahl von 1996 ist, wie keine nach ihr, denkbar knapp ausgefallen und erst in der Stichwahl entschieden worden. Gleichsam stellt das Jahr 1996 für die Vereinigung eine tief greifende Zäsur dar. Für die Erfolge und Niederlagen der KPRF ist es von Vorteil, die sie beeinflussenden Faktoren in exogene, der Makroebene politische System der RF´ und in endogene, der Mikroebene KPRF´ entstammende Faktoren zu unterteilen. Auf die exogenen Faktoren, wie beispielsweise die exponierte Stellung des Präsidenten, eine fehlende Parteiengesetzgebung, die marginale Stellung der Staatsduma, die Politikverdrossenheit und Sozialisierung der Wahlbevölkerung oder die geografischen Dimensionen der Föderation, konnte die Sjuganow-Vereinigung nur geringfügig Einfluss nehmen. Die endogenen Faktoren, wie das politische Programm, das Statut oder eine fehlende innerparteiliche Homogenität, lagen in den Händen der Vereinigung und konnten von ihr aktiv, aus ihr heraus gestaltet werden. Für den angestrebten Sieg zur Präsidentschaftswahl 1996 oblag es der KPRF, geeignete Strategien zu finden. Als für das Ziel positiv kann der Schwenk von der unversöhnlichen zur konstruktiven Opposition, eine breite Koalitionsbereitschaft, das Nutzen dichter Netzwerke und ein breites Angebot programmatischer Schwerpunkte, gekoppelt an den Passus Partei leninistischen Typs´ gewertet werden. Dass G. A. Sjuganow in der Vereinigung umstritten war, der Vorwurf des fehlenden Charismas im Raum stand und es die Vereinigung nicht vermochte, ausreichend Mobilisierungspotential gegenüber Wählern außerhalb der KPRF-Stammwählerschaft zu erreichen, sind als dem Ziel abträglich zu betrachten. Ferner verfolgte die KPRF einen grauen, klassischen, aber z. T. unprofessionellen Wahlkampf, der der Kremladministration nicht gefährlich werden konnte und dem modernen, stark medialen Wahlkampf B. N. Jelzins nichts entgegenzusetzen hatte. Eine einseitige Ausrichtung auf russisch-nationale Themen kann ebenfalls als strategischer Fehler der KPRF gesehen werden, zeigten doch Umfragen, dass dem Großteil der Wahlbevölkerung mehr an der Verbesserung der sozial-ökonomischen Lage gelegen war, als an nationaler Rhetorik. Eine von exogener Seite geschürte Kommunismusangst und das Fehlen eines positiven Alternativprogramms von endogener Seite runden das Scheitern der KPRF zur Präsidentschaftswahl 1996 ab. Die Arbeit zeigt, dass die exogenen, wie auch endogenen Faktoren sowohl hemmend, als auch fördernd auf die KPRF einwirken konnten. Woran die KPRF beim Erreichen des Wahlsieges von 1996 letztendlich scheiterte, kann aus keiner der beiden Seiten eindeutig abgeleitet werden. Sowohl die endogenen, als auch die exogenen Faktoren leisteten ihren Betrag zum Scheitern der Vereinigung, doch muss festgehalten werden, dass die Einflussnahme der KPRF auf die hemmenden Faktoren im exogenen Bereich hätte stärker ausfallen können. ; Elections are important elements of democratic structures and cast a cloud over transforming processes, especially in the Russian Federation. One can rarely apply Western European parameters, as there are no simple patterns fitting the political structures. Questions of socialisation, mentality and questions concerning the political culture play a decisive role in Russian reality. The thesis analyses the specific rules of the Russian political system, shows the development of the political parties and is gives review of the regulatory framework and the political situation in the Russian Federation in the period 1991 - 1996. The main focus of the thesis is on the CPRF and the fast development after 1993, which could be compared to phoenix rising from the ashes. The CPRF matured and became an invariable political part of the Russian Federation. The Communist Party lost the presidential elections in 1996, which was the main chance for the CPRF to come into power. Candidate G. A. Zyganov received 32% of the votes, just 35% short of B. N. Yeltsin. The thesis analyses the mistakes the CPRF made and divides the influences into exogenous parameters (emanate from the macroscopic political system of the Russian Federation´) and endogenous parameters (emanate from the microscopic CPRF´).
Inhaltsangabe: Es scheint, dass der Zenit der Aufmerksamkeit, mit der sich die westliche Parteien-, Parteientransformations- sowie Systemtransformationsforschung, aber auch die Zeitgeschichte, zu Beginn der 1990er Jahren der Russländischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR) bzw. der Russländischen Föderation (RF) gewidmet haben, deutlich überschritten ist. Hier handelte es sich vornehmlich um Darstellungen, die sich um eine mögliche Definition des politischen Systems bemühen, also der Fragen nach einer möglichen `defekten Demokratie´, oder einem System des `Superpräsidentialismus´ nachgehen. Um sich der Thematik des politischen Klimas in der RF zu nähern, werden die angesprochenen Themen gern aus einer westeuropäisch orientierten Sichtweise heraus betrachtet. Dieser Sachverhalt gilt nicht minder, wenn es um die Frage einzelner Komponenten innerhalb des Gesamtsystems der RF geht. Neben einer möglichen Systemdefinition befinden sich die Politikwissenschaften auf der Suche nach möglichen Konzepten einer erfolgreichen Konsolidierung des Demokratiemodells der RF. Diesen auf das gesamte System der RF bezogenen Fragen stehen eindimensionale, oft wirtschafts- oder medienpolitische Fragestellungen gegenüber. Auch wenn diese schon eher einer detailbezogenen Sichtweise entsprechen, sind sie doch mit stetem Fokus auf wirtschaftsimmanente, fiskale Gesichtspunkte gerichtet, oder behandeln die Medienfreiheit. Doch was ist wichtig bei der Beurteilung der politischen Situation in der RF? Die Akteure innerhalb des Systems. Die Entscheidung, sich im Rahmen dieser Magisterarbeit mit dem Parteienspektrum der RF und hier speziell mit einem der wichtigsten Akteure, der Kommunistischen Partei der Russländischen Föderation (KPRF) auseinanderzusetzen, liegt nicht allein in der Fülle der Überblickswerke begründet, in denen die KPRF nur als eine Partei unter vielen innerhalb des Parteiensystems behandelt wird. Ebenso finden die anstehenden Neuwahlen zur Staatsduma 2007, wie alle Wahlen nach 1996, unter immer neuen Einflussfaktoren statt und können somit nicht Grund und auch nicht Gegenstand dieser Untersuchung sein. Die Entscheidung basiert vielmehr auf der exponierte Rolle der KPRF in den Jahren 1991 – 1996, also jenen Jahren, in der die Forschung auch der KPRF eine konstante Aufmerksamkeit schenkte und die für die mögliche Konsolidierung des politischen Systems in der RF einen entscheidenden Einfluss hatten. Speziell standen hier die Wahlen zur I. Staatsduma 1993 und die zur II. Staatsduma 1995 sowie die Präsidentschaftswahl 1996 im allgemeinen Interesse. Als eine anfängliche Grenzmarke für diese Untersuchung soll das Jahr des Putsches reformresistenter Kräfte innerhalb der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) gegen ihren Generalsekretär M. S. Gorbatschow gesehen werden und das damit verbundene Verbot der KPdSU in der RSFSR. Als abschließende Grenzmarke des Untersuchungszeitraumes soll die Wahl zum Präsidenten der RF 1996 gelten, eine Wahl, die erst im 2. Wahlgang, in der Stichwahl, entschieden werden konnte und in der G. A. Sjuganow als Spitzenkandidat der KPRF gegen den Amtsinhaber B. N. Jelzin unterlag. Diese Wahl wurde für die KPRF zur Zäsur ihres politischen Schaffens sowie ihrer Zielrichtung. In dem Umstand, einen zeitlich und thematisch abgegrenzten Zeitraum untersuchen zu können, liegt auch einer der Gründe, diesen Zeitabschnitt und nicht die Jahre nach der Präsidentschaftswahl 1996 zum Mittelpunkt der Arbeit zu machen. Mit dem Blick auf die Entwicklung der KPRF nach 1996 beginnt ein neuer Abschnitt in der Arbeit der Partei. Trotz des Wissens, dass die KPRF erst am 13./14.02.1993 aus der `Kommunistischen Partei der Russländischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik´ (KPRSFSR) gegründet worden ist, ist das Jahr 1991 aus oben genannten Gründen bewusst als Beginn des Untersuchungszeitraumes gewählt worden. Ausschlaggebend für die Bearbeitung dieses Themas war eine Protestkundgebung der KPRF, bei der ich mich auf dem Platz vor dem Gebäude der Staatsduma in Moskau 2004 aufhielt. In der Tat entstammt der Ansatz, die KPRF und ihren Einfluss auf das politische System in den frühen Jahren der RF zu untersuchen, nicht nur der Forschungsliteratur, sondern basiert auf der sich mir aufdrängenden Frage, warum es der KPRF im Jahre 2004 nicht gelang, eine Massenkundgebung durchzuführen. Denn eine Massenkundgebung, so musste ich überraschend feststellen, war es nicht. Auch wenn die Bestimmungen der Sicherheitskräfte des Innenministeriums, ein Aufgebot an Hundertschaften von OMON-Einheiten und Sicherheitsschleusen, die es nicht allen erlaubten, an der Kundgebung teilzunehmen, gegen diesen Umstand sprachen. Mir stellte sich die Frage nach der Ursache der vermeintlichen Schwäche der KPRF. Der Wunsch, dieser Fragestellung innerhalb des in dieser Arbeit gesetzten Untersuchungszeitraumes auf den Grund zu gehen, wurde zur Motivation, die vielen offenen Fragen zu beantworten. Gang der Untersuchung: Für die Frage nach dem Erfolg einer Strategie der KPRF ist es wichtig, die KPRF nicht abgekoppelt vom russländischen Parteiensystem und dem historischen Kontext der Transformation der RF zu sehen. Es ist herauszuarbeiten, unter welchen Umständen es der KPRF hätte gelingen können, den Präsidenten 1996 zu stellen. Es gilt, eine mögliche Strategie zu erkennen und diese an ihren Zielen und bezüglich ihrer Erfolge zu messen. Das Ergebnis steht mit der Niederlage in der Wahl um das Präsidentenamt 1996 fest. Ferner sollen aber die möglichen Erfolge und Niederlagen der Vereinigung, ihre Wahlerfolge in den Regionen, Mobilisierungspotentiale bzw. Einflüsse auf das Wählerverhalten und die Arbeit innerhalb des politischen Systems der RF in Form ihrer Beteiligung an den Tagesgeschäften der Staatsduma nicht vernachlässigt werden. Es gilt, die KPRF als Bestandteil des russländischen Systems zu sehen. Besondere Aufmerksamkeit soll den Besonderheiten des russländischen Systems geschenkt werden, um den Bemühungen der KPRF durch Einbezug dieser Faktoren ausreichend gerecht zu werden. Insbesondere soll auch das Parteiensystem seinen Spezifika nach analysiert werden. Unterscheidet es sich doch nicht nur im Hinblick auf die für die Parteienbildung in Westeuropa so entscheidenden Konfliktlinien (cleavages), sondern auch in Bezug auf die Historie der politischen Systeme in West- sowie Ostmitteleuropa. Für einen weiteren Punkt der Arbeit wird es wichtig sein, die rechtliche Stellung der Vereinigungen in der Verfassung und in einem möglichen Parteiengesetz zu untersuchen, um die Ausgangs- und Arbeitsbedingungen der russländischen Vereinigungen einschätzen zu können. Für die Untersuchung des politischen und ideologischen Spektrums innerhalb der RF und ihrer Aufschlüsselung in politische Lager, sollen kurz die wichtigsten politischen Strömungen, jeweils mit den wichtigsten Vereinigungen, Fraktionen und ihrem politischen Personal dargestellt werden. Hierbei geht es um die KPRF in ihrer Konkurrenz zu den nationalistisch rechten und zentristischen Vereinigungen. Politische Vertreter, wie JABLOKO, die zwar "außerhalb des politischen Establishments" stehen, aber nicht weniger in Konkurrenz zur KPRF agieren, sollen in einem separaten Kapitel Beachtung finden. Die KPRF, die selbst zum nationalistisch – kommunistischen Lager gehört, sieht sich aber auch innerhalb des eigenen politischen Spektrums sowie der eigenen Vereinigung selbst, ideologischen und politischen Kämpfen ausgesetzt. Diese gilt es in der Betrachtung angemessen und differenziert zu behandeln. Den Hauptteil der Arbeit stellt die Auseinandersetzung mit der KPRF selbst dar. Neben den allgemeinen Charakteristika der Vereinigung werden die Faktoren zu untersuchen sein, die die KPRF im Erreichen ihrer politischen Ziele hemmten bzw. förderten. Eine Unterscheidung in exogene bzw. endogene Einflussfaktoren in Bezug auf die Arbeit der Vereinigung ist hierbei hilfreich. Es ist wichtig, die einzelnen Faktoren klar von einander zu trennen, um eine mögliche Hauptrichtung der Beeinflussung herausarbeiten zu können. Die Auseinandersetzung mit der KPRF selbst ist ebenfalls darzustellen und zwar in Form der Analyse ihrer Programme im Untersuchungszeitraum, ihrer Mitgliederbasis, ihrem hierarchischen Aufbau, das Führungspersonal einbezogen. Wichtig für das Verständnis der KPRF, ihrer Ausrichtung, ihrer Arbeit, ihrer Erfolge und Niederlagen ist hierbei die Rolle von G. A. Sjuganow, der die Arbeit der Vereinigung nachhaltig bestimmt hat, ihre Richtung vorgab und einem russländischen Phänomen entspricht, die gesellschaftlichen Vereinigungen über ihre Führer zu definieren. Eine vollständige Bearbeitung der Einflussfaktoren bzw. ihre Unterteilung in exogene und endogene Faktoren sowie eine genaue Definition kann nur im Hauptteil der Arbeit vollzogen werden. Eine Einteilung dieser Art und deren Bewertung hat es in der mir bekannten wissenschaftlichen Literatur noch nicht gegeben. Es soll herausgearbeitet werden, welche Faktoren für den Ausgang der Präsidentschaftswahlen im Sommer 1996 und somit auch für die KPRF von Wichtigkeit waren. Für das Herausarbeiten der beeinflussenden Faktoren wird es nötig sein, das vorhandene Material zu analysieren und auf den wesentlichen Kern herunter zu brechen. Faktoren, wie das Regierungs- oder Parteiensystem, die von außen auf die KPRF einwirken sowie Programmatik, personelle Besetzung und Faktoren der internen Beeinflussung sind zu analysieren und darauf aufbauend relevante Probleme heraus zu arbeiten. Eine wichtige Aufgabe dieser Arbeit soll es sein, sich von den allgemeinen Überblicken zur parteipolitischen Arbeit in der RF zu befreien und den Fokus auf eine einzelne Vereinigung, die KPRF zu legen, welche zum einen durch parteiinterne (endogene) und zum anderen durch exogene, sie umgebenen Faktoren beeinflusst und geformt wurde. Die Arbeit soll keine Erläuterung im Sinne einer weiteren Betrachtung des Systems der RF sein, sondern soll die Wirkung des Systems auf einen seiner Bestandteile, die KPRF, aufzeigen. Während fast die gesamte aktuelle Literatur immer nur von der Wirkung der Einzelkomponenten auf die Gesamtheit ausgeht, soll mit dieser Arbeit der Versuch unternommen werden, am Beispiel der KPRF die Wirkung des Gesamtsystems der RF auf einen ihrer Einzelbestandteile zu untersuchen.
Dieses Buch erzählt die Geschichte der DDR anhand ihrer sich wandelnden repressiven Mechanismen. Von der Staatsgründung im Jahr 1949 bis zu ihrem für viele Zeitzeugen überraschenden Zusammenbruch 1989/90 durchlief die DDR stetig Neuorientierungen sowie von oben nach unten weitergereichte Reglementierungen. Im Spannungsfeld zwischen Herrschaftsdurchsetzung, -etablierung und -sicherung bewies die DDR dabei eine erstaunliche Langlebigkeit. Aus Quellen gearbeitet erzählen Dr. Markus Mirschel und Samuel Kunze von persönlichen Schicksalen, normativen Vorgaben durch die Staats- und Parteiführung sowie von Anpassungsprozessen innerhalb der Sicherheitsorgane der DDR während der 40-jährigen Geschichte der zweiten Diktatur auf deutschem Boden.
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Dieses Buch erzählt die Geschichte der DDR anhand ihrer sich wandelnden repressiven Mechanismen. Von der Staatsgründung im Jahr 1949 bis zu ihrem für viele Zeitzeugen überraschenden Zusammenbruch 1989/90 durchlief die DDR stetig Neuorientierungen sowie von oben nach unten weitergereichte Reglementierungen. Im Spannungsfeld zwischen Herrschaftsdurchsetzung, -etablierung und -sicherung bewies die DDR dabei eine erstaunliche Langlebigkeit. Aus Quellen gearbeitet erzählen Markus Mirschel und Samuel Kunze von persönlichen Schicksalen, normativen Vorgaben durch die Staats- und Parteiführung sowie von Anpassungsprozessen innerhalb der Sicherheitsorgane der DDR während der 40-jährigen Geschichte der zweiten Diktatur auf deutschem Boden.