The cosmopolitics of trust
Diese Arbeit untersucht Zusammenhänge von Kosmopolitismus, Vertrauen und Misstrauen im literarischen Gesamtwerk des amerikanischen Schriftstellers Herman Melville. Ausgehend von einer transhistorischen Perspektive, die Melvilles Romane in einem "langen globalen Jahrhundert" (1850 - 2000) verortet, geht die Arbeit der Frage nach, warum sich aus dem Blickwinkel der Literatur Melvilles die humanistische Utopie einer kosmopolitischen Weltgemeinschaft nicht ohne widersprüchliche Herrschaftskonstellationen realisieren lässt. Melvilles Werk reflektiert Kosmopolitismus als eine partikular artikulierte Kosmopolitik des Vertrauens, die in einer globalen Welt zunehmend an Einfluss gewinnt. In diesem Sinne entpuppt sich Melvilles literarisches Schaffen -insbesondere nach Moby Dick- als eine Literatur des Misstrauens, die sowohl den amerikanischen Exzeptionalismus als auch den westlichen Kosmopolitismus als brüchig und ambivalent erscheinen lässt und daher ständige Vorsicht und Sorgfalt einfordert.