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Die zu Begin der bulgarischen Wirtschaftsreform im Jahre 1990 durchgeführte Preisliberalisierung ging weiter als in allen anderen postkommunistischen Reformstaaten. Die Außenhandelspolitik zeichnete sich ebenfalls durch ein hohes Maß an Öffnung aus. Eine Reihe von äußeren Faktoren - u.a das Embargo im Zusammenhang mit dem Jugoslawienkrieg und die restriktive Politik der EU gegenüber bulgarischen Waren -, beeinträchtigten das Reformtempo. Insbesondere die inkonsequent betriebene Wirtschaftsreformpolitik, die durch einen krassen Widerspruch zwischen einer radikalen Reformpolitik im Finanzsektor und einer äußerst konservativen Privatisierungspolitik gekennzeichnet war, führte das Land jedoch in eine schwere Wirtschaftskrise. Die Verfasserin übt in diesem Zusammenhang scharfe Kritik an der Wirtschaftspolitik der Bulgarischen Sozialistischen Partei. (BIOst-Mrk)

Die Programme der linkszentristischen Parteien und ihre Dokumente im Vorfeld der Wahlen lassen nicht auf revanchistische Tendenzen, sondern auf den Willen zur Fortsetzung und Vertiefung der Reformen schließen. Seit ca. 1993/94 ist damit in den meisten osteuropäischen Ländern eine Liberalisierung der Wirtschaftspolitik zu beobachten, womit die z.T. verheerenden Folgen der Schocktherapie gemildert werden sollen. Wesentlich stärkeres Augenmerk wird seither u.a. auf die Privatisierung und die staatliche Stützung der lokalen Industrie, weniger allerdings auf sozialpolitische Maßnahmen im Sinne der Bevölkerung gerichtet. Der Vertrauensvorschuß der Wähler ist nun vor allem durch eine konsequente Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik zu rechtfertigen. (BIOst-Rgl)