Die Neufassung der unternehmensrechtlichen Unabhängigkeitsvorschriften für Abschlussprüfer im internationalen Vergleich
Die Bereitstellung entscheidungsnützlicher Informationen ist für die Kapitalmarktteilnehmer eine der grundlegenden Anforderungen an die Rechnungslegung. Die Überprüfung der veröffentlichten Informationen erfolgt zur Verifizierung durch einen Abschlussprüfer. Um eine effiziente Unternehmensüberwachung und objektive Kontrolle zu gewährleisten, muss der Abschlussprüfer unabhängig vom Prüfungsmandanten sein und aus Sicht eines unabhängigen, informierten Dritten auch als solches wahrgenommen werden. Durch Gefahrenquellen wie eine mögliche Selbstprüfung, Eigeninteressen, Parteilichkeit oder erhöhtes Vertrauen kann das gefährdet sein. Diese Gefahrenquellen sind die Basis für die Regelungen zur Unabhängigkeit, die in der vorliegenden Arbeit analysiert wurden.Drei Regelwerke wurden in dieser Masterarbeit gegenüber gestellt: Die Empfehlung der Europäischen Kommission zur Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, der Code of Ethics for Professional Accountants der International Federation of Accountants (IFAC) und das österreichische Unternehmensgesetzbuch (UGB), welches insbesondere in seiner Neufassung nach dem Unternehmensrechtsänderungsgesetz (URÄG) verschärfte Regelungen zur Unabhängigkeit vorsieht. Die wesentlichen Änderungen des URÄG betreffen die Einführung des Netzwerkbegriffes, die Generalklausel der Besorgnis der Befangenheit und diverse Befangenheits- und Ausschlusstatbestände.Die sich ergebenden Unterschiede zwischen UGB und den internationalen bzw. europäischen Regelwerken wurden in der Masterarbeit erläutert. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der österreichische Gesetzgeber tendenziell restriktivere Normen zur Sicherung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers vorsieht, als das EU und IFAC tun. Die Analyse ökonomischer Aspekte der Unabhängigkeit deutet eine Vorteilhaftigkeit der Stärkung der Position der Eigner an und zeigt einen nicht zwingend negativen Zusammenhang der Existenz von Quasirenten und der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. ; The availability of information with decision usefulness is one of the basic requirements to accounting for the participants in the capital markets. The verification of the published information has to be executed by an auditor. To assure an efficient governance and objective control, the auditor has to be independent from the client and has to be perceived as independent by a reasonable and informed third party. Some threats to the independence are self-review, self-interest, advocacy, familiarity or intimidation. These threats form the base for the regulations concerning the independence of auditors that were analyzed for this master thesis.Three different codes of regulations were compared: The recommendation of the Commission of the European Union ?Statutory Auditors? Independence in the EU?, the ?Code of Ethics for Professional Accountants? of the International Federation of Accountants (IFAC) and the Austrian ?Unternehmensgesetzbuch? (UGB) in the version including the amendments through the ?Unternehmensrechtsänderungsgesetz? (URÄG) that brought some stricter regulations concerning independence. The main changes through the URÄG are the regulations for networks, the sweeping clause for independence in appearance and some explicit reasons for an auditor to be considered as dependent. The differences between UGB and the international and European frameworks are illustrated in the master thesis. The analysis shows that the Austrian laws about the independence of auditors tend to be stricter than compared standards from IFAC and EU.The analysis of economic aspects possibly influencing the independence showed advantages of a stronger position of the owners. It also showed that an existence of quasi-returns and the independence of auditors do not have to be interrelated. ; Christoph Monschein ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2010 ; (VLID)245641