Katalonien zwischen Separatismus und Transnationalisierung: zur Konstruktion und Dynamik raumbezogener Identitäten
In: Forum Politische Geographie 10
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In: Politische Geographien Europas. Annäherungen an ein umstrittenes Konstrukt., S. 165-188
Der Autor zeichnet den nationalen Konstruktionsprozess am Beispiel Kataloniens nach, das je nach Standpunkt eine Nation ohne Staat oder eine Region im Nordosten Spaniens ist. Anhand einer Gegenüberstellung von spanischen und katalanischen Geschichtsbüchern arbeitet er nationale historische Narrative heraus, welche zwar strukturelle Parallelen aufweisen, sich aber in der Darstellung konkreter Ereignisse unterscheiden. Die katalanische Sprache, die durch Bestrebungen während des Erwachens des katalanischen Nationalgefühls kodifiziert wurde und deren Nutzung gegenwärtig durch eine groß angelegte Sprachpolitik gefördert wird, spielt zum Beispiel eine zentrale Rolle bei der nationalen Abgrenzung. Auch die Stilisierung regionaler Bräuche zur Nationalkultur und die Bedeutung des nationalen Labels im Sport lassen sich anhand des katalanischen Beispiels belegen. Die regionalen Separationsbestrebungen in Katalonien stehen somit stellvertretend für eine breit angelegte und politisch aktuelle Regionalisierungsdebatte innerhalb der EU, die sich zumeist als gegenläufiger Trend zum europäischen Integrationsprozess artikuliert. Der Autor möchte mit seinen Ausführungen zeigen, welche Bedeutung klassische Formen regionaler bzw. nationaler Identitäten auch in Zeiten von Globalisierung und Entstaatlichung haben und wie die Nation selbst in einem diskursiven Prozess konstruiert wird. (ICI2).
In: Politische Geographien Europas: Annäherungen an ein umstrittenes Konstrukt, S. 165-188
Der Autor zeichnet den nationalen Konstruktionsprozess am Beispiel Kataloniens nach, das je nach Standpunkt eine Nation ohne Staat oder eine Region im Nordosten Spaniens ist. Anhand einer Gegenüberstellung von spanischen und katalanischen Geschichtsbüchern arbeitet er nationale historische Narrative heraus, welche zwar strukturelle Parallelen aufweisen, sich aber in der Darstellung konkreter Ereignisse unterscheiden. Die katalanische Sprache, die durch Bestrebungen während des Erwachens des katalanischen Nationalgefühls kodifiziert wurde und deren Nutzung gegenwärtig durch eine groß angelegte Sprachpolitik gefördert wird, spielt zum Beispiel eine zentrale Rolle bei der nationalen Abgrenzung. Auch die Stilisierung regionaler Bräuche zur Nationalkultur und die Bedeutung des nationalen Labels im Sport lassen sich anhand des katalanischen Beispiels belegen. Die regionalen Separationsbestrebungen in Katalonien stehen somit stellvertretend für eine breit angelegte und politisch aktuelle Regionalisierungsdebatte innerhalb der EU, die sich zumeist als gegenläufiger Trend zum europäischen Integrationsprozess artikuliert. Der Autor möchte mit seinen Ausführungen zeigen, welche Bedeutung klassische Formen regionaler bzw. nationaler Identitäten auch in Zeiten von Globalisierung und Entstaatlichung haben und wie die Nation selbst in einem diskursiven Prozess konstruiert wird. (ICI2)
Die (Re)konstruktion und räumliche Situierung kollektiver Identitäten stellt einen zentralen Bestandteil altertumswissenschaftlicher Praxis dar. Doch obwohl Karten als Analyseinstrument und Darstellungsmethode eine wesentliche Rolle spielen, sind ihre Implikationen und Effekte bislang jedoch nur unzureichend vergleichend untersucht. Dabei hat man in den Altertumswissenschaften nicht nur immer wieder versucht, geographische Informationen über die Herkunft und Verbreitung von Sprachen, Artefakten, Völkern oder Kulturen narrativ darzustellen, sondern eben auch kartographisch zu fi xieren. Solche kartographischen Identitätskonstruktionen können als direkte oder auch indizielle Erfassung historischer Handlungsträger verstanden werden. So gibt es Karten, auf denen etwa Völker oder Sprach gruppen unmittelbar geographisch situiert werden; andere Karten geben lediglich die geographische Verteilung bestimmter Merkmale (linguistische Charakteristika, materielle Objekte etc.) wieder, die als Hinweis auf die Präsenz oder gar Handlungen kollektiver Identitäten angesehen werden. In diesem Sammelband werden Kartierungspraktiken aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven in ihren verschiedenen Ausprägungen und Transformationen kritisch beleuchtet. ; Ancient maps should not be viewed as impartial scientific instruments but rather as technical things based on the sedimentation of older works and the instruments, languages and practices of other disciplines. These foundations prejudiced the cartography of the various classical and ancient studies from the start, binding it into a system of specific regional, disciplinary, political, and science and research policy-related constellations. This volume contains examples of the mapping of collective entities from various classical and ancient studies, and also from human geography and linguistics. In the introduction we consider the question of feedbacks in cartographic strategies for representing and identifying ancient collectives. We therefore focus on the mapping practices of classical and ancient studies from a number of perspectives: diagrammatic, history of science and identity theory.
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