Der in jüngster Zeit offensichtlich gewordene Fachkräftemangel im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien hat unter anderem dazu geführt, daß ein Konzept für die arbeitsmarktorientierte Zuwanderungspolitik entwickelt werden soll. Mit der Zuwanderung aus Arbeitsmarktgründen können sowohl kurz- und mittelfristige Mismatchsituationen überwunden als auch langfristige Ziele wie die Steigerung der wirtschaftlichen Dynamik oder Verringerung der Alterung der Gesellschaft verfolgt werden.
Die vorliegende Arbeit wurde von Sonja Munz während ihrer Tätigkeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, erstellt und an der Universität Augsburg (Prof. Dr. Anita B. Pfaff) als Dissertation angenommen. Abgeschlossen wurde sie im Juli 2007, Zweitgutachter der Arbeit war apl. Prof. Dr. Fritz Rahmeyer. Die Studie untersucht, welche beschäftigungs- und familienpolitischen Auswirkungen das Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) seit seiner Einführung im Jahr 2001 entfaltet hat. Aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive werden die beschäftigungspolitischen Auswirkungen des TzBfG im Rahmen der institutionenökonomischen Theorie des Arbeitsmarktes und der Beschäftigung zur Erklärung persistent hoher Arbeitslosigkeit eingeordnet. Die neuere Haushaltökonomik bildet den theoretischen Rahmen zur Erklärung geschlechtsspezifischer Unterschiede des Arbeitsangebots und der Arbeitspräferenzen in Bezug auf die Inanspruchnahme von Teilzeitarbeitsmöglichkeiten. Im empirischen Teil der Arbeit werden die Entwicklungslinien der Teilzeitarbeit in Deutschland dargestellt und geschlechtsspezifisch wirkende Anreize zur Wahl dieser Beschäftigungsform ausgeführt. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der mikroökonometrischen Analyse der Beschäftigungswirkungen des TzBfG sowie der durch das TzBfG angestrebten Arbeitszeitflexibilisierung.
Im Auftrag der Unabhängigen Kommission »Zuwanderung« des Bundesministeriums des Inneren schätzte das ifo Institut den Fachkräftebedarf in Deutschland bis zum Jahr 2015. Im Rahmen einer Status-quo-Projektion wurden zu erwartende Mismatchsituationen auf dem Arbeitsmarkt aufgezeigt und Ansatzpunkte für politische Handlungsmöglichkeiten abgeleitet. Die Projektion zeigt, dass Deutschland nicht notwendigerweise über »zu wenig« Arbeitskräfte verfügen wird, jedoch nicht immer über »Geeignete«, d.h. Engpässe auf Teilarbeitsmärkten - »Fachkräftemangel« -, bei einem gleichzeitigen Überangebot von Arbeitskräften in anderen Arbeitsmarktsegmenten - Arbeitslosigkeit. Unter den gesetzten Bildungs- und Ausbildungsentscheidungen reicht das inländische Erwerbspersonenpotential insbesondere im Bereich der Gesundhefts- und Sozialberufe, der Körperpfleger/Gästebetreuer/hauswirtschaftlichen Berufe, aber auch der künstlerisch/publizistischen Berufe bei weitem nicht aus, um den Bedarf an Arbeitskräften decken zu können. Deshalb ist sowohl die Bildungs- als auch die Zuwanderungspolitik im besonderen Maße gefordert.
The German Federal government has allowed local governments of some regions (Approved Local Providers) to be solely responsible for the care of unemployment benefit II recipients. In the remaining regions Joint Local Agencies were formed, where the local social benefit administrations work together with the local public employment services. We find that despite positive self-selection Approved Local Providers do not perform better than Joint Local Agencies. Even more interestingly, using a unique data set on organisational characteristics we are able to show that the organisational features implemented primarily by Approved Local Providers are positively correlated with the job finding probability of the unemployment benefits II recipients. Thus, local governments that self-selected into Approved Local Providers seem to have implemented a better organisational structure. However, their relatively poor performance overall compared to Joint Local Agencies suggests that they underestimated the benefits of having the local public employment service merged with the local social benefit administration.
The German Federal government has allowed some regions (Approved Local Providers) to be solely responsible for the care of long-term unemployed. The remaining regions had to form Joint Local Agencies, where the local social benefit administrations work together with the local public employment services. We find that despite positive self-selection Approved Local Providers do not perform better than Joint Local Agencies. Even more interestingly, using a unique data set on organisational characteristics we are able to show that the organisational features implemented primarily by Approved Local Providers are positively correlated with the job finding probability of the long-term unemployed. Thus, regions that self-selected into Approved Local Providers seem to have implemented a better organisational structure. However, their relatively poor performance overall compared to Joint Local Agencies suggests that they underestimated the benefits of having the local public employment service merged with the local social benefit administration.
The present study reports on results emerging from the research project «Fertility and Prosperity: Links between Demography and Growth» that was commissioned to the Ifo Institute by Deutscher Arbeitskreis für Familienhilfe e.V., Kirchzarten, in December 2003. The study adopts a two-stage research strategy, comprising (a) a broad-based econometric investigation regarding potential long-term consequences of demographic change for the economic performance in developed as well as developing countries and (b) a survey of fertility outcomes and family policies in a limited number of developed countries. The results indicate that the decline in fertility observed in the past, through its impact on the size and age-composition of the labour force, may have a substantial negative impact on the growth of aggregate output, output per capita and productivity in countries that are strongly affected by this trend. At the same time, our econometric results confirm that increasing fertility rates in countries where they are currently low is mainly a matter of the existing institutional framework and of related policy decisions. This is further demonstrated through an in-depth discussion of a wide range of policy measures applying to families and children in Germany, France, the UK, and Sweden.
Die Auswanderung von in Deutschland ausgebildeten und beschäftigten Bürgern hat sowohl bevölkerungsstatistische und arbeitsmarktrelevante als auch fiskalpolitische Implikationen. Anhand zweier exemplarischer Auswanderer - ein Facharbeiter und eine Ärztin - werden die entsprechenden fiskalischen Bilanzen mittels Beispielsrechnungen erstellt. Dabei werden insbesondere die mit der öffentlich bereitgestellten Bildung verbundenen öffentlichen Kosten mit dem fiskalischen Nutzen verglichen, der im Fall einer Auswanderung nicht dem Land zugute kommt, das in Vorleistung getreten und die Bildung finanziert hat, sondern dem Land, in das die Absolventen immigrieren. Blieben sie in Deutschland, würden sie hingegen über ihre gesamte Lebenszeit einen positiven Beitrag für die Allgemeinheit beisteuern. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Auswanderung von qualifizierten Arbeitskräften erhebliche Belastungen der öffentlichen Haushalte und Sozialkassen verursacht. Deshalb sollte die Politik durch die Gestaltung des Steuer- und Abgabensystems die richtigen Anreize für Fachkräfte schaffen, in Deutschland zu bleiben.
The present study reports on results emerging from the research project «Fertility and Prosperity: Links between Demography and Growth» that was commissioned to the Ifo Institute by Deutscher Arbeitskreis für Familienhilfe e.V., Kirchzarten, in December 2003. The study adopts a two-stage research strategy, comprising (a) a broad-based econometric investigation regarding potential long-term consequences of demographic change for the economic performance in developed as well as developing countries and (b) a survey of fertility outcomes and family policies in a limited number of developed countries. The results indicate that the decline in fertility observed in the past, through its impact on the size and age-composition of the labour force, may have a substantial negative impact on the growth of aggregate output, output per capita and productivity in countries that are strongly affected by this trend. At the same time, our econometric results confirm that increasing fertility rates in countries where they are currently low is mainly a matter of the existing institutional framework and of related policy decisions. This is further demonstrated through an in-depth discussion of a wide range of policy measures applying to families and children in Germany, France, the UK, and Sweden. ; Die vorliegende Studie dokumentiert die Resultate des Forschungsprojekts "Fertility and Prosperity: Links between Demography and Growth", mit dem der Deutsche Arbeitskreis für Familienhilfe e.V., Kirchzarten, das ifo Institut im Dezember 2003 beauftragt hat. Die Studie verfolgt eine zweistufige Forschungsstrategie, (a) mit einer breit angelegten ökonometrischen Analyse möglicher Zusammenhänge zwischen demographischem Wandel und ökonomischer Entwicklung in zahlreichen Industrie- und Entwicklungsländern sowie (b) mit einem Überblick über Geburtenentwicklung und familienpolitische Rahmenbedingungen in einer begrenzten Zahl hochentwickelter Länder. Die Ergebnisse zeigen an, dass der in der Vergangenheit eingetretene Geburtenrückgang durch seine Auswirkungen auf Größe und Altersaufbau der Erwerbsbevölkerung einen nennenswerten negativen Effekt für das Wachstum von Bruttoinlandsprodukt, Pro- Kopf-Einkommen und die Produktivität der verbleibenden Erwerbstätigen haben kann wo immer dieser Trend besonders ausgeprägt war. Zugleich deuten die ökonometrischen Befunde darauf hin, dass eine Steigerung der Geburtenrate in Ländern mit niedriger Fertilität vor allem eine Frage institutioneller Rahmenbedingungen und darauf bezogener politischer Entscheidungen ist. Durch die vertiefte Diskussion eines breiten Spektrums familienpolitischer Maßnahmen in Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Schweden wird diese Einsicht weiter konkretisiert.
Nach verschiedenen Berechnungen werden im Jahr 2004 noch mehr Ausbildungsplätze fehlen, als dies im Jahr 2003 der Fall war. Den Forderungen nach einer Schließung der Ausbildungslücke folgend, sollten so viele Ausbildungsplätze bereitgestellt werden, wie es Bewerber gibt. Das "Berufsausbildungssicherungsgesetz" sieht eine jährliche Prüfung der Ausbildungslücke zum 30. September durch die Regierung vor. Wenn die Zahl der bundesweit gemeldeten Ausbildungsplätze, die noch unbesetzt sind, nicht mindestens 15% über der Zahl der noch nicht vermittelten Bewerber liegt, dann wird - so der Gesetzesentwurf der Bundesregierung - jeder Arbeitgeber, der im Vorjahr nicht die "notwendige Ausbildungsquote" von 7% seiner sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erreicht hat, mit einer "Berufsausbildungssicherungsabgabe" belegt. Ausgenommen sind kleine Arbeitgeber mit bis zu zehn sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und größere Arbeitgeber, wenn die Abgabe eine "unzumutbare Härte" darstellen würde. Statt das Engagement der Wirtschaft anzuerkennen und zu fördern, versucht man also mit der Drohung einer Ausbildungsplatzabgabe die Wirtschaft zu zwingen, die nötigen Ausbildungsplätze zu schaffen. Der Beitrag diskutiert, wie diese Maßnahme zu beurteilen ist.
The study investigates the consequences of EU Eastern enlargement for labour markets and public finances in Germany. The potential for immigration to Germany from the five largest candidate countries in CEE is forecasted building on econometric estimates. Then, the opportunities and problems involved in free mobility of labour are discussed focussing, in turn, on the prospective impact of migration on the German labour market and on the fiscal effects of migration.
Die vorliegende Studie wurde im Arbeitsbereich "Sozialpolitik und Arbeitsmärkte" erstellt und im Mai 2008 abgeschlossen. Auftraggeber war das Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Gegenstand der Studie ist ein Performancevergleich von Arbeitsgemeinschaften (ARGEn) und zugelassenen kommunalen Trägern (zkT) nach § 6a SGB II zugespitzt in der Frage: "Was wäre geschehen, wenn deutschlandweit entweder das ARGE-Modell oder die kommunale Trägerschaft eingeführt worden wäre?" In methodischer Hinsicht basiert die Evaluation der Experimentierklausel nach § 6c SGB II auf einer Analyse der Wirkungen unterschiedlicher Formen der Aufgabenwahrnehmung im SGB II auf regionaler Ebene unter Berücksichtigung von regionalen Besonderheiten und gesamtwirtschaftlichen Wirkungszusammenhängen, darunter insbesondere interregionalen Verflechtungen sowie Substitutions-, Verdrängungs- und Mitnahmeeffekten. Ergänzt werden die multivariaten ökonometrischen Schätzungen durch Simulationen der Einkommensperspektive Arbeitssuchender sowie die Bestimmung der fiskalischen Effekte der beiden Formen der Aufgabenwahrnehmung im Falle einer deutschlandweiten Einführung einer Trägerschaft.
Die Studie "EU-Erweiterung und Arbeitskräftemigration" wurde vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung , München, im Forschungsbereich Sozialpolitik und A r - beitsmärkte erstellt und im Dezember 2000 abgeschlossen. Auftraggeber war das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung . Gegenstand der Studie sind die Auswirkungen der geplanten EU-Osterweiterung auf die Arbeitsmärkte und die öffentlichen Finanzen in der Bundesrepublik Deutschland. Zur Abschä t - zung des Migrationspotentials nach der EU-Erweiterung werden ökonometrisch fundierte Simulationsrechnungen angestellt, die sich auf die fünf bevölkerung s - stärksten Beitrittsländer beziehen. Die europarechtlichen Aspekte der Frag e - stellung wurden von Mitarbeitern des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Sozialrecht, München, bearbeitet, mit dem das ifo Institut bei der Erstellung der Studie kooperierte. Die inhaltliche Mitverantwortung der Autoren des Max-Planck-Instituts erstreckt sich auf die Kapitel 3 und 5. Die Verantwortung für alle sonstigen Analysen und Empfehlungen liegt beim ifo Institut.
"Der Beitrag von Untersuchungsfeld 4 - Makroanalyse und regionale Vergleiche - zu den Arbeiten des Forschungsverbundes zur Evaluation der Experimentierklausel nach § 6c SGB II besteht in einer Analyse der Wirkungen unterschiedlicher Formen der Aufgabenwahrnehmung im SGB II auf regionaler Ebene unter Berücksichtigung von regionalen Besonderheiten und gesamtwirtschaftlichen Wirkungszusammenhänge, darunter insbesondere interregionale Verflechtungen sowie Substitutions-, Verdrängungs- und Mitnahmeeffekte. Im Vordergrund steht dabei ein Performancevergleich von Arbeitsgemeinschaften (ARGEn) und zugelassenen kommunalen Trägern (zkT), zugespitzt in der Frage: 'Was wäre geschehen, wenn deutschlandweit entweder das ARGE-Modell oder die kommunale Trägerschaft eingeführt worden wäre?' Zur Beantwortung dieser Frage sind, über rein deskriptive Vergleiche hinaus, Untersuchungen zu den Einflussfaktoren für die Wahl der Form der Aufgabenwahrnehmung und zu den Effekten erforderlich, die sich auf der Ebene der verschiedenen Grundsicherungsstellen bezüglich der Zielsetzungen des SGB II ergeben und der jeweiligen Form der Aufgabenwahrnehmung kausal zugerechnet werden können." (Textauszug)