Suchergebnisse

Wissenschaftler sind sich einig, dass das Vorabentscheidungsverfahren des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) von großer Bedeutung ist für die europäische Integration. Allerdings besteht keine Einigkeit darüber, warum dieses Verfahren eingesetzt wird. Obwohl eine große Menge Erklärungen existiert, konnte doch keine durch einen Vergleichstest als entscheidend erkannt werden. Der Artikel stellt einen solchen Test auf. Es werden Hinweise gefunden, dass transnationale Wirtschaftsbeziehungen, öffentliche Unterstützung der europäischen Integration, politische Traditionen, gerichtliches Einspruchswesen und politische Bildung Einflussfaktoren für diese Vorabentscheidungsverfahren sind

Scholars often use roll-call votes to study legislative behaviour. However, many legislatures only conclude a minority of decisions by roll call. Thus, if these votes are not a random sample of the universe of votes cast, scholars may be drawing misleading inferences. In fact, theories over why roll-call votes are requested would predict selection bias based on exactly the characteristics of legislative voting that scholars have most heavily studied. This article demonstrates the character and severity of this sampling problem empirically by examining European Parliament vote data for a whole year. Given that many legislatures decided only a fraction of their legislation by roll call, these findings have potentially important implications for the general study of legislative behaviour.

'Jüngste Forschungen zum Wahlverhalten im Europäischen Parlament (EP) kommen zum Schluss, dass die Fraktionen der unterschiedlichen politischen Parteien das legislative Verhalten beeinflussen. Dadurch wird politischer Wettbewerb im EP entlang ideologischer und nicht nationaler Linien organisiert. Daraus folgt, dass das EP eine geeignete Arena für transnationale politische Auseinandersetzungen darstellt. Die Autoren überprüfen nochmals verschiedene empirische Resultate, die diese Schlussfolgerungen unterstützen. Basierend auf der Analyse eines neuen Datensatzes behaupten die, dass die empirische Basis für diese Schlussfolgerungen bedenklich ist. Denn die namentlichen Abstimmungen, welche bisher als Basis zu Studien zum legislativen Abstimmungsverhalten gedient haben, stellen ein verzerrtes Sample für eben solche dar. Es stellt sich somit die allgemeine Frage, inwiefern die bisherige Beschreibung von Parteikohäsion oder die Charakterisierung von Parteienwettbewerb in der Legislative noch Gültigkeit besitzen. Die Resultate weisen außerdem darauf hin, dass die Fraktionen den Großteil ihrer legislativen Abstimmungen vor den Wählern verbergen und somit ihr legislatives Verhalten verschleiern. Obwohl das EP häufig als Quelle für demokratische Legitimation in der EU-Politikgestaltung genannt wird, zeigen die Resultate, dass in der Praxis die verschiedenen Fraktionen die Kontrollmöglichkeiten der Bürger signifikant behindern.' (Autorenreferat)