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Nach dem unerwarteten Ende des Ost-West-Konflikts und den Umwälzungen in der ehemaligen Sowjetunion stand außer Frage, dass die Rückkehr dieser Staaten in europäische Gemeinsamkeiten letztlich auch ihre Teilnahme an der europäischen Integration zur Folge haben würde. Aber erst nach jahrelangen Auseinandersetzungen und Überprüfungen wurde auf der Tagung des Europäischen Rates in Kopenhagen im Dezember 2002 der Beitritt der drei baltischen Staaten, Polens, Tschechiens, der Slowakei, Sloweniens und Ungarns beschlossen, der nach Ratifizierung der Beitrittsakte durch die bisherigen 15 EU-Mitglieder und der Beitrittsverträge durch die neuen Mitglieder zum 1. Mai 2004 erfolgte. Aber gerade das im Kalten Krieg vom Westen mit Beifall bedachte und nach dem Ende des Ost-West-Konflikts als vorrangiger Europa-Rückkehrer gefeierte Polen weist in dieser Sicht eine Reihe von Beitrittsproblemen auf, die im vorliegenden Beitrag erörtert werden. Nach Einschätzung des Autors stellt sich die Frage, ob Polen wirklich eine Vertiefung der EU anstrebt oder den bestehenden Modus des intergouvernementalen Regierens bevorzugt. Denn die Schließung der wirtschaftlich-sozialen Kluft erscheint schwierig und die bislang gezeigte "europäische Solidarität" ist eher unzureichend. In wirtschaftlicher Hinsicht spielen ferner das Entwicklungsniveau, die Situation der Landwirtschaft und ein erwartet hoher Andrang von Zuwanderern eine wichtige Rolle, wie der Autor näher zeigt. (ICI2)

"Zehn Staaten Ostmittel- und Südosteuropas wollen Mitglieder der Europäischen Union werden. Inzwischen haben die Beitrittsverhandlungenmit Estland, Polen, der Tschechischen Republik, Ungarn, Slowenien (sowie Zypern) begonnen. Während die Untersuchungen zu den Auswirkungender Osterweiterung auf die Institutionen der EU sowie ihre Agrar- und Strukturpolitik bereits Bibliotheken füllen, sind die Folgen für die Bewerber aus Ostmittel- und Südosteuropa bislang weitgehend vernachlässigt worden. Der Aufsatz befaßt sich mit der Frage, welche außen- und wirtschaftspolitischen Probleme durch den EU-Beitritt dieser Staaten aufgeworfen werden. Besonders bedeutsam ist dabei, ob und wie neue Trennungslinien im östlichen Teil Europas vermieden werden können." (Autorenreferat)