Lassalle
In: Veröffentlichungen des Instituts für Sozialgeschichte Braunschweig
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In: Veröffentlichungen des Instituts für Sozialgeschichte Braunschweig
In: Schriftenreihe der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung
In: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte, Band 20, S. 163-180
ISSN: 0932-8408
Der Antisemitismus ist eingehend behandelt worden, die mit ihm verbundene Judenfrage weniger. In der Arbeiterbewegung treten beide Erscheinungen frühzeitig und miteinander verbunden auf, ohne in ihrer Verbundenheit und Tiefenwirkung genügend erkannt zu werden. Beides zu behandeln, ist Ziel des Aufsatzes. Angeknüpft wird an die Bauer-Marx-Kontroverse, denn diese Polemik ist für ein Jahrhundert Ausgangspunkt jeder Überlegung über die Judenfrage im Rahmen des Sozialismus. Die Beratungen und die Stellungnahme zur Judenfrage auf dem ersten legalen Parteikongreß der Sozialisten auf deutschem Boden werden nachgezeichnet. Die zunehmende Bedeutung des Antisemitismus in der Arbeiterbewegung wird erörtert, um die Hintergründe der Kluft zwischen jüdischen und nichtjüdischen Arbeitern zu begründen. Die jüdische Antwort auf diese Entwicklung wird in zwei Bewegungen symbolisiert: "Am-Olam" und "Bilu", die eine auf jüdische Selbsthilfe in Amerika ausgerichtet, die andere ein Teil der Chibbat-Zion-Bewegung, die später im Zionismus aufging. (ICA)
In: IWK: internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 25, Heft 1, S. 92-95
ISSN: 0046-8428
Anläßlich des hundertfünfundzwanzigjährigen Gründungstages des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereines fand in Hamburg im Mai 1988 eine wissenschaftliche Tagung zum Thema "Hamburg und die europäische Arbeiterbewegung im 19. und 20. Jahrhundert, Erfolge und Grenzen im historischen Rückblick", statt. Unter dieser doppelten Themenstellung sollte einmal der Entstehung der politischen Arbeiterbewegung in der vertieften Sicht der neuesten Forschung nachgegangen werden, andererseits sollten die Überlebenschancen der heutigen Arbeiterbewegung aufgrund der Grenzen ihrer Erfolge erwogen werden. Im besonderen stellt der Verfasser die wesentlichen Beiträge zum ersten, historischen Themenkreis kurz vor. Es sind dies die Entstehung der Arbeiterbewegung aus der Trias Handwerk, Manufaktur und Fabrik sowie die Einschätzung der Leistung von Einzelpersonen, insbesondere von Lassalle, Schweitzer und Bernstein für die Arbeiterbewegung. Zum zweiten Themenbereich stellt der Autor die beiden Diskussionsschwerpunkte vor: Sind die Fragen, die die Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung der letzten Jahre aufwerfen, so vollkommen neu, wie es den Anschein hat, und zweitens, wie ist der Optimismus der Frühgeschichte der Arbeiterbewegung im Gegensatz zum derzeitigen modischen Pessimismus zu erklären? (RS2)
In: Arbeiter in Hamburg: Unterschichten, Arbeiter und Arbeiterbewegung seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert, S. 153-162
Na'aman untersucht die Ursachen, die zur Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) in Hamburg führten. In Hamburg wandte sich eine große Mehrheit der organisierten Arbeiterschaft dem ADAV zu, nur eine Minderheit verblieb beim bürgerlich-liberal geprägten Bildungsverein für Arbeiter. Die Agitation Lassalles war in Hamburg besonders fruchtbar, weil bei den Arbeitern schon zuvor ein ausgeprägtes Klassenbewußtsein vorhanden gewesen ist, so daß eine Teilnahme an Bewegungen außerhalb der Arbeiterbewegung von vornherein ausschied. Der Autor kommt zu dem Schluß, daß man bei der Hamburger Arbeiterbewegung von einer "hanseatisch-kantonalen Sonderentwicklung" sprechen könne. (WJ)
In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 15, S. 145-162
ISSN: 0066-6505
Der Beitrag beleuchtet die Hintergründe um die Veröffentlichung eines programmatischen Aufsatzes Beckers im Vorfeld des Nürnberger Vereinstages Deutscher Arbeitervereine von 1868, auf dem der Anschluß an die Internationale Arbeiterassoziation (IAA) beschlossen wurde. Grundlage der Untersuchung sind der offizielle Tagungsbericht. Veröffentlichungen der zeitgenössischen Arbeiterpresse sowie der Briefwechsel zwischen Marx, Engels und Bebel. Der Aufsatz Beckers hatte auf der Tagung für Verwirrung gesorgt, da er verschiedentlich als das Programm der IAA angesehen worden war. Zahlreiche Gründe sprechen dafür, daß Liebknecht diese Verwirrung bewußt in Kauf nahm, als er den Aufsatz veröffentlichen ließ. Aus vermutlich taktischen Erwägungen gab er diesem Text den Vorzug gegenüber den von Marx verfaßten Statuten der IAA. Die Behauptung, daß die Arbeitervereine ihren Anschluß an die Internationale aufgrund unzureichender Informationen vollzogen hätten, wird aber als falsch zurückgewiesen. Ein vollständiger Abdruck des Aufsatzes von Becker befindet sich im Anhang des Beitrages. (ES)
In: Newsletter / Study Group on European Labor and Working Class History, Band 4, S. 12-14
In: International review of social history, Band 19, Heft 3, S. 396-400
ISSN: 1469-512X
Lassalles Testament ist das entscheidende Zeugnis dafür, wie ganz persönlich Lassalle den ADAV als seine eigenste Schöpfung auffaßte, wie sehr er die Organisation mit seiner Person identifizierte. Obwohl der Lassalle unwandelbar wohlgesinnte Franz Mehring die von Lassalle ausgesetzten Legate und Renten als dem Parteiinteresse dienend interpretierte, konnte er doch nicht umhin, das Testament als verhängnisvoll für die Weiterentwicklung des ADAV zu bezeichnen. Im zweiten Kapitel des vierten Buches seiner Geschichte der deutschen Sozialdemokratie findet sich dazu die folgende Passage: "Verhängnisvoller erwiesen sich die Bestimmungen des Testaments, die sich unmittelbar auf den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein bezogen. Lassalle empfahl dem Vereine, den Frankfurter Bevollmächtigten Bernhard Becker zu seinem Nachfolger zu wählen, und diesem band er auf die Seele, an der Organisation festzuhalten, die den Verein zum Siege führen werde, Verfügungen, die sich als Reflexe der Vahlteichschen Opposition erklären, aber, statt alte Verwirrung zu schlichten, nur neue Verwirrung angerichtet haben."
In: International review of social history, Band 15, Heft 3, S. 347-374
ISSN: 1469-512X
Der erste Organisator grossen Stils in der sich neu konstituierenden deutschen Arbeiterbewegung der Jahre 1862–63 war ein aus Mecklen-burg-Strelitz stammender Lackierer Casimir Eichler, der seit einigen Jahren in Berlin wohnte und bei der v. Unruhschen Fabrik zur Herstellung von Eisenbahnwagen angestellt war. Dieser Eichler stand schon im Herbst 1862 in stetiger Verbindung mit Regierungsstellen und empfing noch vor Weihnachten desselben Jahres geldliche Unterstiitzung von Bismarck, wie sich aus dem Nachlass Zitelmann nach-weisen lässt. Man darf ihn daher als "Agent Bismarcks in der Arbeiterbewegung" bezeichnen, wie es im Personenverzeichnis der von Koch, Schleifstein und Höhle besorgten Neuausgabe von Mehrings Geschichte der deutschen Sozialdemokratie heisst. Im Index der vom Institut für Marxismus-Leninismus herausgegebenen Minutes der Londoner Kon-ferenz der "Internationale" heisst es, Eichler habe als "agent-provo-cateur" in der Arbeiterbewegung gewirkt und sei als solcher später "entlarvt" worden. Beide Angaben harmonisieren, wenn wir an-nehmen, dass die Charakterisierung Eichlers als "Agent" sich auf den Beleg des Zitelmann-Nachlasses stützt, während die der Minutes auf Bismarcks Geständnis im Reichstag zurückgeht, Eichler habe allerdings längere Zeit der Polizei Informationen gehefert, wenn auch nicht über die Arbeiterbewegung, so jedenfalls über den Nationalverein. Bismarck ist zu seinem Geständnis durch Aussagen Bebels iiber die Beziehungen Bismarcks zu Lassalle gezwungen worden, uber die ihm die Grafin Hatzfeldt Einzelheiten mitgeteilt hatte.
In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 5, S. 5-82
ISSN: 0066-6505
Na'aman untersucht die zweite Phase der Geschichte des Bundes der Kommunisten in Deutschland nach dem Scheitern der Revolution von 1848/49. Im Zentrum seiner Erörterungen steht das Problem, welchen Einfluß Marx und seine Ideen auf den Bund ausgeübt hatten. Demnach beruhte die Entstehung des "Kommunistischen Manifests" auf einem "Mißverständnis", da noch nicht einmal die Zentralbehörde in London bei der Übergabe des Auftrages an Marx einen richtigen Begriff von der Tragweite der Marxschen Ideen hatte. Für die Zeit nach der Revolution werden die Versuche von Marx und Engels dargestellt, im Rheinland die Demokratie zu organisieren, die Wandlungen der Auffassung der Partei bei Marx erörtert und schließlich auf das "Kontinuitätsproblem" eingegangen, d.h. die Frage, ob Marx im Sommer 1848 den Bund formell aufgelöst hat. Die Geschichte der Kölner Gemeinde und späteren Zentralbehörde bis zum Kommunistenprozeß wird besonders eingehend behandelt, ihr Organisationsprinzip und ihre Tätigkeit untersucht. Schließlich geht Na'aman noch auf das Verhältnis von Kommunistenbund und Arbeiterverbrüderungen ein. Nach der Einschätzung des Autors bliebe die Geschichte des Bundes der Kommunisten in seiner zweiten Phase unverständlich, wenn man ihn mit Marx und dem Kommunistischen Manifest gleichsetzen würde. (WJ)
In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 4, S. 45-86
ISSN: 0066-6505
Der Aufsatz behandelt den Rechtskampf Ferdinand Lassalles für Heinrich Heine im "Hamburger Erbfolgekrieg" von Januar bis März 1846 und seine Bedeutung für die politische Laufbahn Lassalles. Lassalle eignete sich hier die Technik des Einzelkampfes als idealen Prinzipienkampf an, die er im "Hatzfeldtschen Erbfolgekrieg" wieder einsetzte. Dabei wird die Haltung Heines anhand seines umfangreichen Briefwechsels zwischen 1845 und 1852 im Vergleich zum Briefwechsel Lassalles im selben Zeitraum kritisch analysiert. Lassalles Kampf für Heine wird vom Verfasser als seine erste politische Aktion gewertet, die ihm in der öffentlichen Agitation im Rechtskampf einen Weg, als radikaler Demokrat in Deutschland tätig zu sein, eröffnete und ihn als Politiker entscheidend formte. (KIL)
In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 3, S. 21-80
ISSN: 0066-6505
Angesichts des Auseinandertretens "der organischen Einheit von Industrieproletariat und Sozialdemokratie" will dieser ideengeschichtliche Aufsatz die Ereignisse von 1863 neu durchdenken, indem den Konzeptionen Lassalles von Demokratie und Sozialdemokratie sowie deren Verknüpfung nachgegangen wird. Im ersten Teil wird sein Demokratieverständnis aus den Frühschriften von vor 1848 rekonstruiert, wobei der Autor auf den Einfluß Hegels und der französischen Jakobiner hinweist. Der zweite Teil behandelt anhand der agitatorischen und programmatischen Schriften nach 1859 den Übergang vom radikaldemokratischen Parteigänger zum Vordenker und Organisator einer sozialrevolutionären Arbeiterpartei. Vor allem zwei Auffassungen kommt für Lassalles Ideenwelt zentrale Bedeutung zu: Schon im Vormärz gründete sich für ihn Demokratie nicht auf Parlamentarismus und freie Diskussion, sondern auf das Zusammenspiel von direktem Volkswillen und zentraler Führung. In Auseinandersetzung mit dem Liberalismus wurde dann später noch der zentrale Programmpunkt der Sozialdemokratie entwickelt, die Verbindung von allgemeinem Wahlrecht und staatlich unterstützten Arbeiterassoziationen. Die Bedeutung dieser Ideen für die junge Arbeiterbewegung sieht der Verfasser ambivalent: Einerseits wurde dadurch überhaupt erst die Existenz einer eigenständigen Arbeiterpartei ermöglicht, andererseits hinderte das doppeldeutige Demokratiekonzept und das Drohen mit der Sozialrevolution die Ausbreitung der Partei sowohl bei Arbeitern wie im radikalen Bürgertum. Insgesamt habe Lassalles zentrales Führertum und seine Bekämpfung des Liberalismus die Ausbildung eines parlamentarisch-demokratischen Systems wohl eher gehindert. (JF)
In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 2, S. 55-85
ISSN: 0066-6505
Mittels einer Revision der von G. Mayer edierten Dokumente will der Aufsatz die Hintergründe der Kontakte zwischen Bismarck und Lassalle beleuchten und damit Ansätze für eine Neuinterpretation von Lassalles Wirken und Denken liefern. Das bisherige Lassalle-Bild ist für den Autor durch die innerparteiliche Diskussion der kaiserzeitlichen Sozialdemokratie und jene berühmte Kontroverse zwischen Bismarck und Bebel von 1878 ziemlich verzerrt, was sich auch noch in der Interpretation der og. Kontakte bei Mayer niederschlage. Zunächst wird die jeweilige Situation im Sommer 1863 beschrieben, die bei beiden Männern in einer unversöhnlichen Gegnerschaft und Bekämpfung zum politisch dominierenden Fortschritts-Liberalismus koinzidierte. Lassalles Vorschläge und die dabei zugrunde liegenden Prämissen und Grundsätze werden ausführlich analysiert. Diese zielten zwar auf eine demokratische Revolutionierung des gesamten preussischen Systems, entsprachen aber keineswegs der modernen Parlamentarismusvorstellung, sondern orientierten sich am Prinzip des demokratischen Zentralismus nach Vorbild der französischen Jakobiner. Die von Lassalle in den Gesprächen verfolgten Ziele waren aber in erster Linie parteitaktischer Natur: Bismarck sollte seiner Agitation und der Ausbreitung der neuen Arbeiterorganisation größeren Spielraum eröffnen. Obwohl dies zum Teil erreicht wurde, zieht Na'aman eine negative Bilanz der Kontakte: Weder habe Bismarck die wahre Bedeutung der von Lassalle gemachten Vorschläge erkannt geschweige denn aufgenommen, noch sei Lassalle seinem wichtigsten Ziel, dem Aufbau einer eigenen Organisation in Berlin, auch nur ein Stück näher gekommen. (JF)
In: International review of social history, Band 6, Heft 3, S. 431-455
ISSN: 1469-512X
Der Briefwechsel Rodbertus-Lassalle umfasst die ganze Zeit der Arbeiteragitation. Er beginnt mit dem 25. Dezember 1862, nachdem Lassalle schon mit dem Komitee der Leipziger in Verbindung getreten war, und endigt erst kurz vor seinem Tode mit einem Brief vom 14. Juni 1864.
In: Schriftenreihe des Instituts für Deutsche Geschichte, Universität Tel-Aviv 17