Etre une femme intellectuelle en Afrique: De la persistance des stereotypes culturels sexistes
In: Africa development: a quarterly journal of the Council for the Development of Social Science Research in Africa = Afrique et développement, Band 22, Heft 1, S. 65-78
ISSN: 0850-3907
Der Artikel behandelt die gesellschaftliche Stellung der Frauen unter besonderer Berücksichtigung der Situation der Akademikerinnen. Die Autorin beklagt die mangelnde Wertschätzung der Frauen und die Unterschätzung ihrer Fähigkeiten, wobei das aktuelle Rollenklischee überwiegend der Kolonialzeit entstamme. Diskriminierung tritt in allen gesellschaftlichen Bereichen auf, in Beruf, Rechtsprechung, Familie und Bildung. Die Benachteiligung beginnt schon bei den Mädchen, deren Schulbildung weniger Bedeutung beigemessen wird als der der Jungen. So weisen Frauen eine höhere Analphabetenquote auf als Männer und haben dadurch schlechtere Berufsmöglichkeiten, was sie in materielle Abhängigkeit vom Mann versetzt. In weiterführende Schulen gehen nur wenige Mädchen, an der Universität sind sie lediglich eine kleine Minderheit, die gegen Vorurteile zu kämpfen hat. Akademikerinnen schließlich gelten als anmaßend und rebellisch; sie fallen buchstäblich aus der Rolle in einer Gesellschaft, in der ihr Status immer noch über das Ehefrau- und Muttersein definiert wird. Die meisten akademischen Frauen bemühen sich, die traditionellen Erwartungen zu erfüllen, da Alleinstehende ein schlechtes gesellschaftliches Ansehen haben. Als Verheiratete geben sie jedoch ihre Selbständigkeit häufig auf, da sie sich durch die Eheschließung zu Unterordnung und Gehorsam ihrem Ehemann gegenüber verpflichten. Um die Diskriminierung durch die geschlechtspezifische Arbeitsteilung und das Wertesystem zu überwinden, muß eine Aufklärungskampagne für die Gleichberechtigung der Geschlechter schon in der Schule beginnen. Die Hausarbeit sollte geteilt und Mädchen ein besserer Zugang zu Bildung und Beruf ermöglicht werden. (DÜI-Blm)