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Trotz überwiegender gegenseitiger Ablehnung verbessert sich das deutsch-polnische Verhältnis seit den 70er Jahren aus deutscher bzw. seit den 80er Jahren aus polnischer Sicht. Der Autor geht auf eine Inhaltsanalyse zurück, die an drei polnischen und sechs deutschen Geschichtslehrbüchern für die 8. Klassen der Grundschule vorgenommen wurde. Ferner liegen eine Befragung zugrunde, die die Universität Warschau 1994 unter 900 15-16jährigen Achtklässlern aus Warschau und einer Kleinstadt Mittelpolens durchgeführt hat sowie nicht näher bezeichnete Befragungen aus der Bundesrepublik Deutschland seit 1960 bzw. ab 1990 rückblickend aus Ostdeutschland. Im Deutschland-Bild der polnischen Jugend wird das Gefühl einer historisch überlieferten Bedrohung deutlich. Das Polen-Bild der westdeutschen Jugend ist eher distanziert, das der ostdeutschen eher ablehnend. Während in deutschen Schulbüchern Polen vor allem hinsichtlich der Umsiedlungsfrage behandelt wird, erscheint in polnischen Schulbüchern Deutschland vor dem Hintergund des Krieges und der deutschen Okkupationspolitik. Die Grenzfrage und die Umsiedlung der Deutschen wird in polnischen Schulbüchern konventionell und in einer umfassenderen Perspektive dargestellt, während in deutschen Schulbüchern anhand von Quellentexten stärker an die Emotionen appelliert wird. Auf beiden Seiten zeigt sich in den Schulbüchern nur ein schwaches Bemühen um Ausgleich. (prf)