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Ein im Jahre 1994 von dem litauischen Regisseur Saulius Berzinis gedrehter Film über den Holocaust im von den Nazis besetzten Litauen (1941-1944) hat erneut die Frage aufgeworfen, in welchem Ausmaß Litauer an der Ermordung ihrer jüdischen Nachbarn beteiligt waren. Viele Überlebende des Holocaust und deren Familien sind überzeugt, daß die Mehrheit der litauischen Bevölkerung nicht bereit ist zuzugeben, daß ihre Landsleute mit den Nazi-Behörden bei der Ermordung von Juden kollaboriert haben. Viele Litauer beschuldigen demgegenüber die Juden der aktiven Kollaboration mit den sowjetischen Okkupationskräften. Sowohl auf Regierungsseite als auch von seiten Intellektueller gibt es jedoch Versuche, sich aus der Verstrickung gegenseitiger Schuldzuweisungen zu lösen und die Vergangenheit unparteiisch und gründlich aufzuarbeiten. (BIOst-Mrk)

In dem Interview wird der Vorsitzende des litauischen Parlaments, Vytautas Landsbergis, zu wichtigen innen- und außenpolitischen Problemen des Landes befragt. Die Prioritäten Litauens in der Sicherheitspolitik und die Frage des Nato-Beitritts, das Verhältnis zu Polen und die eng damit verknüpfte Minderheitenfrage und die Beziehungen zu den Nachbarstaaten Lettland, Estland und Belarus sowie zum großen Nachbarn Rußland stehen dabei im Zentrum des Gesprächs. (BIOst-Mrk)