Osnovy nacional'noj politiki partii (1903-1924 gody)
In: Kommunist: teoretičeskij i političeskij žurnal Central'nogo Komiteta Kommunističeskoj Partii Sovetskogo Sojuza, Heft 14/1366, S. 97-102
ISSN: 0105-1725, 0131-1212
Dargestellt werden programmatische Zielsetzungen der bolschewistischen Partei in der Nationalitätenfrage in der Periode 1903 - 1924. Das Parteiprogramm von 1903 räumte allen Nationen das Recht auf Selbstbestimmung ein, wobei unter der Nation das Proletariat in jeder Nation zu verstehen war. Erst 1913 wurde das Selbstbestimmungsrecht als Recht der Nationen auf die politische Selbstbestimmung bis zur Gründung eines eigenständigen Staates definiert. Nach der Oktoberrevolution sprach Lenin von der Gründung einer "freien Union der freien Nationen". Auch das neue auf dem VIII. Parteitag angenommene Parteiprogramm enthielt die Leninsche Formulierung über das Recht der Nationen auf die Selbstbestimmung. Die Stalinsche Position gegenüber der Unabhängigkeit der nationalen Republiken stand im krassen Gegensatz zu Lenins Auffasungen. Die Interessen des Proletariats standen über den Interessen der Nationen. Sein Kurs auf die Zentralisierung zur Konzentration der Macht entzog den Republiken die Souveränitätsrechte. (BIOst-Ldg)