Migration und Gesundheit: Schwerpunktbericht der Gesundheitsberichterstattung des Bundes
In: Gesundheitsberichterstattung des Bundes
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Demographic change, new health threats and inequalities in health and healthcare provision in and between European Union (EU) member states pose a great challenge to European health care systems. Not only for these reasons does it make sense to collect comparable European health data. Such information provides insights on the distribution of risk and protection factors, the prevalence of chronic diseases and the levels of care provided in the member states and supports the planning and implementation of (health) policy measures. Since 2013, in the context of the European Health Interview Survey (EHIS), all EU member states are obliged to collect data on the health status, the provision of healthcare, health determinants and socio-economic conditions of their populations. In Germany, the EHIS is integrated into health monitoring at the Robert Koch Institute (RKI). The RKI is thus Germany's interface to the European health monitoring presented here. European health monitoring relies on different indicator systems such as the European Core Health Indicators (ECHI), EU social indicators and the health indicators of the European Sustainable Development Strategy. These are based on administrative and survey data, which stem for example from the EHIS or the European Union Statistics on Income and Living Conditions (EU-SILC) survey. Comparative data analyses must take into account the differences between health care systems, socioeconomic conditions and the age structures of societies. Variances in the prevalence of allergies for example are also due to differences in the available diagnostic tools. Significant differences in the prevalence of hypertension in Europe (with a range of 20% for women and 17% for men) are also related to different levels of awareness of hypertension. Comparative analyses can support the planning of and provide information for policy measures, and enhance the sharing of experiences between EU member states. A forthcoming EU regulation aims to harmonise the content of and intervals between ...
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Der demografische Wandel, neue Gesundheitsbedrohungen, gesundheitliche und Versorgungsungleichheiten in und zwischen Staaten der Europäischen Union (EU) stellen die Gesundheitssysteme in Europa vor große Herausforderungen. Viele Gründe sprechen dafür, vergleichbare Gesundheitsdaten in Europa zu erheben: Sie geben Aufschluss über die Verteilung von Risiko- und Schutzfaktoren, Prävalenzen chronischer Erkrankungen und die Versorgungssituation in den Mitgliedstaaten und unterstützen dadurch die Planung und Umsetzung (gesundheits-) politischer Maßnahmen. Seit 2013 erheben alle EU-Mitgliedstaaten verpflichtend im Rahmen der Europäischen Gesundheitsumfrage (European Health Interview Survey, EHIS) Daten zum Gesundheitszustand, zur gesundheitlichen Versorgung, den Gesundheitsdeterminanten und zur sozioökonomischen Lage ihrer Bürgerinnen und Bürger. In Deutschland ist der EHIS Teil des Gesundheitsmonitorings des Robert Koch-Instituts (RKI). Das RKI bildet damit die Schnittstelle Deutschlands zu dem hier vorgestellten europäischen Gesundheitsmonitoring. Unterschiedliche Indikatorensysteme stützen das europäische Gesundheitsmonitoring. Zu ihnen zählen die Europäischen Kernindikatoren für Gesundheit (European Core Health Indicators, ECHI), die EU-Sozialindikatoren und die gesundheitsrelevanten Indikatoren der Europäischen Nachhaltigkeitsstrategie. Gespeist werden sie aus Routine- und Befragungsdaten, u.a. dem EHIS oder der EU-Umfrage zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC). Unterschiedliche Gesundheitssysteme, sozioökonomische Lagen oder Altersstrukturen müssen bei vergleichenden Auswertungen dieser Daten berücksichtigt werden. So sind Prävalenzunterschiede bei Allergien unter anderem auf die verfügbaren diagnostischen Maßnahmen zurückzuführen. Große Prävalenzunterschiede des Bluthochdrucks in Europa (20 Prozentpunkte bei Frauen, 17 Prozentpunkte bei Männern) hängen u.a. mit dem Bekanntheitsgrad der Hypertonie zusammen. Die Ergebnisse vergleichender Auswertungen können der Planung politischer Maßnahmen sowie dem ...
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In: Journal of health monitoring, Band 6, Heft 3, S. 3-27
ISSN: 2511-2708
Dieser Beitrag betrachtet auf Basis der bundesweiten Befragungsstudie Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA 2019/2020-EHIS), die zwischen April 2019 und September 2020 durchgeführt wurde, ausgewählte Indikatoren der gesundheitlichen Lage der erwachsenen Bevölkerung ab 18 Jahren (n = 22.708). Dazu zählen Indikatoren zum selbsteingeschätzten Gesundheitszustand, zur depressiven Symptomatik sowie zu körperlichen chronischen Krankheiten und Beschwerden. Im jungen Erwachsenenalter (18 – 44 Jahre) berichten über 80 % eine gute oder sehr gute subjektive Gesundheit. In dieser Lebensphase liegen die meisten chronischen Krankheiten und Beschwerden selten vor, jedoch treten häufig Allergien sowie nicht selten Asthma bronchiale und eine depressive Symptomatik auf. Ab dem mittleren Erwachsenenalter (ab 45 Jahren) zeigt sich ein schrittweiser Prävalenzanstieg chronischer Erkrankungen wie Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen und Arthrose bis in das hohe Erwachsenenalter. Über 60 % der älteren Erwachsenen (ab 65 Jahren) geben eine chronische Krankheit oder ein lang andauerndes gesundheitliches Problem an, nur noch die Hälfte berichtet eine gute oder sehr gute subjektive Gesundheit. Allergien und depressive Symptome sind in dieser Lebensphase rückläufig. Bei einigen Krankheiten zeigen sich zudem Unterschiede nach Geschlecht und Bildung. Der Beitrag belegt die hohe Public-Health-Relevanz altersassoziierter körperlicher chronischer Erkrankungen und gesundheitsbedingter Einschränkungen im Alltag in einer Gesellschaft des demografischen Wandels, aber auch den Versorgungsbedarf einiger Gesundheitsprobleme bereits im jungen Erwachsenenalter.
In: Journal of health monitoring, Band 6, Heft 3, S. 3-25
ISSN: 2511-2708
In this article, we examine selected health indicators for the adult population aged 18 years and older in Germany (n=22,708) from the German Health Update (GEDA 2019/2020-EHIS) conducted between April 2019 and September 2020. These indicators include those of self-assessed health and depressive symptoms as well as chronic physical diseases and conditions. In young adulthood (18 to 44 years), over 80% of participants report good or very good subjective health. During this phase of life, most chronic diseases and conditions are rare, although allergies are frequent, and bronchial asthma and depressive symptoms are not uncommon. From mid adulthood (45 years and older), there is a gradual increase in the prevalence of chronic diseases such as cardiovascular disease, diabetes, chronic obstructive pulmonary disease and osteoarthritis. Over 60% of older adults (65 years and older) report a chronic disease or long-term health problem, while only half continue to report good or very good subjective health. During this stage of life, allergies and depressive symptoms become less prevalent. For some diseases, there are also differences according to gender and level of education. This article demonstrates the high public health relevance of age-associated chronic physical diseases and health related limitations in everyday life in an ageing society as well as the need to provide care for certain health conditions already in young adulthood.
In: Journal of health monitoring, Band 6, Heft S1, S. 1-17
ISSN: 2511-2708
Das Coronavirus SARS-CoV-2 hat sich in kurzer Zeit bundesweit ausgebreitet. In den Meldedaten der Gesundheitsämter zu laborbestätigten Infektionsfällen ist von einer Untererfassung des Infektionsgeschehens auszugehen, da Infektionen häufig unentdeckt bleiben, zum Beispiel weil sie symptomarm verlaufen. In seroepidemiologischen Studien kann der Bevölkerungsanteil mit durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion (Seroprävalenz) wie auch der Umfang unentdeckter Infektionen abgeschätzt werden. In der Studie CORONA-MONITORING bundesweit (RKI-SOEP-Studie) werden Bioproben und Befragungsdaten in einer deutschlandweiten Bevölkerungsstichprobe des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) erhoben. Den Teilnehmenden werden Materialien zur selbstständigen Gewinnung einer Trockenblutprobe aus Kapillarblut des Fingers und einer Abstrichprobe aus Mund und Nase sowie ein Fragebogen postalisch zugesendet. Die zurückgesendeten Proben werden auf SARS-CoV-2-IgG-Antikörper und SARS-CoV-2-RNA zur Identifikation einer durchgemachten oder aktuellen Infektion untersucht. Die eingesetzten Methoden ermöglichen es, auch solche SARS-CoV-2-Infektionen zu erkennen, die bislang unentdeckt blieben. Durch die Verknüpfung mit bereits vorhandenen SOEP-Daten hat die Studie das Potenzial, auch soziale und gesundheitsbezogene Unterschiede im Infektionsstatus zu untersuchen. So kann die Studie zu einem verbesserten Verständnis des Ausmaßes der Epidemie in Deutschland wie auch zur Identifikation von Zielgruppen für den Infektionsschutz beitragen.