Gesetzliche Krankenversicherung im EG-Binnenmarkt
In: Soziale Sicherung im EG-Binnenmarkt: Aufgaben und Probleme aus deutscher Sicht, S. 105-122
Ausgehend davon, daß im Zusammenhang mit der Einführung des EG-Binnenmarktes 1992 viele Probleme gerade im sozialen Bereich noch im Ungewissen liegen, werden in dem Beitrag die Folgen des Binnenmarktes für die gesetzliche Krankenversicherung betrachtet. Aufgrund der Tatsache, daß in den EG-Staaten verschiedene gesetzliche Krankenversicherungssysteme bestehen, die nicht aufeinander abgestimmt sind, kommt eine Harmonisierung vorläufig nicht in Frage. Langfristig erscheint es sinnvoll, eine schrittweise Konvergenz der nationalen Krankenversicherungssysteme anzustreben. Für eine sachgerechte Koordinierung ist es notwendig, sich Klarheit über die gegenwärtige Situation und die Probleme zu verschaffen. Dabei geht es vor allem um Leistungsansprüche und Kostenerstattung durch den zuständigen Träger für Leistungsaushilfe im anderen Staat sowie um Probleme an der Grenze. Es wird die Praxis diskutiert, die Sozialversicherung im Heimatstaat auch bei der Arbeit in einem anderen EG-Staat aufrecht zu erhalten. Die Entwicklung der Niederlassungsfreiheit und der freien Ausübung der medizinischen Berufe wird beschrieben. Probleme der Arzneimittelmärkte werden angesprochen. Die Ausführungen zeigen, daß sich der EG-Binnenmarkt in einer breiten Palette von Handlungsfeldern auch auf die deutsche Krankenversicherung auswirken wird. (ICA)