In: Sport und Gesellschaft: Zeitschrift für Sportsoziologie, Sportphilosophie, Sportökonomie, Sportgeschichte = Sport and society, Band 12, Heft 3, S. 271-276
Der Beitrag widmet sich im Rahmen des Handbuchs zur Regierungsforschung der informellen Kommunikationskultur im Hinblick auf Netzwerke zwischen Spitzenakteuren der Politik und dem Journalismus. Nach einleitenden Anmerkungen zum Entstehen einer informellen Kommunikationskultur skizziert der Beitrag die Konsequenzen für die politische Kommunikation beim Wechsel von der Bonner zur Berliner Republik. Nach Überlegungen zum Verhältnis von Politikern und Journalisten nimmt der Beitrag eine Begriffsklärung vor und stellt Forschungsbefunde zur informellen Kommunikationskultur vor. Des Weiteren betrachtet der Beitrag die Funktionen der informellen Kommunikation aus der Sicht der Spitzenakteure sowie die Diskrepanzen in der informellen Kommunikationskultur. Als Fallbeispiel geht der Beitrag auf ein informelles Netzwerk in der Gesundheitspolitik ein. Der Beitrag endet mit einem Ausblick auf den weiteren Forschungsbedarf in diesem Bereich. (ICA2)
Im Mittelpunkt des Beitrags stehen zwei Problemkreise. Zum einen wird untersucht, durch welche Spezifika Europawahlparteitage gekennzeichnet sind. Hier werden insbesondere die Organisation und die Inszenierung der Parteitage betrachtet. Der zweite Problemkreis lenkt den Blick auf die mediale Vermittlung und fragt, wie Europawahlparteitage von den Medien wahrgenommen werden, hier exemplarisch analysiert für Bündnis 90/Die Grünen und für Die Linke. Generell, so der Ausgangspunkt der Untersuchung, bemühen sich die Parteien, auf Parteitagen Handlungsfähigkeit zu demonstrieren. Europaparteitage werden jedoch nicht in gleichem Maße inszeniert. Europawahlparteitage deutscher Parteien erinnern eher an Veranstaltungen aus den 1970er Jahren und laufen Gefahr, in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Diese Wahrnehmung kann nicht zuletzt darauf zurückgeführt werden, dass bei Europawahlparteitagen vergleichsweise geringe personelle und finanzielle Ressourcen eingesetzt werden. (ICE2)
Der Autor diskutiert einige Befunde und Prognosen zum Politainment in der Bundesrepublik Deutschland und verdeutlicht die Tatsache, dass die politische Kultur zunehmend vom Zusammenspiel zwischen Politik und Unterhaltung geprägt wird, anhand von ausgewählten Fernsehauftritten des FDP-Politikers Guido Westerwelle. Dessen Besuch bei der Sendung "Zimmer frei" (WDR) im Februar 1998 lässt zum Beispiel die Tendenz zur Personalisierung der Politikvermittlung besonders anschaulich erkennen und markiert den Beginn seines Einstiegs in die Unterhaltungsformate. Auch Westerwelles Auftritt in der Sendung "TV total" verdient besondere Beachtung, da sich der Politiker hier - im Gegensatz zu Gerhard Schröder - auf ein Comedy-Format einließ, das auf reinen Klamauk setzt. Eine Analyse des Fernsehauftritts in der "Harald Schmidt Show" während des Bundestagswahlkampfs 2002 zeigt schließlich, dass Guido Westerwelle die Grenzen der Boulevardisierung selbst gezogen und sich damit gleichzeitig in der "Spaßfalle" verfangen hat. (ICI2)
"Der Beitrag beschreibt die neuen Herausforderungen im Umgang mit dem Rechtsextremismus in der Bundesrepublik. Vor diesem Hintergrund leitet sich die Forderung ab, das Themenfeld Rechtsextremismus nicht totzuschweigen, sondern die Trias von Erscheinungsformen, Ursachen und Gegenmaßnahmen als einen zwingenden Zusammenhang zu betrachten; sinnvoll wären außerdem kontinuierliche Medienanalysen. Das Resümee lautet: Monokausale Erklärungen sind unzulässig, vereinfachende Schuldzuweisungen ebenso. Auch wenn das Bündnis von DVU und NPD zerbrechlich erscheint, sollten Wissenschaftler. Politiker und Medienvertreter ihre Aufgabe darin sehen, eine gesellschaftliche Diskussion über die Hintergründe und Gegenstrategien des Rechtsextremismus voranzutreiben." (Autorenreferat)