Eine unentfaltete Kontroverse: gab und gibt es auch in der Moderne Notwehrsituationen für Staaten und Gesellschaften?
In: Deutsche Kontroversen: Festschrift für Eckhard Jesse, S. 223-234
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In: Deutsche Kontroversen: Festschrift für Eckhard Jesse, S. 223-234
An exploration of the history of the totalitarian approach maintains that the three main theoretical explanations are political science-structural, socioreligious, & historical-genetic. A brief discussion of less-noted understandings is followed by clarifications of the main versions, noting that ideologically justified annihilation is a common feature of all three. The political science-structural approach, also called "classic theory," focuses on characteristics that distinguish "totalitarian" from "free" states. It places communist & fascist states on the same side, & fails to address the possibility of a historical link between the totalitarian system & the Western constitutional state. The lesser-known socioreligious version looks at the possibility of strong forces of enthusiasm in totalitarian movements that created the will to annihilate, suggesting these forces may have grown out of elements of the liberal system. The author's four-part "history of modern ideologies" is drawn on to argue for the greater usefulness of the historical-genetic explanation, maintaining that it fills a gap in the scholarly literature. Critiques of the historical-genetic approach are acknowledge & rebutted. J. Lindroth
In: Europäische Integration und deutsche Frage, S. 25-42
Um das Problem Europa und die deutsche Frage in historischer Perspektive zu untersuchen, wird in dem Beitrag davon ausgegangen, daß der macht- und staatspolitische Aspekt der deutschen Frage von fundamentaler, aber nicht von exklusiver Bedeutung ist. Die Aussagen darüber werden in den Kontext einer ideologischen Konzeption gestellt. Es wird gezeigt, daß die jeweiligen Konstellationen, in denen von der deutschen Frage gesprochen wird, von Überlegungen oder Präferenzen ideologischer Natur mitbestimmt werden. Als nicht sinnvoll wird angesehen, in der Errichtung des Bismarck-Reiches den notwendigen Anfang allen Unheils und in dessen Stellung eine unerträgliche Bedrohung des Zusammenlebens der europäischen Nationen zu sehen. Der historische Bogen wird bis in die Zeit nach 1945 gespannt, wobei die Teilung Deutschlands nicht als Strafe bezeichnet wird, sondern als ein unbeabsichtigtes, wenngleich naheliegendes Resultat eines durch grundlegende ideologische Differenzen verschärften Machtgegensatzes. (KW)
In: Konsens und Konflikt: 35 Jahre Grundgesetz ; Vorträge und Diskussionen einer Veranstaltung der Freien Universität Berlin vom 6. bis 8. Dezember 1984, S. 68-74
Der Aufsatz skizziert Konsens und Konflikt in der innenpolitischen Auseinandersetzung um die grundlegenden Fragestellungen der außenpolitischen Praxis der Bundesrepublik Deutschland nach dem 2. Weltkrieg. Die zentrale These besagt, daß Außen- und Innenpolitik in der Bundesrepublik auf Grund des verlorenen Krieges und der Teilung des Landes immer in sehr viel stärkerem Maße miteinander verwoben waren, als dies in den anderen westlichen Demokratien der Fall ist. Als eigenartig widersprüchlich und letztlich nur aus der globalen West-Ost-Konfrontation erklärbar wird die Tatsache dargestellt, daß gerade die Entscheidungen, die den Pazifismus, Antifaschismus und Nationalismus(Wiedervereinigungsstreben) der Nachkriegsstimmung in der Bundesrepublik am deutlichsten negativ tangierten - wie die Westintegration und die Wiederbewaffnung - auf einem breiten, zumindest im parlamentarischen Raum übergreifenden "Totalkonsenus" fußen. Dieser wird aus der allgemeinen Anerkennung der Tatsache heraus begründet, daß in dem neu entstandenen Weltstaatensystem für ein einheitliches Deutschland auf absehbare Zeit kein Platz sei. (MB)
In: Sozialismus vor Marx, S. 19-24
Der Begriff "vormarxistischer Sozialismus" wird nach Noltes Aussagen dem gemeinten Gegenstand ebensowenig gerecht wie der Begriff des "utopischen Sozialismus". Auch der von formalen und versteckten Implikationen scheinbar freie Begriff des "Frühsozialismus" bereite Schwierigkeiten, weil es ja dann auch einen Begriff des "Spätsozialismus" geben müßte. Nolte gibt einen Überblick über die verschiedenen Sozialismus-Begriffe und verweist auf die Wichtigkeit der Begriffe "Kommunalsozialismus" und "Staatssozialismus". Er plädiert für eine Thematisierung dieser beiden Begriffe, anstelle der Behandlung des "vormarxistischen", "utopischen" oder "frühen" Marxismus. Marx habe den essentiellen Gegensatz zwischen Kommunal- und Staatssozialismus nicht aufgelöst, sondern nur überspielt. (KA)
In: Faschismus als soziale Bewegung: Deutschland und Italien im Vergleich, S. 183-203
Eine gängige These ist, daß kapitalistische Großindustrielle den Aufstieg des Faschismus förderten. An diesem Geschichtsbild nimmt der Autor einige wesentliche Korrekturen vor, indem er die Rolle der Großindustriellen während des Aufstiegs der italienischen faschistischen Bewegung untersucht. Die genauere Betrachtung zeigt deutlich die Bemühungen Industrieller, Distanz zu halten bzw. eine eigenartige Doppeldeutigkeit im Verhältnis der "herrschenden Klasse" der Privatindustriellen zu der neuen Partei. Allgemein gesehen sowie auch mit Blick auf den Nationalsozialismus in Deutschland läßt sich die theoretische Verbindung Kapitalismus-Faschismus nicht aufrechterhalten. Vieles spricht dafür, im Faschismus eine Art bzw. Form des "Sozialismus" zu sehen. (NG)