Aufmerksamkeits-Märkte: Anerkennung und Aufmerksamkeit in der Mediengesellschaft
In: Berliner Debatte Initial: sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Band 19, Heft 1/2, S. 144-154
ISSN: 0863-4564
Die Aufmerksamkeit, die in ökonomischen Tauschsituationen zwischen Attraktoren und Spendern, Produzenten und Konsumenten als Medium fungiert, hat stets eine soziale und historische Dimension, die mit der Gesellschaftsstruktur, dem politischen System und dem Mediensystem verknüpft ist. Unter den modernen Bedingungen konkurrierender Massenmedien stellt Aufmerksamkeit jedoch eine entscheidende knappe Ressource dar, wie die Autorin in ihrem Beitrag zeigt. Der Kampf um Aufmerksamkeit ist nach ihrer These zu einer modernen Form des Kampfes um Anerkennung geworden. Dabei ist ein Aufmerksamkeits-Markt entstanden, auf dem die Menschen als Käufer und Verkäufer agieren und den eigenen Wert beziffern. Die Autorin verdeutlicht dies unter anderem am Beispiel der Medieninszenierungen des ehemaligen FDP-Vorsitzenden Jürgen Möllemann und diskutiert die Ziele eines Aufmerksamkeits-Managements in der Politik. (ICI)