Verlorene Jahre
Die Aufzeichnungen des aus Schleswig-Holstein stammenden Autors setzen sich mit Krieg und Gefangenschaft auseinander. Sie wurden erst nach seinem Tod 1997 von seiner Witwe veröffentlicht. Um Arbeitsdienst und Partei zu entgehen hatte J. v. Nordheim sich freiwillig zur Wehrmacht gemeldet. Nach Russlandfeldzug und Belagerung von Bromberg kam er in russische Kriegsgefangenschaft. Diese Erlebnisse schrieb er sich 1996 von der Seele, indem er seine traumatischen Erinnerungen mit Reflexionen und Analysen des Geschehens verband. Er spricht von sich in der Dritten Person und versucht durch diese distanzierende Berichtsform, das subjektive Erleben zu objektivieren. So entsteht bei aller autobiographischer Verflochtenheit ein eindringliches Zeitdokument, das auch jüngeren Lesern empfohlen werden kann. (I. Hanewald)