Staat ohne Kirche?: Überlegungen zur Entkirchlichung der evangelischen Bevölkerung im Staatsgebiet der DDR
In: Christen, Staat und Gesellschaft in der DDR, S. 23-43
Der Autor versucht im vorliegenden Beitrag den Vergleich zwischen nationalsozialistischer und realsozialistischer Zeit mit einem Seitenblick auf die Religionspolitik und religiöse Bindung in der UdSSR zu kombinieren. Auf diesem Wege gelingt es, die insgesamt dramatischen, jedoch schubweise und regional unterschiedlich verlaufenden Entkirchlichungsprozesse in der DDR als Ergebnis einer "diktaturstaatlichen Doppelschädigung" erklären. Kombiniert man kirchenhistorische, generationsgeschichtliche und religionssoziologische Sichtweisen, so ergibt sich eine Entkirchlichungsphase von 1933 bis 1958, die zur grundsätzlichen Infragestellung der herkömmlichen Epochengliederungen zwingt. (ICE)