Measuring distributional effects of fiscal reforms
In: Finanzwissenschaftliche Diskussionsbeiträge 06-9
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In: Finanzwissenschaftliche Diskussionsbeiträge 06-9
Im Rahmen der Diskussion um die finanzielle Förderung von Familien in Deutschland spielen zurzeit auch Vorschläge zur Reform der Familienbesteuerung eine Rolle. Dabei zeigt sich thematisch ein breites Spektrum. Es reicht von Erhöhungen des Kindergelds und Anpassungen des Kinderfreibetrags in der Einkommensteuer, über eine Zusammenlegung des Kinderzuschlags mit dem Kindergeld, bis hin zu erheblichen Einschränkungen beim Ehegattensplitting. Die Parteien haben im Bundestagswahlkampf teils weitreichende Reformen in diese Richtungen ins Feld geworfen und genießen dabei breite Unterstützung relevanter wirtschaftspolitischer Interessensvertreter. Wissenschaftler und Fachleute hingegen stehen den Vorhaben angesichts hoher Kosten und geringem Nutzen für wesentliche familienpolitische Ziele zumeist kritisch gegenüber.
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This dissertation contributes to the ongoing discussions about the relevance of income taxation in the context of asset accumulation. On the one hand, income uncertainty is emphasized as a relevant factor of influence in the intertemporal consumption decision. On the other hand, the differential treatment of capital and labor income in German income tax law is identified as an additional influential parameter in the consumption-savings decision of private households, as well as in the subsequent decision of how to allocate a given level of savings to a portfolio of various assets. There is substantial empirical literature that, while certainly not providing unambiguous support, generally finds that taxation plays a considerable role in the consumption- savings decision of private households, as well as their decision of which assets to buy and of how to structure the composition of their savings. However, there is not much empirical evidence yet regarding the welfare effects of capital income taxation. Differential taxation of labor income and capital income can on the one hand have non-negligible effects on the intertemporal consumption allocation of private households if relative asset prices are distorted. On the other hand, significant welfare costs can arise if assets are taxed at heterogeneous rates, so that households may suffer utility losses from altering their allocation of savings to a portfolio of assets. The central research question that is subject to analysis in this dissertation is whether and how tax-induced distortions in after-tax returns to assets, as well as to compound savings, affect households' consumption- savings decision as well as asset demand. Empirical analyses of the effects of differential income taxation on these sequential demand decisions are conducted, using various micro data sets on income and savings of private households in Germany. In addition, distributional and welfare effects related to asset demand that result from a major tax reform are evaluated. The methodology of ...
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In: DIW Berlin Discussion Paper No. 1083
SSRN
Working paper
In: DIW-Wochenbericht: Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Band 80, Heft 36, S. 12-18
ISSN: 1860-8787
World Affairs Online
Die CDU/CSU schlägt in ihrem Wahlprogramm unter dem Stichwort Familiensplitting vor, das Kindergeld um 35 Euro pro Monat zu erhöhen und den Kinderfreibetrag auf die Höhe des Grundfreibetrags für Erwachsene anzuheben. Dies würde nach Berechnung des DIW Berlin Familien mit Kindern durchschnittlich um rund 700 Euro pro Jahr entlasten. Die Entlastung steigt mit dem Einkommen. Im untersten Zehntel (Dezil) der Einkommensverteilung beträgt die durchschnittliche Entlastung der Familien knapp 300 Euro pro Jahr, während sie im obersten Zehntel rund 840 Euro ausmacht. Familien mit geringen Einkommen werden also unterdurchschnittlich entlastet. Insgesamt kostet die Reform mehr als sieben Milliarden Euro pro Jahr. Im Zusammenhang mit der Familienbesteuerung wird häufig das französische Familiensplitting als Vorbild genannt. In dieser Studie werden der deutsche Familienleistungsausgleich sowie der Reformvorschlag der Union als Varianten eines Familienrealsplittings in Art und Wirkung mit dem tariflichen Familiensplitting in Frankreich verglichen. Es zeigt sich, dass schon das bestehende deutsche Modell in weiten Teilen großzügiger ist als das französische. Die finanziellen Vorteile für deutsche Familien würden sich bei Umsetzung der Unionspläne vergrößern. Generell haben alle Splittingmodelle den gravierenden Nachteil, dass sie dem familienpolitischen Ziel der Vereinbarkeit von Beruf und Familie entgegenwirken. Angesichts der hohen fiskalischen Kosten des Unionsvorschlags sollte deswegen in Erwägung gezogen werden, die Mittel eher in Maßnahmen zu investieren, die einen solchen Zielkonflikt nicht aufweisen, wie zum Beispiel den Ausbau qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung. ; As part of their election manifesto, under the heading 'family income splitting', the German Christian Democratic Union/Christian Social Union of Bavaria (CDU/CSU) has proposed increasing child benefits by 35 euros per month and raising the tax-free allowance for dependent children to the same level as the basic personal tax exemption for adults. According to calculations by DIW Berlin, if this proposal were to be implemented, families with children would be around 700 euros a year better off, on average. The higher the family's income, the more tax relief they would receive. Families in the lowest income decile only stand to gain an average of just under 300 euros per year, while those in the upper decile will be approximately 840 euros per year better off. Consequently, tax relief for low-income families is below average and yet, the total cost of the reform is more than seven billion euros per annum. In the context of family taxation, the French family income splitting system is frequently cited as a model. The present study outlines the German family allowance system and also the reform proposed by the CDU/CSU as examples of 'real' family income splitting (Familienrealsplitting) and compares them, in terms of their structure and impact, with the French system of 'notional' family income splitting (tarifliches Familiensplitting). The analysis reveals that the current German model is already, to a great extent, more generous than the French one. Should they be implemented, the CDU/CSU plans would further increase the financial benefits already provided to German families under the current system. However, it is generally the case that all income splitting models have the serious disadvantage of undermining the important family policy goal of enabling a reconciliation of work and family life. Given the high fiscal costs of the CDU/CSU proposal, serious consideration should be given to investing the additional funds in other family policy measures that do not present conflicts of interest, such as expanding high-quality child care options, for example.
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Wie reagieren private Haushalte auf eine Veränderung der Verbraucherpreise oder des Zinsniveaus? Reduzieren sie gegenwärtigen Konsum und sparen stattdessen für die Zukunft, wenn Preise oder Zinssätze steigen? Oder lassen sie ihren einmal gewählten Konsumpfad unverändert? Nur wer die Antworten auf diese Fragen kennt, kann steuer- und sozialpolitische Reformen wie die Einführung einer Abgeltungsteuer, verbesserte steuerliche Abzugsmöglichkeiten von Altersvorsorgeleistungen oder Änderungen der Mehrwertsteuersätze richtig planen und ihre Wirkung prognostizieren. Die vorliegende Untersuchung analysiert das Sparverhalten privater Haushalte in Deutschland und zeigt, dass diese ihr Konsum-Spar- Verhalten zumindest kurzfristig kaum verändern, selbst wenn Schwankungen im Preis- oder Zinsniveau dafür monetäre Anreize bieten.
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In: DIW-Wochenbericht, Band 76, Heft 36, S. 614-621
"Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung der privaten Altersvorsorge gewinnt die private Vermögensbildung im Lebenszyklus in Deutschland seit einigen Jahren auch an wirtschaftspolitischer Relevanz. Eine neue Studie des DIW Berlin zeigt erhebliche Unterschiede in den Vermögensstrukturen zwischen den alten und neuen Bundesländern. Ostdeutsche Haushalte halten einen deutlich geringeren Anteil ihres Vermögens in Immobilien und einen wesentlich höheren Anteil in Finanzwerten als Haushalte in Westdeutschland. Die Alterseffekte auf die Vermögensstruktur unterscheiden sich sehr stark zwischen ärmeren und reicheren Haushalten, insbesondere in Ostdeutschland. Dort bildet ein durchschnittlich vermögender Haushalt unabhängig vom Alter kaum Immobilienvermögen. Eine zunehmende Eigentümerquote bei den Jüngeren in Ostdeutschland lässt jedoch eine verstärkte Bildung von Immobilienvermögen auch im Zuge der Ausweitung der Förderung des Immobilienbesitzes für die zusätzliche Alterssicherung ('Wohn-Riester') erwarten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung der privaten Altersvorsorge gewinnt die private Vermögensbildung im Lebenszyklus in Deutschland seit einigen Jahren auch an wirtschaftspolitischer Relevanz. Eine neue Studie des DIW Berlin zeigt erhebliche Unterschiede in den Vermögensstrukturen zwischen den alten und neuen Bundesländern. Ostdeutsche Haushalte halten einen deutlich geringeren Anteil ihres Vermögens in Immobilien und einen wesentlich höheren Anteil in Finanzwerten als Haushalte in Westdeutschland. Die Alterseffekte auf die Vermögensstruktur unterscheiden sich sehr stark zwischen ärmeren und reicheren Haushalten, insbesondere in Ostdeutschland. Dort bildet ein durchschnittlich vermögender Haushalt unabhängig vom Alter kaum Immobilienvermögen. Eine zunehmende Eigentümerquote bei den Jüngeren in Ostdeutschland lässt jedoch eine verstärkte Bildung von Immobilienvermögen auch im Zuge der Ausweitung der Förderung des Immobilienbesitzes für die zusätzliche Alterssicherung ("Wohn-Riester") erwarten.
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The purpose of this paper is to provide an overview of how to analyse the distributional effects of fiscal reforms. Thereby, distributional effects shall be differentiated by four subconcepts, i.e. 1.) the traditional concept of inequality, 2.) the rather novel concept of polarisation, 3.) the concept of progression in taxation, and 4.) the concepts of income poverty and richness. The concept of inequality and the concept of income poverty are the by far most widely applied concepts in empirical analyses, probably since they appear to be the most transparent ones in their structure as well as the most controversial ones in political affairs. However, the concepts of richness, polarisation and progression in taxation shall additionally be subject of this analysis, since they appear to be useful devices on the course of analysing cause and effect of the other two concepts.
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In: International economics and economic policy, Band 12, Heft 2, S. 163-173
ISSN: 1612-4812
This paper documents the integration of microsimulation tools for direct taxation, indirect taxation, and social benefits in the context of the European tax and benefit simulator, EUROMOD. Integration has been developed parallely for the two countries, Belgium and Germany. The paper at hand documents the process and presents simulation results for the case of Germany. An integrated data base underlying EUROMOD that contains household-level information on income and consumption is generated. Consumption micro data from the 2008 cross section of the household budget survey for Germany is used to impute information on spending for durable and non-durable commodities into EU-SILC data, applying regression-based imputation techniques. Engel curves are estimated at the household level for total non-durable spending, expenditures on durable goods, as well as non-durable expenditure share equations. Distributional plots evaluate the goodness of fit of the imputations. As a result, status quo tax legislation is simulated in EUROMOD on imputed household spending, and incidence analysis of baseline VAT is undertaken. Finally, several arbitrary policy reforms implementing VAT rate uniformity are analysed with respect to their distributional impact.
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Im Vorfeld der Bundestagswahl haben die Parteien ihre Pläne zum Einkommensteuertarif und zur Besteuerung der Kapitaleinkünfte vorgelegt. Während die Regierungsparteien Entlastungen im mittleren und höheren Einkommensbereich über einen Abbau der kalten Progression vorschlagen, wollen die Oppositionsparteien die Steuersätze für Besserverdienende anheben. Die Vorschläge von SPD und Bündnis 90/Die Grünen könnten bis zu acht Milliarden Euro Steuermehreinnahmen pro Jahr erzielen. Allerdings könnten Anpassungsreaktionen der Steuerpflichtigen das Mehraufkommen spürbar mindern. Hingegen dürfte der von der Bundesregierung geplante Abbau der kalten Progression knapp vier Milliarden Euro kosten. Die breite Entlastung der Mittelschicht, die Die Linke plant, würde trotz der ebenfalls vorgeschlagenen erheblichen Anhebung der Spitzensteuersätze zu Mindereinnahmen von über 20 Milliarden Euro führen. Entlastungen im unteren Einkommensbereich und eine Anhebung der Steuern für hohe Einkommen sowie auf Kapitalerträge führen zu einer progressiveren Besteuerung und somit zu einer leichten Umverteilung von Hochverdienern hin zu Niedrigverdienern. Die hier untersuchten Vorschläge der Oppositionsparteien zum Einkommensteuertarif und zur Kapitalertragsbesteuerung würden aber nur die einkommensstärksten fünf Prozent aller Haushalte in nennenswertem Umfang zusätzlich belasten. ; The German political parties presented their plans for income tax rates and taxation of capital income in the run up to the parliamentary election. While the government parties are proposing tax breaks for the medium and higher income brackets by reducing the effects of bracket creep, the opposition parties want to raise the tax rates for higher earners. Proposals by the SPD (Germany's Social Democratic Party) and Bündnis 90/Die Grünen (the Green Party) could generate up to eight billion euros in tax revenues per year, but adjustments by taxpayers could reduce the volume noticeably. In contrast, the German government's planned reduction of bracket creep is likely to cost around four billion euros. The broad tax relief planned for the middle class by Die Linke (The Left Party) would lead to a fall in tax revenues of more than 20 billion euros, despite a large increase proposed for the top rate of tax. Tax breaks in the lower income bracket and an increase in taxes for higher incomes and on capital gains would lead to more progressive taxation and thus to a slight redistribution from high earners to low earners. The proposals examined here for income tax rates and capital gains tax made by the opposition parties would only create an appreciable, additional burden for households in the top five percent income bracket.
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In: DIW-Wochenbericht, Band 80, Heft 30, S. 3-12
"Im Vorfeld der Bundestagswahl haben die Parteien ihre Pläne zum Einkommensteuertarif und zur Besteuerung der Kapitaleinkünfte vorgelegt. Während die Regierungsparteien Entlastungen im mittleren und höheren Einkommensbereich über einen Abbau der kalten Progression vorschlagen, wollen die Oppositionsparteien die Steuersätze für Besserverdienende anheben. Die Vorschläge von SPD und Bündnis 90/Die Grünen könnten bis zu acht Milliarden Euro Steuermehreinnahmen pro Jahr erzielen. Allerdings könnten Anpassungsreaktionen der Steuerpflichtigen das Mehraufkommen spürbar mindern. Hingegen dürfte der von der Bundesregierung geplante Abbau der kalten Progression knapp vier Milliarden Euro kosten. Die breite Entlastung der Mittelschicht, die Die Linke plant, würde trotz der ebenfalls vorgeschlagenen erheblichen Anhebung der Spitzensteuersätze zu Mindereinnahmen von über 20 Milliarden Euro führen. Entlastungen im unteren Einkommensbereich und eine Anhebung der Steuern für hohe Einkommen sowie auf Kapitalerträge führen zu einer progressiveren Besteuerung und somit zu einer leichten Umverteilung von Hochverdienern hin zu Niedrigverdienern. Die hier untersuchten Vorschläge der Oppositionsparteien zum Einkommensteuertarif und zur Kapitalertragsbesteuerung würden aber nur die einkommensstärksten fünf Prozent aller Haushalte in nennenswertem Umfang zusätzlich belasten." (Autorenreferat, IAB-Doku)