Aus dem Vorwort: Gegenstand dieser Untersuchung ist die Analyse der interdisziplinären Funktion der Soziologie innerhalb der grundlagenwissenschaftlichen Qualifizierung der künftigen Lehramtsstudierenden aller Lehrämter an Universitäten, Gesamthochschulen und Pädagogischen Hochschulen in den alten und neuen Bundesländern. Bisher wurde nicht auf breiter empirischer Basis untersucht, wie die Beteiligung der Soziologie an der Professionalisierung künftiger Lehrer inhaltlich ausgestaltet wurde und wie sie diese Funktion seit den achtziger Jahren erfüllen konnte.
Gegenstand der Untersuchung soll die Funktion der Soziologie innerhalb wirtschafts-, technik-, rechts-, geistes- und sozialwissenschaftlicher Studiengaenge an Universitaeten, Gesamthochschulen und Technischen Hochschulen in den alten Bundeslaendern mit dem Abschluss Diplom oder Staatsexamen sein. Dargestellt werden 1. Grundlagen der Untersuchung - Die Entwicklung der Soziologie als Lehrdisziplin - Curricularer Ansatz 2. Die Untersuchung - Bezuege zu Forschungsprojekten am Wissenschaftlichen Zentrum fuer Berufs- und Hochschulforschung - Anlage der Untersuchung und Auswahl der Studiengaenge - Ergebnisse der Dokumentenanalyse (Die Studienprofile - Analyse von Veranstaltungsverzeichnissen) 3. Zusammenfassung der Ergebnisse. (PHF/uebern.)
Es scheint zur "Lageeinschätzung" der meisten Experten der Hochschulforschung zu gehören, daß seit etwa zwei Jahrzehnten die Hochschulplanung als Steuerungsmittel der Hochschulentwicklung von einer Kombination von Rationalisierungsstrategien und Anreizmechanismen des Marktes - wie immer auch der Staat sich ihrer bedient - abgelöst worden ist. Im Beitrag werden einige Ursachen dafür benannt, daß Hochschulplanung "entthematisiert" ist und es wird skizziert, wie es zur Thematisierung alternativer Steuerungsverfahren kam. Darauf aufbauend wird geprüft, ob Rationalisierung und Marktanreize - von ihrer funktionalen Nützlichkeit abgesehen - geeignet sind, auf Dauer Hochschulplanung zu ersetzen. Abschließend wird darauf eingegangen, ob die Evaluation von Hochschulleistungen ausreichende Planungsgrundlagen liefern kann. Gliederung: 1. Zum Aufbau. - 2. Gründe für die Entthematisierung der Hochschulplanung. - 3. Gesellschaftliche Ursachen der Entthematisierung der Hochschulplanung. - 4. Verwaltung statt Planung. - 5. Effizienzverbesserung statt Planung: Die Empfehlungen des Wissenschaftsrates. - 6. Effizienzsteigerung durch Haushaltsmaßnahmen. - 7. Effizienzsteigerung durch Reorganisation der Hochschulselbstverwaltung. - 8. Effizienzsteigerung durch "Marktkonkurrenz". - 9. Effizienzsteigerung durch Evaluation der Lehre. - Exkurs: Lehrevaluation durch Studierende. - 10. Folgerungen. (HoF/Text übernommen).
In: IGW-Report über Wissenschaft und Technologie in den neuen Bundesländern sowie mittel- und osteuropäischen Ländern: Analysen, Berichte, Kommentare, Dokumente, Tagungshinweise, Band 1988, Heft 1, S. 105-110
In dem Beitrag wird über ein Symposium über Forschungstransfer und Qualifikation von Wissenschaftlern in unterschiedlichen Gesellschaftssystemen berichtet, an dem Wissenschaftler aus Polen und der BRD teilgenommen haben. Aufbauend auf den Ergebnissen von zwei vorangegangenen Konferenzen ging es in dem Symposium darum, an exemplarischen Fällen einzelner Forschungsdisziplinen bzw. Forschungsschwerpunkte sowie Produktions- und Dienstleistungsbereiche die Strukturen transparent zu machen, von denen die Funktionsfähigkeit des Leistungsaustausches zwischen Hochschulsystem und gesellschaftlichem Teilsystem abhängt. Die Ausgangssituation beider Länder wird skizziert, um dann auf dieser Grundlage die Steuerungsinstrumente für den Wissens- und Technologietransfer in der BRD und in Polen aufzuzeigen und miteinander zu vergleichen. Dabei werden die polnischen Differenzen über Intensivierung und Verbreitung des Wissens- und Technologietransfers aufgezeigt. Der Schwerpunkt der Diskussion bezüglich der BRD lag auf neueren Initiativen zur marktwirtschaftlichen Intensivierung des Wissenstransfers. In einem thesenartigen Resümee wird belegt, daß es für einen internationalen Vergleich der Funktionen gesellschaftlicher Institutionen nicht genügt, funktional äquivalente Strukturen und Strukturprobleme auszumachen, sondern daß dies aus der unterschiedlichen gesellschaftlichen Entwicklung zu interpretieren ist. (RW)