Das Anwendungshandbuch liefert eine Schritt-für-Schritt-Anleitung des Excel-basierten Bewertungswerkzeugs TRAFIS.NB. TRAFIS.NB ermöglicht die Nachhaltigkeitsbewertung von innovativen Infrastrukturlösungen. Es aktiviert lokal verfügbares Wissen und zeigt mögliche Stärken und Schwächen von Lösungsvarianten in den Dimensionen "Versorgungssicherheit", "Ressourcenschonung", "Wirtschaftlichkeit und Nutzerorientierung" auf. TRAFIS.NB kann für die Auswahl der bestgeeigneten Lösungsoption und die zielgerichtete Weiterentwicklung von Varianten genutzt werden. Nutzer*innen von TRAFIS.NB sind Betreiber*innen und Planer*innen von Infrastrukturen oder öffentliche Verwaltungen.
Verbreitung ist die Vervielfältigung und Durchsetzung (Etablierung) einer Innovation sowohl geografisch innerhalb eines bestimmten Gebietes als auch zwischen verschiedenen Akteuren. Wir unterscheiden vier ineinandergreifende Schritte der Verbreitung. Das Wachstum im Inneren geschieht lokal durch Verbreitung zwischen Akteuren und Konkretisierung der Lösungsoption bis hin zu einer quantitativen Vervielfältigung. Durch gegenseitiges Lernen kann die innovative Lösung weiterentwickelt und das Wachstum im Inneren unterstützt werden. In Nischen erprobte Lösungen werden von regionalen und überregionalen Akteuren aufgegriffen, in gleicher oder ähnlicher Form repliziert oder bei stark abweichenden Rahmenbedingungen übertragen (transferiert). In Summe steht am Ende eine überregionale Etablierung durch Vervielfältigung der Innovation. Diese Publikation beschreibt Verbreitungswege und Verbreitungsprozesse anhand von drei Beispielen auf lokaler und regionaler Ebene. Die Beispiele sind sehr unterschiedlich in Bezug auf den Gegenstand der Verbreitung, repräsentieren unterschiedliche Typen der Verbreitung. Sie zeigen, welche Arten von Hindernissen in konkreten Beispielen entstehen, wie diese gelöst werden und welche Faktoren die Verbreitung unterstützen.
Diese Handreichung soll Kommunen und Akteure auf kommunaler Ebene dabei unterstützen, zukunftsfähige und nachhaltige Konzepte für ihre Infrastrukturen zu finden. Infrastrukturen besitzen das Potenzial, einen erheblichen Beitrag zu Nachhaltigkeit, einschließlich Ressourcenschonung und Klimaschutz zu leisten. Denn Bau, Betrieb und Nutzung von Infrastrukturen verursachen enorm hohe Verbräuche an Ressourcen und Energie. Innovative Infrastrukturkopplungen über Sektoren hinweg eröffnen Wege, bisher ungenutzte Synergiepotenziale zu erschließen. Die Broschüre lenkt den Blick auf unterschiedliche Nachhaltigkeitswirkungen, damit Kommunen gestärkt werden, Chancen von Infrastrukturkopplungen zu ergreifen und Herausforderungen gezielt anzugehen.
Das Projekt "PIVO - Private Eigenvorsorge" untersuchte, wie sich verschiedene im Rahmen des Projektes entwickelte Kommunikationsformate (ein Serious Game zum Hochwasserschutz, eine Simulation sowie eine Vorsorge-Informationskampagne) auf die Motivation privater Bürger*innen zur Eigenvorsorge vor den Folgen des Klimawandels auswirken. Dazu wurde ein innovatives Kontrollgruppen-Evaluationsdesign entwickelt, in dessen Rahmen die Kommunikationsformate in sechs Kommunen in Sachsen umgesetzt und empirisch auf ihre Wirksamkeit hin überprüft wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die umgesetzten Formate insbesondere die Motivation zur Verhaltensvorsorge und Bauvorsorge steigern sowie Normen-Einstellung zu Eigenvorsorge ändern. Alle drei Faktoren haben sich in den Interventionskommunen im Vergleich zu den Kontrollkommunen signifikant positiv verändert. Auch konnte PIVO zeigen, dass digitale interaktive Formate eine signifikante Wirkung auf verhaltensbezogene Variablen (z.B. private Eigenvorsorgemaßnahmen) und auf wichtige Einflussgrößen von Verhalten (z.B. wahrgenommene Selbstwirksamkeit) haben. Digitale Formate wirken vor allem bei Personen, die ursprünglich eine geringe Motivation zur Eigenvorsorge aufwiesen. Dieser Bericht gibt einen detaillierten und illustrativen Überblick zu den entwickelten Kommunikationsformaten und wie sie auf die Motivation zur Eigenvorsorge gewirkt haben. Ebenso wird der Evaluationsrahmen vorgestellt, der es erlaubt, die Wirkung der Kommunikation auf die Motivation zur Eigenvorsorge zu bewerten. Basierend auf den Ergebnissen der Wirkungsanalyse sowie den während des Projekts gemachten Erfahrungen, werden abschließend Empfehlungen geben, die sich sowohl an die Praxis der Risikokommunikation im Kontext der Klimaanpassung richten als auch auf die Weiterentwicklung rigoroser Evaluationsansätze im Bereich der handlungsaktivierenden Risikokommunikation beziehen.
In Deutschland und weltweit werden ständig neue und innovative Infrastrukturlösungen entwickelt, die das Potenzial haben, zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen. Dieses Potenzial wird oft nur unzureichend genutzt. Das Forschungsvorhaben TRAFIS 2 beschäftigt sich damit, wie innovativen Lösungen, die zu mehr Klimaschutz, Ressourcenschutz, Wirtschaftlichkeit, sozialer Gerechtigkeit und Versorgungssicherheit (Resilienz) beitragen können, insgesamt also zu mehr Nachhaltigkeit, besser verbreitet werden können. Besonders auf kommunaler und regionaler Ebene wurden Erfolgsfaktoren untersucht, die gezielt beeinflusst werden können, um die Verbreitung zu fördern – zum Beispiel die Unterstützung von Demonstrationsprojekten und Experimentierräumen, die Vernetzung von relevanten Akteuren, die Verstetigung von Kooperationen in institutionellen Prozessen. Schließlich wurde mit TRAFIS.NB ein Tool entwickelt und angewendet, um die Nachhaltigkeitswirkungen innovativer Infrastrukturlösungen prozessbegleitend zu bewerten. Die Hauptnutzer*innen dieser Bewertung sind Betreiber*innen und Planer*innen von Infrastrukturen sowie öffentliche Verwaltungen. Der Bewertungsprozess kann zum Beispiel in Machbarkeitsstudien integriert werden, um Nachhaltigkeitsaspekte direkt einspeisen.
Over the course of 2021, UBA commissioned a series of workshops on the topic of climate resilient infrastructure systems to discuss why research outputs are not more consistently transferred into practice of infrastructure operation. This paper presents the outcomes of this process. It presents barriers for successful transfer of research outputs into practice and for each barrier provides recommendations to overcome them. The identified key lessons for facilitating climate resilience of infrastructure systems are: (i) A better approach to knowledge co-production is needed at all stages of research, including the explicit inclusion of a trust-building phase between researchers and users; (ii) Frameworks related to funding, standards, and regulations need to be systematically assessed to determine whether and why they might facilitate or hinder the uptake of research results; (iii) Existing capacity to raise Technology Readiness Levels needs to be increased, e.g., by providing funding programs that support long-term collaboration among successful consortia; (iv) There is a need for European and national services to support long-term access to research results; (v) More capacity needs to be provided for education and training of users; (vi) There is a need for improved cross-sector applicability through harmonization of methods, data formats, and terminology; and (vii) A mechanism is needed to support the extension of already well-established (but potentially sector-specific) research results for critical infrastructure systems. The target audiences for these recommendations are funding bodies, policy makers, and standardization bodies that can influence the framework conditions under which infrastructure resilience research takes place, research project coordinators and other academic/researcher institutions who are often the main responsible for the design of research projects, and practitioners who design and manage (critical) infrastructure systems.