Der Beitrag erörtert die notwendigen klimapolitischen Maßnahmen und Entscheidungen für die Ende 2007 auf Bali stattfindende Weltklimakonferenz. Denn auch wenn heute kaum ein Politiker darauf verzichtet, die Klimaveränderung als zentrale Menschheitsfrage zu titulieren, ist man von wirklichen Lösungen noch immer weit entfernt. So wird zunächst auf die (Nicht-)Ratifizierung des Kyoto-Protokolls seitens der großen Industrienationen, insbesondere der USA eingegangen und die Einhaltung der entsprechenden Verpflichtungen zum Klimaschutz beleuchtet. Entscheidend für die Bali-Konferenz ist, dass ohne die Staaten mit den höchsten Emissionen - die USA und China - eine effektive Klimapolitik mittel- und langfristig keinen Erfolg haben kann. Doch die Einbindung der USA erscheint erst nach der nächsten Präsidentschaftswahl als realistisch. Ferner plädiert der Autor für eine stärkere Einbeziehung der Entwicklungs- und Schwellenländer (Indien, Brasilien, Südafrika u.a.). Damit die nächste Vereinbarung mehr Wirkung zeigt als das Kyoto-Protokoll muss die Datenbasis über die tatsächlichen Emissionen verbessert werden, Verstöße müssen konsequent mit Sanktionen belegt werden. Außerdem ist eine ökologische bzw. zweite industrielle Revolution für das Überleben der menschlichen Zivilisation nötig. Die Menschheit muss sehr schnell auf nicht-fossile Energiequellen umsteigen und gleichzeitig den Energieverbrauch drastisch senken, sonst reichen die erneuerbaren Energiequellen nicht aus. (ICG2)