Gott, die Liebe und der Galgen: Helmuth J. und Freya von Moltke in ihren letzten Gesprächen 1944/45 ; ein Essay
In: Lebensberichte – Zeitgeschichte
Die intensive Studie über die letzten Gefängnismonate 1944/45 des zum Kreisauer Widerstandskreis zählenden Helmuth James von Moltke stützt sich vor allem auf von Moltkes Tagebuch und den Briefwechsel mit seiner Frau Freya. Rezension: Über Helmuth James von Moltke und den "Kreisauer Kreis" gibt es inzwischen reichlich Literatur. Zuletzt hat sich Joachim Köhler mit von Moltkes frühen Jahren auseinandergesetzt (2008). Einen eingeschränkten Zugang wählt hier auch der emeritierte Hildesheimer Professor (zuletzt 2001), der sich in seiner als "Essay" bezeichneten Studie ganz auf von Moltkes Gefängniszeit 1944/45 konzentriert, die inzwischen durch die öffentlich vorliegenden Briefwechsel mit seiner Frau Freya (2011) und von Moltkes Tagebuch (2009) gut dokumentiert ist. Sie bilden die Grundlage für eine verdichtete Darstellung, die die Verhältnisse im Gefängnis, den Prozess vor dem nationalsozialistischen Volksgerichtshof inklusive der Konfrontation mit Roland Freisler, schliesslich von Moltkes Hinrichtung schildert, sich vor allem aber auf die in den Dokumenten gespiegelten seelischen Prozesse konzentriert: Hoffnungen, Ängste und bei all dem eine unbeirrbar klare Haltung, verankert in dem innigen Liebesverhältnis mit seiner Frau und der immer stärkeren Hinwendung zur Religion. Bibliografie. (2)