Chile: Versöhnung auf Kosten der Wahrheit: Es wird weder eine Amnestie noch Begnadigungen geben
In: Lateinamerika-Nachrichten: die Monatszeitschrift, Band 18, Heft 202, S. 40-47
ISSN: 0174-6324
Am 8. Februar 1991 wurde in Chile der unter der Leitung von Paul Rettig erarbeitete Bericht der "Kommission Wahrheit und Versöhnung" vorgelegt, in dem rund 2.700 Verstöße gegen die Menschenrechte während der Miltärdiktatur dokumentiert sind. Im vorliegenden Beitrag wird das Problem der chilenischen Vergangenheitsbewältigung auf dem Weg zur Demokratie aufgezeigt. In einem anschließenden Interview geht der Menschenrechtsanwalt Roberto Garreton, der maßgeblich an der Abfassung des Rettig-Berichts beteiligt war, insbesondere auch auf die fehlende Strafverfolgung der Täter ein