Die Unterbringung außerhalb der Herkunftsfamilie in einer Einrichtung der Heimerziehung oder sonstigen betreuten Wohnform nach § 34 SGB VIII stellt für Kinder und Jugendliche eine außergewöhnliche Erfahrung dar. Im Rahmen einer zehnjährigen prospektiven Längsschnittstudie analysiert Alexander Parchow die Lebensläufe (ehemals) fremduntergebrachter junger Menschen, die an mehreren Zeitpunkten zu ihrer Unterbringungserfahrung, ihrer Lebenslage sowie zu zentralen biografischen Ereignissen befragt wurden.
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Die selbst- oder fremdbestimmte Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in einer Maßnahme der stationären Erziehungshilfe stellt einen starken Eingriff in deren biografischen Verlauf dar. Über die langfristigen (sozialisatorischen) Auswirkungen des Aufwachsens in Einrichtungen der Heimerziehung sind nur wenige Erkenntnisse vorhanden.
In diesem Artikel gehen wir anhand einer Einzelfallanalyse der Frage nach, welche Sozialisationseffekte aus dem Lebensereignis Heimerziehung emergieren und wie sie im weiteren biografischen Verlauf von Adressat*innen sichtbar werden. Das längsschnittliche Datenmaterial basiert auf fünf Interviewerhebungen über einen Gesamtzeitraum von zehn Jahren während und nach dem Aufenthalt in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe. Wir identifizieren und analysieren emergierende Sozialisationseffekte in ihrer Bedeutung für den weiteren biografischen Verlauf entlang der drei Analysedimensionen Wohnen, soziale Beziehungen und beruflicher Werdegang. Dabei wird die Bedeutung eines verlässlichen Beziehungsangebots pädagogischer Fachkräfte sowie eines auf die individuellen Bedürfnisse von fremduntergebrachten jungen Menschen abgestimmten professionellen Handelns sichtbar.
Die Unterbringung außerhalb der Herkunftsfamilie in einer Einrichtung der Heimerziehung oder sonstigen betreuten Wohnform nach 34 SGB VIII stellt für Kinder und Jugendliche eine außergewöhnliche Erfahrung dar. Im Rahmen einer zehnjährigen prospektiven Längsschnittstudie analysiert Alexander Parchow die Lebensläufe (ehemals) fremduntergebrachter junger Menschen, die an mehreren Zeitpunkten zu ihrer Unterbringungserfahrung, ihrer Lebenslage sowie zu zentralen biografischen Ereignissen befragt wurden