Der Flächentarifvertrag als Kartellierungsinstrument: Genese, Stabilisierung, Erosion, Reformchancen
In: Europäische Hochschulschriften
In: Reihe 5, Volks- und Betriebswirtschaft 3110
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In: Europäische Hochschulschriften
In: Reihe 5, Volks- und Betriebswirtschaft 3110
This paper offers a cartel explanation for the stability of German collective bargaining institutions.We show that a dense net of legal safeguards has been yarned around the wage setting cartel. These measures make deviation by cartel insiders less attractive and simultaneously erect entry barriers for alternative unions. As we argue many recent labor policy measures, which make wages more flexible, serve to further stabilize the labor cartel, while truly pro-competitive proposals have not been implemented exactly because of their destabilizing effects.We propose policy measures that remove entry barriers and facilitate outside competition by alternative collective bargaining organizations.
BASE
In: Journal of institutional and theoretical economics: JITE, Volume 163, Issue 3, p. 503
ISSN: 1614-0559
In: Journal of institutional and theoretical economics: JITE, Volume 163, Issue 3, p. 503-516
ISSN: 0932-4569
"Das Papier bietet eine Kartell-Erklärung für die Stabilität der Institutionen der deutschen Tarifpolitik. Es wird gezeigt, dass ein dichtes Netz legaler gesetzlicher Schutzmaßnahmen rund um das deutsche Lohnsetzungskartell gewoben worden ist. Diese Maßnahmen machen Abweichungen von Kartell-Insidern weniger attraktiv und errichten gleichzeitig Zutrittsbarrieren für andere Gewerkschaften. Es werden Politikmaßnahmen vorgeschlagen, die diese Barrieren entfernen und den Wettbewerb mit alternativen Organisationen zur Tarifverhandlung fördern." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In this paper we apply standard cartel theory to identify the major institutional stabilizers of Germany?s area tariff system of collective bargaining between a single industry union and the industry?s employers association. Our cartel analysis allows us to demonstrate that recent labor policy reforms that intend to make labor markets more ?flexible? further serve to stabilize the labor cartel while other pro-competitive proposals have failed. We argue that the pro-competitive recommendations failed exactly because of their destabilizing effects on insiders? incentives to stay in the labor cartel. We propose regulatory measures for injecting competition into Germany?s labor markets that focus on the creation of new options for firms and workers outside the existing area tariff system; in particular, by liberalizing existing barriers for the establishment of a fully tariff-enabled union. Such an endeavor must go hand in hand with the institutionalization of a competition policy framework for labor market disputes as any destabilizing policy inevitably provokes counter measures of the incumbent labor cartel so as to protect their dominance vis-?-vis outsider competition.
BASE
In: International review of law and economics, Volume 21, Issue 3, p. 287-307
ISSN: 0144-8188
This paper explores the role that employers' associations may play in centralized wage bargaining processes. It thereby adds to the literature on labor markets, in which the relationship between union behavior and unemployment has been explored quite extensively, while employers' associations have been almost escaped economic analysis so far. The paper shows that employers' associations may possibly foster a wage increase due to their potential incentives to raise rivals' costs. In a simple model, it is shown that employers' associations can use standard wages as a barrier to entry to product markets if producers differ in labor productivity. We identify conditions, under which unions will prefer entry deterring standard wages compared to a system of competitive wage determination, and the paper shows that there may be cases in which a centralized union acting in a wage revenue maximizing manner may actually prevent minimum wages from raising above certain levels. Depending on the exact parameter values unions may then offset the adverse effects employers' federations can have on the industry's employment rate. Starting from our formal model we argue that minimum wage legislation might actually be favored by employers' federations. Furthermore, we show that the German labor law provides for a mechanism to set minimum wages by the industry itself: Wage agreements between unions and employers' associations can be made legally binding for the entire industry through a so-called Allgemeinverbindlicherklärung. As a final example we analyze the incentives the West German employers' association had to implement high wages in Eastern Germany in order to avoid competition from laborinefficient, but low-wage East German firms. ; Diese Arbeit untersucht die Rolle von Arbeitgeberverbänden in zentralisierten Lohnverhandlungen. Der Beitrag ergänzt die existierende Literatur über Arbeitsmärkte, in der zwar die Beziehungen zwischen Gewerkschaftsverhalten und Arbeitslosigkeit ausgiebig analysiert werden, die Rolle der Arbeitgeberverbände jedoch fast durchweg im verborgenen bleibt. Die Arbeit zeigt, daß Arbeitgeberverbände unter Umständen bestrebt sind, Lohnerhöhungen durchzusetzen, um die Lohnkosten von nicht-organisierten Konkurrenzunternehmen überproportional zu erhöhen. In einem einfachen Modell wird bewiesen, daß ein Arbeitgeberverband Anreize hat, allgemein verbindliche Löhne als ein Instrument zur Errichtung von Markteintrittsbarrieren zu benutzen, wenn die nichtorganisierten Unternehmen eine niedrigere Arbeitsproduktivität aufweisen. Des weiteren wird die Rolle einer Gewerkschaft untersucht, die die Lohnsumme ihrer Mitglieder maximiert. Es werden die Parameterkonstellationen spezifiziert, so daß die Gewerkschaft einen Lohn präferiert, der unter dem marktzutrittsverhindernden Lohn liegt, den der Arbeitgeberverband durchsetzen möchte. Auf der Grundlage des Modells argumentieren wir, daß Arbeitgeberorganisationen unter Umständen für die Implementierung von Minimallöhnen eintreten. Als weitere Anwendungen des Modells diskutieren wir die Allgemeinverbindlicherklärung (AVE) von Tarifvereinbarungen in Deutschland und die Bereitschaft der westdeutschen Arbeitgeberverbände nach der Wiedervereinigung Deutschlands, die rasche Angleichung des ostdeutschen Lohnniveaus an das Westdeutschlands zu befürworten.
BASE
In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Marktprozeß und Unternehmensentwicklung, Abteilung Wettbewerbsfähigkeit und industrieller Wandel, Volume 00-01
"Der vorliegende Aufsatz analysiert wettbewerbsbeschränkende Wirkungen, die von
allgemeinverbindlichen, kollektiven Lohnabschlüssen zwischen Gewerkschaften und
Arbeitgeberverbänden ausgehen können. Es wird gezeigt, daß Arbeitgeberverbände
unter bestimmten Bedingungen ein Interesse an allgemeinverbindlichen Tariflöhnen
haben, um strategisch die Kosten der Konkurrenz überproportional zu erhöhen (raising
rivals' costs-Strategie). Durch hinreichend hohe Tariflöhne kann ein Marktzutritt von
Konkurrenzunternehmen sogar vollkommen abgewehrt werden. Ob die Gewerkschaft
im Gleichgewicht einen Lohn über oder unter dem marktzutrittsbeschränkenden Lohn
bevorzugt, hängt von den genauen Parameterkonstellationen ab. Das Modell macht
jedoch deutlich, daß eine Gewerkschaft als 'ausgleichende Kraft' (countervailing
power) in Erscheinung treten kann, die eine marktzutrittsbeschränkende Lohnsetzung
durch einen monopolistischen Arbeitgeberverband vereitelt. Das Modell beleuchtet das
Verhalten der deutschen Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften und bietet eine
Erklärung, warum sich beide Tarifparteien in Deutschland gegen eine Abschaffung der
Allgemeinverbindlicherklärung (AVE) aussprechen, durch die kollektive
Lohnabschlüsse den Charakter von Minimallöhnen annehmen. Die vorgelegte Analyse
offenbart die wettbewerbsbeschränkenden Wirkungen der AVE und zeigt somit, daß die
Organisation von Arbeitsmärkten entscheidenden Einfluß auf die Wettbewerbsintensität
auf Gütermärkten hat. Folglich sollte die Organisation des Arbeitsmarktes auch bei der
wettbewerbspolitischen Einschätzung von Gütermärkten berücksichtigt werden." (Autorenreferat)
In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Marktprozeß und Unternehmensentwicklung, Abteilung Wettbewerbsfähigkeit und industrieller Wandel, Volume 99-6
"Diese Arbeit untersucht die Rolle von Arbeitgeberverbänden in zentralisierten Lohnverhandlungen. Der Beitrag ergänzt die existierende Literatur über Arbeitsmärkte, in der zwar die Beziehungen zwischen Gewerkschaftsverhalten und Arbeitslosigkeit ausgiebig analysiert werden, die Rolle der Arbeitgeberverbände jedoch fast durchweg im verborgenen bleibt. Die Arbeit zeigt, daß Arbeitgeberverbände unter Umständen bestrebt sind, Lohnerhöhungen durchzusetzen, um die Lohnkosten von nicht-organisierten Konkurrenzunternehmen überproportional zu erhöhen. In einem einfachen Modell wird bewiesen, daß ein Arbeitgeberverband Anreize hat, allgemein verbindliche Löhne als ein Instrument zur Errichtung von Markteintrittsbarrieren zu benutzen, wenn die nicht-organisierten Unternehmen eine niedrigere Arbeitsproduktivität aufweisen. Des weiteren wird die Rolle einer Gewerkschaft untersucht, die die Lohnsumme ihrer Mitglieder maximiert. Es werden die Parameterkonstellationen spezifiziert, so daß die Gewerkschaft einen Lohn präferiert, der unter dem marktzutrittsverhindernden Lohn liegt, den der Arbeitgeberverband durchsetzen möchte. Auf der Grundlage des Modells argumentieren wir, daß Arbeitgeberorganisationen unter Umständen für die Implementierung von Minimallöhnen eintreten. Als weitere Anwendungen des Modells diskutieren wir die Allgemeinverbindlicherklärung (AVE) von Tarifvereinbarungen in Deutschland und die Bereitschaft der westdeutschen Arbeitgeberverbände nach der Wiedervereinigung Deutschlands, die rasche Angleichung des ostdeutschen Lohnniveaus an das Westdeutschlands zu befürworten." (Autorenreferat)