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Cornelius Castoriadis, einflussreicher griechisch-französischer Philosoph des 20. Jahrhunderts, ist Erfinder nicht nur des Begriffs des gesellschaftlichen Imaginären, sondern auch der »Magmalogik«, einer bahnbrechenden Ontologie der Veränderung. Alice Pechriggl zeigt, dass sein lebenslanger Einsatz für Autonomie, radikale Demokratie und die Überwindung des Kapitalismus Gründe sind, ihn und sein Werk nicht weiter in der spaltenden Alternative »Revolutionär oder Denker« zu diskutieren. Sein Wirken kann vielmehr mithilfe des verschränkenden Chiasmas »Denker der Revolution - Revolutionär des Denkens« ausgelotet werden

Cornelius Castoriadis, einflussreicher griechisch-französischer Philosoph des 20. Jahrhunderts, ist Erfinder nicht nur des Begriffs des gesellschaftlichen Imaginären, sondern auch der "Magmalogik", einer bahnbrechenden Ontologie der Veränderung. Alice Pechriggl zeigt, dass sein lebenslanger Einsatz für Autonomie, radikale Demokratie und die Überwindung des Kapitalismus Gründe sind, ihn und sein Werk nicht weiter in der spaltenden Alternative "Revolutionär oder Denker" zu diskutieren. Sein Wirken kann vielmehr mithilfe des verschränkenden Chiasmas "Denker der Revolution - Revolutionär des Denkens" ausgelotet werden.

Cornelius Castoriadis, einflussreicher griechisch-französischer Philosoph des 20. Jahrhunderts, ist Erfinder nicht nur des Begriffs des gesellschaftlichen Imaginären, sondern auch der »Magmalogik«, einer bahnbrechenden Ontologie der Veränderung. Alice Pechriggl zeigt, dass sein lebenslanger Einsatz für Autonomie, radikale Demokratie und die Überwindung des Kapitalismus Gründe sind, ihn und sein Werk nicht weiter in der spaltenden Alternative »Revolutionär oder Denker« zu diskutieren. Sein Wirken kann vielmehr mithilfe des verschränkenden Chiasmas »Denker der Revolution - Revolutionär des Denkens« ausgelotet werden

Ausgehend von Freuds Begriff des unbewussten Agierens spannt Alice Pechriggl ein semantisches Feld auf, in dem das Begriffspaar »Freiheit zu Handeln - Zwang zu Agieren« mit dem überkreuz gelegten Begriffspaar »freies Agieren - Handlungszwang/ Zwangshandlung« verknüpft wird. In sieben Anläufen entwirft sie unterschiedliche Szenarien dieses Spannungsfeldes und betrachtet dabei Denkakte zwischen Agieren und Deliberatio, Psyche und Körper als Handlungsschauplätze sowie Demokratie als die Regierungsform des deliberativen Handelns. Menschliches Handeln wird im breiteren Kontext unbewussten Agierens sowohl aus philosophischer als auch aus gruppen-/psychoanalytischer Perspektive erhellt.

Ausgehend von Freuds Begriff des unbewussten Agierens spannt Alice Pechriggl ein semantisches Feld auf, in dem das Begriffspaar "Freiheit zu Handeln - Zwang zu Agieren" mit dem überkreuz gelegten Begriffspaar "freies Agieren - Handlungszwang/ Zwangshandlung" verknüpft wird. In sieben Anläufen entwirft sie unterschiedliche Szenarien dieses Spannungsfeldes und betrachtet dabei Denkakte zwischen Agieren und Deliberatio, Psyche und Körper als Handlungsschauplätze sowie Demokratie als die Regierungsform des deliberativen Handelns. Menschliches Handeln wird im breiteren Kontext unbewussten Agierens sowohl aus philosophischer als auch aus gruppen-/psychoanalytischer Perspektive erhellt.

"Chiasmen" ist ein Buch zu Platon, Sappho und Aristoteles. Das Chiasma, die diagonale Überkreuzung zweier Gegensatzpaare, hat sich als der methodologisch beste Schlüssel für deren Bearbeitung erwiesen - ein Schlüssel, der vor allem am Leib-Seele-Problem sowie an der Geschlechterfrage im Kontext der antiken Polis erprobt wurde. Dieser Schlüssel hebelt die alteingesessenen Dogmen umso besser aus, als er in den antiken Werken selbst zu finden ist. Das Chiasma legt ebenso die surreale Komik Platons inmitten seiner einfallsreichen Begriffssystematik frei, wie es die genial poetischen Philosopheme Sapphos zu erschließen hilft.

Abstract
In this article, the author tries to show how the concept of anaclisis forged by Freud and further elaborated by Castoriadis can help to conceive 'gender' as a phenomenon between body and imaginary, between bios and nomos or, in Castoriadis's words, between a 'first natural stratum' and 'imaginary institution'. By analyzing the concept of imagination as related to the body in Castoriadis's latest text and in an unpublished seminar on psychoanalysis, the article furthermore opens the gaze to the chiasmatic interrelation between body and psyche on the one hand, and between imaginary representation (mise en scène) as well as institution and cultural incorporation on the other. Revisiting the concept of anaclisis as well as its limits should permit a better understanding of the gender-imaginary and its relation to the body.

Résumé Le texte tente, à partir d'une esquisse de la triade destitution-institution-constitution, de reprendre et de développer certains aspects révélés par les concepts de « pouvoir instituant » (Negri) et d'« imaginaire instituant » (Castoriadis). À partir d'un bref examen de l'apport de ce dernier, cette approche conceptuelle a la tâche d'esquisser, et en partie d'élucider, le rôle des affects effectifs dans leur double rapport au sein du champ politique : une fois dans leur rapport aux représentations et aux désirs (plaisirs, dé / plaisirs), une autre fois dans leur rapports aux sédimentations collectives des affects passés, véritables revenants au sein des processus d'institution, de destitution et de constitution. S'il s'agit d'une approche philosophique réfléchissant sur la et le politique via une dimension qui a longtemps été délaissée, l'analyse du rôle du pathos et de l' aisthésis comme l'un des noyaux des rapports de pouvoir et de domination se fait entre autres à partir d'une perspective de psychanalyse de groupe. L'approche proposée se situe ainsi à cheval entre le registre somatophysique, le registre intrapsychique et le registre interpsychique et politique.

"Alice Pechriggl untersucht in ihrem Beitrag 'Feministische Kritik - Perspektiven aus der Krise' das Verhältnis zwischen feministischen Bewegungen und feministischer Theorienbildung, das von jeher von einer dialektischen Produktivität gekennzeichnet ist, welche sich besonders in Zeiten politischer Umbrüche und Krisen zuspitzt. Ausgehend von der immer wieder vorgebrachten Hypothese einer signifikanten Korrelation zwischen der Institutionalisierung feministischer Politik und der Erlahmung der 'Bewegung' einerseits, zwischen politischer Ruhe und Erwachen der theoretischen Reflexion andererseits, stellt Alice Pechriggl die Frage nach Bedingungen, Modi und Qualität der wechselseitigen Anstöße und Auswirkungen." (Autorenreferat)