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Seeräuber üben immer wieder Anziehungskraft auf verschiedene Altersgruppen und Bildungsschichten aus. Das liegt in einer gewissen Verklärung, die durch die Darstellung der Piraten als "Robin Hoods" der Meere, als Freiheitskämpfer usw. in den verschiedensten Medien seit Jahrhunderten begründet wurde. Deshalb sind Bücherwie dieses, das sich durch Quellen- und Literaturkompetenz auszeichnet, sehr zu begrüßen. Der Autor beschränkt sich auf Nord- und Ostsee, zeigt aber auch die Kontakte aus der Region zu anderen Meeren oder die Gefahren, die Kaufleuten auf der Fahrt in fernere Länder erwarteten. Das Buch ist ausgezeichnet bebildert und verfügt, neben einem Personen- und Ortsregister, über ein vorzügliches Literaturverzeichnis, das auch Aufsätze aus Sammelbänden und Zeitschriften anführt. Überall, wo Störtebeker heute noch als Gespenst oder als Theaterfigur umgeht, sollte dieses Buch zum Pflichtbestand gehören

Wer kennt nicht das Lübecker Holstentor und das Nordertor in Flensburg? Sie sind Relikte ausgedehnter Befestigungsanlagen, die vor allem im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit um größere und kleinere Städte herum angelegt wurden. Rund 35 solcher Schutzsysteme aus Wällen, Mauern, Toren, Zingeln und Gräben behandelt der Historiker chronologisch in diesem Bändchen. Nordschleswig und Hamburg hat er dabei mit im Blick. Er beschreibt die Gründe für den Bau, nennt die Bauherren, erwägt Kosten und Nutzen der Anlagen und bezieht auch die Weiterentwicklung von Bau- und Waffentechnik mit ein. Die spätere "Entfestigung" der Städte und der heutige Denkmalschutz werden ebenfalls dargestellt. Reich bebidert, z.T. farb., mit älteren Stadtansichten, Bauplänen, historischen Darstellungen und Rekonstuktionszeichnungen. Für einen breiten, städte- oder kunsthistorisch interessierten Leserkreis. (I. Hanewald)

Im Zuge der verstärkten Behinderung sozialdemokratischer Aktivitäten seit der Mitte der 1870er Jahre wurde bei der Agitation die sozialdemokratische Presse zum entscheidenden Sprachrohr der Partei. Am Beispiel Lübecks werden im Rahmen eines Sammelbandes zur Geschichte der schleswig-holsteinischen Arbeiterbewegung die lokalen Bedingungen für die Gründung, Etablierung und das Scheitern sozialdemokratischer Zeitungen untersucht. Schwerpunkte der Analyse bilden dabei das Verhältnis von Partei und Presse, betriebswirtschaftliche und -organisatorische Fragen, die Situation der Redakteure sowie Widerstände seitens der Obrigkeit und der bürgerlichen Presse. Darüber hinaus werden die Rolle auswärtiger sozialdemokratischer Blätter in Lübeck sowie die anderer Formen schriftlicher Agitation, wie b. B. in Flugblättern, in die Untersuchung mit einbezogen. Der Verfasser gelangt zu dem Befund, daß eine erste sozialdemokratische Initiative zwecks Gründung eines Lokalblattes 1874 am Zentralismus des ADAV scheiterte. Offen bleiben muß die Frage, inwieweit der nach dem Fall des Sozialistengesetzes begründete "Lübecker Volksbote" die Organisation, Tätigkeit und Ideologie der Arbeiterbewegung der Stadt tatsächlich beeinflußt hat. (SK)

Umschlag -- Titel -- Impressum -- Inhalt -- Zur Einführung -- Ortwin Pelc: Jüdische Museen in Deutschland -- Thomas Lutz und Marie Schulze: Die Shoah in Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus -- Nathanja Hüttenmeister: Dokumentationen jüdischer Friedhöfe in Deutschland -- Werner Transier: Die Arbeitsgemeinschaft Jüdische Sammlungen in Deutschland -- Institutionen in Deutschland -- Institutionen in Österreich -- Institutionen in der Schweiz -- Anhang -- Dachverbände, überregionale Einrichtungen und Medien in Auswahl -- Verzeichnis der Institutionen in Deutschland nach Bundesländern -- Verzeichnis der Institutionen in Österreich -- Verzeichnis der Institutionen in der Schweiz.

Info Hamburgmuseum: Die Revolution von 1918/19 markiert eines der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte Hamburgs. Sie steht nicht nur am Anfang der modernen demokratischen Ordnung des Stadtstaates, sondern ist zugleich einer der frühen historischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts in Hamburg. Das Museum für Hamburgische Geschichte hat sich mit seinem Ausstellungsvorhaben zum Ziel gesetzt, der Ort zu sein, an dem erstmals ein umfassender Beitrag zur Kenntnis, zum Verständnis und zur Bedeutung dieser komplexen Zeit in der Freien und Hansestadt vermittelt wird. Darüber hinaus will die Ausstellung aufgrund der überregionalen Bedeutung Hamburgs auch den nationalen wie internationalen politischen Kontext der hiesigen Umbrüche in den Blick nehmen und zu Vergleichen anregen. Der Ausstellung kommt als Beitrag zum Verständnis der Demokratiegeschichte eine grundsätzliche gesellschaftliche Relevanz für Hamburg zu, denn sie bietet die thematische Auseinandersetzung mit historischen und gegenwärtigen demokratischen Konfliktlösungsstrategien.