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In dem Beitrag werden Thesen zur sozialpartnerschaftlichen Kultur in Österreich aufgestellt und diskutiert: (1) Die Sozialpartnerschaft ist eine extrem arbeitsteilige Kultur. (2) Die Sozialpartnerschaft ist eine Beglückungskultur. (3) Die Sozialpartnerschaft ist eine Dienstleistungskultur. (4) Die Sozialpartnerschaft ist eine Obrigkeitskultur. (KW)

Die Entwicklung der Katholischen Arbeiterjugend Österreichs (KAJÖ) soll dargestellt und analysiert werden. Es wurde aufgezeigt, daß die KAJÖ als Beispiel der Emanzipation von den Bindungen an das christlichsozial-konservative Lager und dessen Partei, die Österreichische Volkspartei, aufgefaßt werden kann. Die KAJÖ wurde als eine Bewegung charakterisiert, die aus der von der Lagermentalität geprägten, versäulten und konsequent durchorganisierten politischen Landschaft Österreichs ausbricht. Der Autor hielt diese Entwicklung wichtig für das Verständnis der Weiterentwicklung der Christlichen Arbeiterbewegung Österreichs. (HRS)

Die österreichische Sozialpartnerschaft als ein System institutionalisierter Kooperation zwischen den Faktoren Arbeit und Kapital und der Regierung kann international auf drei verschiedenen Ebenen verglichen werden: mit der Konkordanzdemokratie in der Schweiz, neokorporatistischer Vermittlung wie in den Niederlanden und mit der Industriedemokratie wie in der BRD. Sozialpartnerschaft ist eine ausbalancierte Machtverteilung zwischen sozioökonomischen Subsystemen mit einem hohen Grad von Autonomie (wie die Religions- und Sprachgruppen in der Schweiz) und mit gegenseitigem Vetorecht; sie basiert auf hochzentralisierten und monopolistischen Gewerkschaften (mehr als in den Niederlanden basiert ihr System auf dem Neokorporatismus); ihre Bedeutung beruht vielmehr auf Übereinstimmung bei dem zentralsten Problembereich, weniger auf der Ebene der Korporationen selber (wie in Deutschland). (PFÜbers)

In kompetitiven Mehrparteiensystemen ist die Parteienfinanzierung ein äußerst sensibler Bereich. Über den Weg der Parteifinanzierung können ökonomische Interessen in politisches Handeln umgesetzt werden. In dem Beitrag werden zunächst die Modelle der Parteienfinanzierung vorgestellt. Die vorgestellten Finanzierungsmodelle werden anschließend auf ihre Korruptionsanfälligkeit geprüft. Abschließend werden Möglichkeiten der Begrenzung von Korruption auf dem Weg der Parteienfinanzierung diskutiert. (RW)

Der Verfasser stellt die das Parteiensystem der Zweiten Republik konstituierenden Konfliktlinien dar, die zunächst im wesentlichen auf Klasse und Religion konzentriert waren (bipolares Parteiensystem). Das spätere Aufkommen neuer Konfliktlinien (Ökologie-Ökonomie) sowie neuer Bewußtseinselemente (Postmaterialismus, neue soziale Bewegungen) führt zu Multipolarität des Parteiensystems. Der Autor stellt die für das österreichische Parteiensystem kennzeichnenden Merkmale der überdurchschnittlichen Integration, Konzentration, Penetration und Legitimation dar und analysiert kritisch die ausgeprägten qualitativen Defizite des österreichischen Parteiensystems und der politischen Kultur Österreichs. Abschließend wird dargelegt, in welchem Maße die gesellschaftliche Modernisierung das österreichische Parteiensystem mit den kontextuellen Herausforderungen des Struktur-, Wert- und Themenwandels konfrontiert. (KS)

Die paritätischen Kommissionen für Lohn- und Preisfragen in Österreich sind eine Form der Kooperation von Politikern und Experten, die eine gleichgewichtige Berücksichtigung von Kapital und Arbeit im politischen Prozeß des Landes ermöglichen. Der Autor stellt die historische Entwicklung, den organisatorischen Aufbau und die Funktionsweise der Kommissionen dar. Ausgehend von diesem historisch-theoretischen Rahmen werden die empirisch erhobenen Ergebnisse zum Thema 'Einstellung zur Paritätischen Kommission' vorgestellt und interpretiert. Die Daten stammen aus einem Forschungsprojekt aus dem Jahre 1971. (BG)